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2024 | Book

Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie

Multi-Stakeholder-Analyse und ordnungspolitische Empfehlungen

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About this book

In diesem Buch werden im Rahmen einer interviewbasierten Multistakeholder-Analyse die Perspektiven unterschiedlicher Stakeholder der textilen Kreislaufwirtschaft untersucht. Dabei wird analysiert, wie die Wertschöpfung aus dem Rohstoff Alttextil ökonomisch, sozial und ökologisch maximiert werden kann, um einen Beitrag zur Agenda 2030 zu leisten. Die derzeitige Erarbeitung einer nationalen Kreislaufstrategie zur Umsetzung der EU-Textilstrategie in nationales Recht ist ebenso relevant wie die verpflichtende, europaweite Getrenntsammlung von Textilien. In diesem Zusammenhang werden die Herausforderungen und Chancen einer kreislaufbasierten Textilindustrie bewertet und ordnungspolitische Maßnahmen wie eine Recyclingquote sowie ein digitaler Produktpass empfohlen. Kooperationen und Anreize, wie Steuervorteile oder freiwillige Kodizes für kreislauforientiertes Design, bieten zusätzliche Ansätze, um die Textilwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Resale und Recycling werden als zentrale Geschäftsmodelle hervorgehoben, deren Erfolg durch Zusammenarbeit, Digitalisierung und verbesserte Recyclingstrukturen gesichert werden kann. Ein gemeinsames Engagement von Bürger:innen, Unternehmen und der Politik ist der Schlüssel, um die Transformation zu einer nachhaltigen Textilindustrie voranzutreiben und eine umweltfreundlichere Zukunft zu gestalten.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Theoretischer Hintergrund
Zusammenfassung
Die Arbeit untersucht die Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie und thematisiert den Gegensatz zwischen der Vision einer nachhaltigen Textilwirtschaft, in der Textilien langlebig sind, repariert, weitergegeben und letztlich recycelt werden, und dem aktuellen Status Quo, dass nur ein Prozent der Textilien weltweit recycelt wird. Die Ultra-Fast-Fashion-Industrie verstärkt dieses Problem durch noch günstigere Produktionskosten und eine beschleunigte Produktion. Neben der Analyse von Modetrends, Digitalisierung und Globalisierung beleuchtet der theoretische Hintergrund auch die Dimensionen der Nachhaltigkeit und die Herausforderungen der Textilabfallwirtschaft. Im Fokus steht die Notwendigkeit einer nachhaltigen Textilwirtschaft, die ökologische, soziale und ökonomische Faktoren integriert.
Thekla Wilkening
Kapitel 2. Methodik
Zusammenfassung
Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden leitfadengestützte Interviews mit Expert:innen aus den fünf Tätigkeitsbereichen: Textilsammlung, Altkleiderverwertung, Retail, Non-Profit-Organisation sowie Non-Governmental Organisation durchgeführt. Die Interviews wurden teilstrukturiert gestaltet, um eine flexible und offene Erhebung zu gewährleisten. Die Methodik ermöglichte eine tiefergehende Untersuchung der verschiedenen Perspektiven zur Kreislaufwirtschaft, wobei die Heterogenität der Interviewpartner:innen bewusst genutzt wurde, um eine möglichst umfassende und differenzierte empirische Basis zu schaffen.
Thekla Wilkening
Kapitel 3. Ergebnisse
Zusammenfassung
Die Ergebnisse basieren auf einer Multi-Stakeholder-Analyse, die fünf Geschäftsmodelle zur Verwertung von Alttextilien untersucht: Resale, Recycling, Upcycling, Leasing und Reparatur. Den Geschäftsmodellen Resale und Recycling wird das größte Potenzial zur Steigerung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Wertschöpfung zugesprochen. Upcycling und Leasing weisen hingegen eine geringere Wirkung auf. Besonders betont wird der Nutzen der Wiederverwendung von Textilien, da bereits 85% der Umweltbelastungen bei der Herstellung eines Textils entstehen. Zudem werden ordnungspolitische Maßnahmen wie eine Quote für Recyclate oder der digitale Produktpass thematisiert, um eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Thekla Wilkening
Kapitel 4. Diskussion
Zusammenfassung
In der Diskussion liegt der Fokus auf ordnungspolitischen Maßnahmen, die zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie beitragen können. Eine zentrale Empfehlung ist die Einführung einer verpflichtenden Quote für den Einsatz von recycelten Materialien in neuen Textilien. Auch der digitale Produktpass wird als Maßnahme vorgeschlagen, um Transparenz über die Materialzusammensetzung und Herkunft von Textilien zu schaffen, was das Recycling erleichtern könnte. Zudem wird die erweiterte Herstellerverantwortung betont, die Unternehmen dazu verpflichtet, Textilien nach ihrem Lebenszyklus zurückzunehmen und einer Verwertung zuzuführen. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die ökologischen Belastungen reduzieren, sondern auch neue ökonomische Anreize schaffen und den Übergang zu einer zirkulären Textilwirtschaft beschleunigen.
Thekla Wilkening
Backmatter
Metadata
Title
Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie
Author
Thekla Wilkening
Copyright Year
2024
Electronic ISBN
978-3-658-46420-2
Print ISBN
978-3-658-46419-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-46420-2

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