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01-11-2016 | Kulturbau | Schwerpunkt | Article

Elbphilharmonie wurde abgenommen

Author: Christoph Berger

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Nach neuneinhalb Jahren Bauzeit hat die Stadt Hamburg am 31. Oktober 2016 die Elbphilharmonie abgenommen. Voraussetzung dafür war die Durchführung eines mehrstufigen Verfahrens zur Qualitätssicherung.

Jetzt geht alles ganz schnell: Das an HamburgMusik übergebene Gebäude wird eingespielt, bereits am 5. November 2016 werden die Plaza, die Gastronomie sowie das Hotel den Betrieb aufnehmen. Am 11. und 12 Januar 2017 wird dann auch der Konzertbetrieb aufgenommen.

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Diese Schnelligkeit war nicht immer ein Charakteristikum, mit dem der Bau in Verbindung gebracht wurde. Vielmehr wurde er in den letzten Jahren in einem Atemzug mit dem Berliner Flughafen BER und Stuttgart 21 genannt – allesamt Projekte, die sowohl die anfänglich prognostizierten Kosten als auch die anvisierten Termine weit überschritten. Erst mit einer vertraglichen Neuordnung im Jahr 2013 – Grundsteinlegung war bereits im April 2007, im Mai 2010 fand das Richtfest statt – wurden die Weichen hin zu einer erfolgreichen Fertigstellung des Großprojekts gestellt.

Abnahme und Qualitätssicherung

Die Abnahme vom Unternehmen Hochtief fand am 31. Oktober 2016 nach der Durchführung eines mehrstufigen Verfahrens zur Qualitätssicherung statt. In dem attestierten zunächst die Architekten die Einhaltung ihrer Qualitätsansprüche ("HdM-Label"). Zudem beurteilten gemeinsam ausgewählte und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige die Erfüllung der vertraglich zugesicherten Bauleistung. Alle behördlichen Genehmigungen liegen bereits vor. Im Rahmen dieses Verfahrens zur Abnahme wurde auch die hohe Qualität der baulichen Ausführungen von Hochtief bescheinigt. In den kommenden Wochen erfolgt nun die weitere Mängelbeseitigung durch Hochtief und gemeinsam mit der HamburgMusik die Feinjustierung der technischen Anlagen.

Bei dem Projekt kam auch die Building Information Modeling-Methode zum Einsatz. Im Kapitel "BIM bei Hochtief Solutions" im Springer-Fachbuch "Building Information Modeling" heißt es unter anderem: "Bei der Elbphilharmonie handelt es sich um ein besonders kompliziertes Gebäude mit einem dichten Geflecht von Rohren und Leitungen, Stahl und Beton. Insbesondere die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) fordert die Planer logistisch heraus. Deshalb hat Hochtief sich schon früh für BIM und die modellbasierte Planung entschieden, um den Rohbau und die acht verschiedenen Gewerke – von der Heizungs‐ über die Sanitär‐ bis hin zur Lüftungstechnik – zu koordinieren." Allein im siebten Obergeschoss seien 861 Konflikte gefunden worden, berichtet der Bauleiter, der für die TGA verantwortlich ist. Überhaupt: Wären die Gewerke einzeln mit 2D‐Plänen geprüft worden, wären nur etwa ein Drittel der Kollisionen entdeckt worden. Auf die Fassade, die 600 sphärisch gekrümmte Verglasungen beinhaltet, wird im Kapitel "Glas im Bauwesen" des Springer-Fachbuchs "Charakterisierung der Kratzanfälligkeit von Gläsern im Bauwesen" eingegangen“.

Prägend für das Stadtbild

Bei der Abnahme sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz: "Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein beeindruckendes Gebäude bekommen, dessen Architektur schon heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist." Die architektonische und bauliche Qualität sei herausragend. Mit seinem Lob steht Scholz nicht allein. Auch Ulf Jonak schreibt im "Kapitel Philharmonie" des Springer-Fachbuchs "Architekturwahrnehmung" unter anderem: "Die Elbphilharmonie wirkt gleichwohl so lebendig und zugleich immateriell wie eine Filmanimation, wie ein 'Jurassic Park'-Saurier, augenscheinlich – das heißt, vermeintlich – nicht ausgestorben. Sie erscheint aus der Ferne eher unglaubhaft, fata-morganahaft oder utopisch und entspricht damit dem Zeitgeist, der mit Sensationsarchitektur verblüfft und angriffslustig Stadtmarketing im globalen Wettbewerb der Städte betreibt."

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