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Aktuell sind rund 13.500 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte an rund 6.700 Ladesäulen für Deutschland erfasst – davon 13 Prozent Schnelllader. Das geht aus dem neuen Ladesäulenregister des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. In die Erfassung eingeflossen sind Meldungen der Energieunternehmen und weiterer Marktakteure wie Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte und Hotels. Ende Juni 2017 waren es rund 10.700 Ladepunkte. Das ist ein Zuwachs von über 25 Prozent innerhalb eines Jahres.
Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sieht vor allem die Energiewirtschaft als treibende Kraft des Ausbaus: "Über drei Viertel der Ladepunkte werden von Energieunternehmen betrieben. Und das, obwohl es angesichts der geringen Anzahl an E-Autos noch keineswegs rentabel ist". Kapferer fordert die Automobilindustrie daher zum Handeln auf: "Wenn die Elektromobilität in Deutschland in den nächsten Jahren den Durchbruch schaffen soll, muss die Automobilindustrie endlich Modelle auf den Markt bringen, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können".
Umschichtung der Fördermittel
Die Förderung des Ausbaus der öffentlichen Ladeinfrastruktur wird ihr ursprüngliches Ziel von 15.000 zusätzlichen Ladepunkten voraussichtlich schon nach der Hälfte der Laufzeit erreichen können. Da die Große Koalition das Ziel auf 100.000 Ladepunkte bis 2020 erhöht hat, fordert der BDEW eine Umschichtung der Fördermittel: "Sollten weiterhin die Mittel für die Fahrzeuge so langsam abfließen, sollte über eine Umverteilung nachgedacht werden. Zudem sollte die Regierung mehr Tempo machen, wenn es darum geht, die Installation von Ladeinfrastruktur im privaten Bereich zu erleichtern: Durch Fördermittel und Anpassungen im Wohneigentumsrecht. Immerhin finden hier rund 80 Prozent der Ladevorgänge statt", fordert Kapferer.