Aluminium ist und bleibt laut Thomas Eutebach erste Wahl für den automobilen Leichtbau. Im Interview mit der ATZproduktion skizziert er die Chancen des Materials im Bereich der Elektromobilität.
ATZproduktion: Herr Eutebach, welchem Werkstoff gehört Ihrer Ansicht nach die Zukunft im modernen Leichtbau - Stahl, Carbon oder Aluminium?
Eutebach: Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Je nach Anwendungsfall spielt Aluminium im Bereich des Leichtbaus mal eine größere, mal eine kleinere Rolle. So hat Aluminium einen erheblichen Gewichtsvorteil gegenüber Stahl und ist gegenüber kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff wesentlich günstiger. Gerade im Hinblick auf die Elektromobilität, bei der das Gewicht und die Kosten bedeutende Rollen spielen, sehe ich Aluminium als derzeit die beste Wahl.
Die Elektromobilität erwartet allerdings einen intelligenten Werkstoff-Mix, in dem Stahl eine entscheidende Rolle spielt. So zumindest sehen es die Autoren der aktuellen Studie "Die Rolle von Stahl in der Elektromobilität". Wie kann sich dort Aluminium behaupten?
Automobilkonstruktionen sind heutzutage ausgereizt. Deshalb kann ich Ihnen auch darauf keine pauschale Antwort geben. Es gibt allerdings einen großen Anwendungsbereich, wo Aluminium das geeignetere Material ist.
Und dennoch werden angesichts eines intelligenten Material-Mix Forderungen an Aluminium gestellt. Welche sind diese?
Zunächst wählt man Aluminium wegen seiner Grundeigenschaften wie Wärmeleitfähigkeit, niedriges spezifisches Gewicht, Korrosionsbeständigkeit. Weiterentwickelt werden die Materialien dann in Richtung höherer Festigkeit und trotzdem guter Duktilität. Weitere Forderungen werden hinsichtlich der Fügemöglichkeiten von Aluminium, wie Schweißen von Stahl mit Aluminium oder Verklebung, gestellt.
Lesen Sie Thomas Eutebachs Einschätzungen hinsichtlich Crash-Management-Systemen und Batteriegehäusen im vollständigen Interview in der ATZproduktion 01/20.