Zusammenfassung
Die Dämmung von Luftschall mittels einer geschlossenen Wand ist ein hochwirksames Prinzip des sekundären Lärmschutzes. Je nach der Ausführung dieser Wand sind Unterschiede des Schalldruckpegels zwischen zwei benachbarten Räumen von etwa 10 bis 60 dB, z. T. auch bis zu 70 dB, möglich. Die hierbei zum Einsatz kommenden Trennwände werden in biegesteif, z. B. Mauerwerk und beigeweich, z. B. Gipskarton unterteilt. Dabei spielt die Koinzidenzfrequenz, bei der sich das Schalldämm-Maß der Wand bedeutend verschlechtert, eine entscheidende Rolle. Die wichtigsten Größen zur Auslegung von Wänden sind die flächenbezogene Masse und die Biegesteifigkeit. Jedoch können auch die Abmessungen, die Materialdämpfung und die Einspannbedingungen das Schalldämm-Maß beeinflussen. Bei kleinen Trennwänden, gekrümmten Schalen und Rohren, Doppelwänden und sogenannten biegeweichen Vorsatzschalen sind besondere Gesetzmäßigkeiten zu beachten. Außer dem unmittelbaren Trennelement beeinflusst die Nebenwegübertragung auf flankierenden Bauteilen das Schalldämm-Maß. In diesem Kapitel werden die physikalische Grundlagen der Berechnungsmethoden, die Messverfahren nach z. B. DIN EN ISO 16283 und beispielhaft Schalldämm-Maße wichtiger Bauteile behandelt.