Das Thema Projektmanagement gehört häufig zu den schwierigsten Aufgaben von Führungskräften. Hilfe finden gestresste Manager in einem Buch von Stephanie Borgert, das Anlehnungen an die Neurowissenschaften und die Systemtheorie nimmt.
Der Begriff "Projektmanagement“ klingt in gewisser Weise furchterregend und langweilig. Viele Menschen haben mit Projektarbeit in Unternehmen oder der privaten Umgebung Erfahrungen gemacht, nicht unbedingt immer die besten. Sie verbinden den Begriff mit langen, häufig nutzlosen und ineffizienten Sitzungen, in denen es um Kompetenzen, Budgets, Projektberichte und Ressourcen geht – und meist wenig herauskommt.
Und doch ist das Thema Projektmanagement in der wissenschaftlichen Literatur sehr beliebt. Unzählige Autoren haben aus allen Richtungen sämtliche Facetten durchleuchtet – und suchen immer wieder neue Ansätze. Die Autorin Stephanie Borgert findet nun einen neuen, umfassenden Blickwinkel: Holistische Projektmanagement heißt ihr Buch, das "Erkenntnisse und Sichtweisen verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen integriert und auf das Management von Projekten überträgt“.
Die Komplexität der Fussball-Weltmeisterschaft
So geht Borgert etwa ausführlich auf die Disziplinen der Neurowissenschaften ein und analysiert, was genau Menschen zu Handlungen bewegt. Auf das Projektmanagement übertragen schlussfolgert die Autorin, dass Menschen vor allem Dinge umsetzen, bei denen sie von positiven Gefühlen begleitet werden. Der Mensch bleibe auch bei der Arbeit am Projekt derselbe, die Handlungsmechanismen, nach denen er Zustimmung, Ablehnung, Engagement und Sabotage leben, blieben weiterhin gültig.
Hilfe findet Borgert auch in der Systemtheorie, die sich mit Begriffen wir Komplexität und Dynamik beschäftigt. Auf das Thema Projektarbeit übertragen sei es eben wichtig, in der Wissenschaft Beispiele zu finden, wie systemtheoretische Konzepte auf Projekte übertragen werden, um damit einfacher die Komplexität verstehen und managen zu können.
Wie umfangreich und komplex manche Projekte der Unternehmen oder des Staates zuweilen tatsächlich sind, zeigt Borgert am Beispiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. In einem Interview mit Thomas Fricke, ehemaliges Mitglied des Organisationskomitees, gibt sie interessante Einblicke darüber, wie die Interessen von 15 globalen Sponsoren, 32 Nationalverbänden, diversen Fernsehanstalten und der Politik gemanagt worden sind.