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16-06-2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Article

Wie die Automatisierung Geschäftsprozesse verändert

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Industrieunternehmen von heute haben sich zu Expertenorganisationen gewandelt. Lesen Sie in ersten Teil der Serie, wie das Thema Industrie 4.0 nicht nur Produktionsabläufe, sondern auch die Anforderungen an Mitarbeiter verändert.

Offensichtlich gibt in den obersten Führungsebenen noch keine klare Vorstellung davon, was die Entwicklungen der letzten 40 Jahre, oft verschlagwortet als Wissensgesellschaft und Wissensökonomie, für die Unternehmensführung eigentlich bedeuten. Und welche Konsequenzen daraus gezogen werden müssen.

Rationalisierung als Managementziel

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Bis Mitte der 1970er Jahre war das Paradigma der Industriegesellschaft vergleichsweise primitiv. Als zentrale Ressource galt das Kapital im engen Sinne. Ziel des Managementhandelns: Rationalisierung zu maximal effizientem Kapitaleinsatz bei der Produktion simpler Massenware. Dieses Ziel wurde im Wesentlichen erreicht. Allerdings ist es heute schon lange keines mehr. Oder bestenfalls: ein Ziel unter vielen.

Massenware hat ausgedient

Simple Massenware taugt gerade noch in einigen Emerging Markets. Und auch dort ist sie angezählt. Wer in Indien zur neuen Bourgoisie gehört, träumt nicht vom Tata Nano und „frugalen Innovationen“. Die kaufkräftigen Urban Professionals in Bengaluru und Mumbai träumen von einem Audi oder gleich einem Bentley. Und dann bleibt noch die Frage nach der Marge bei einem Auto, das weniger kostet als 1.500 Euro.

Ade dumme Arbeitskraft

Industrie-Produkte, ehemals gedacht als Massenware für eine wenig zahlungskräftige Kundschaft, sind heute teuer, extrem individualisiert und hochinnovativ. Und: hochkomplex. Auch die Produktions- und Distributionsprozesse sind hochkomplex, umso mehr bei globalen Wertschöpfungsketten. Ein wesentlicher Teil der Geschäftsprozesse ist bereits heute automatisiert.

Und die Automatisierung schreitet weiter voran: Industrie 4.0. Sogar die Gewerkschaften, zum Beispiel in der Automobilindustrie, begrüßen diese Entwicklung. Denn es bleibt immer ein Rest, der nicht automatisiert werden kann. Der Mensch wird nicht vollständig aus dem Produktionsprozess vollständig auszugliedern. Und diese Menschen werden immer wichtiger für die Unternehmen. Sie sind keine bloßen Arbeitskräfte mehr, sondern längst zu Experten in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen mutiert. Nicht nur im Management, nicht nur im F&E-Bereich, nicht nur in Marketing und Vertrieb, sondern mindestens so sehr in Produktion, Wartung, im gesamten so genannten Blue Collar-Bereich.

Industrieunternehmen sind Expertenorganisationen

Das Industrieunternehmen von heute sind Expertenorganisationen geworden. Das heißt: Die zentrale, erfolgskritische Ressource ist jetzt Expertise – nicht nur die Expertise, die jeder schon hat und in die Organisation einbringt, sondern die Expertise, die sich in der notwendigerweise interdisziplinären Zusammenarbeit permanent weiter entwickelt.

Zur Person
Peter Gräser berät seit mehr als 25 Jahren internationale Konzerne, KMUs und NGOs mit den Schwerpunkten Strategie, Innovation und Personalentwicklung. Seit 2001 ist er Strategieberater und Executive Coach, von 2006 – 2013 geschäftsführender Gesellschafter von „passagen: Coaching – Beratung – Training". Daraus entstand 2013 das "Zentrum für Führung".

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