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10-12-2018 | Marketingstrategie | Schwerpunkt | Article

Bewegtbilder nicht nur für Hipster

Author: Philipp Thurmann

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Instagram bleibt mit einer Milliarde Nutzern ein großer Player unter den Netzwerken. Im Juni hat die Erfolgs-App die Videoplattform Instagram TV (IGTV) gestartet, die zur Konkurrenz für Youtube werden soll. Sie eröffnet neue Möglichkeiten für Marken bei Image-Finetuning und Werbung.

2010 gestartet als Hipster-Foto-Plattform, schnellte die Zahl der IGTV-Nutzer rasant nach oben. Stetig neue innovative Features hielten die User bei der Stange. 2013 wurden 15-Sekunden-Videos für den Feed eingeführt, später 60 Sekunden, und 2016 kam die von Snapchat abgeguckte Story-Funktion dazu. Damit trug Instagram dem Bewegt-Bild-Trend Rechnung, der jetzt mit IGTV konsequent weitergeführt wird. Interessant ist es heute schon für Marken, die mit IGTV neue Darstellungsmöglichkeiten bekommen. 

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Was ist IGTV?

IGTV ist eine eigenständige App, in der erstmals Videos mit einer Länge von bis zu zehn beziehungsweise bis zu 60 Minuten hochgeladen werden können. Volle 60 Minuten können derzeit allerdings nur sehr bekannte oder verifizierte Accounts, also die Profile, deren Echtheit Instagram garantiert, nutzen. Das Besondere daran: Inhalte müssen im Smartphone-tauglichen Hochformat bereitgestellt werden. Der Vorteil für Nutzer: Sie müssen das Handy nicht mehr drehen, um Videoinhalte bildschirmfüllend betrachten zu können. Ein logischer Schritt: Denn wer in sozialen Netzwerken wie Instagram erfolgreich sein will, muss sich an die Lebenswelten und Bedürfnisse der Nutzer anpassen. Deshalb braucht ein Smartphone auch keine Inhalte, die für den Fernseher oder die große Leinwand produziert sind. 

Chancen für Marken

Mit IGTV schlägt das Foto-Netzwerk ein neues Kapitel auf. Das Angebot holt vor allem junge Leute ab. Denn sie sitzen weniger vor dem Fernseher, sondern nutzen auch Bewegtbild eher auf dem Smartphone. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie mehr denn je mit ihrer Zielgruppe in Kontakt treten und im vertikalen Format gefälliger konsumiert werden können. Vor allem Making-offs oder Interviews Shows bieten sich dazu an – ebenso Influencer-Kooperationen.

Instagram macht es Nutzern leicht, die Inhalte auf IGTV sichtbar zu machen: Wer die App heruntergeladen hat, bekommt links oben auf dem Instagram-Kanal einen Button mit einem TV-Bildschirm angezeigt, über den sofort zum Videonetzwerk weitergeleitet wird. Außerdem kann in den Stories über die kleine Büroklammer am oberen Rand direkt auf IGTV verlinkt werden. 

Monetarisierung ist schon am Horizont

Anzeigenformate sind auf IGTV zwar noch nicht verfügbar, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Werbung und weitere Monetarisierungs-Optionen eingeführt werden. Bis dahin bietet es sich gerade zu diesem Zeitpunkt an, in Inhalte für IGTV zu investieren. Denn wer sich auf der neuen Plattform als First Mover einen Namen macht, profitiert von besonders hoher Sichtbarkeit, zumal Inhalte bei IGTV eine höhere Haltbarkeit haben als in den Stories, die nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden. Außerdem setzen Werbungtreibende vermehrt auf Bewegtbild-Formate im Internet und für Mobile: Auch auf Instagram nimmt die Buchung von Video-Ads zu.

Was ist noch gut zu wissen?

IGTV wird zwar als Angriff auf YouTube gesehen, die meistgenutzte Videoplattform der Welt. Aber die großen YouTube-Stars werden wohl nicht einfach zu IGTV überwandern. Der Hauptunterschied zwischen beiden Plattformen ist die technische Ausspielung. Denn auf Instagram können die Videos nur vertikal hochgeladen werden. Davon versprechen sich die Macher auch, dass Nutzer ihren Content speziell für IGTV produzieren und ihn eben nicht crossmedial nutzen.

Derzeit bleibt IGTV noch hinter den Erwartungen von Instagram zurück. Dennoch sollte das Potenzial des Newcomers nicht unterschätzt werden. Die tiefe Einbindung in das Ökosystem von Instagram mit seiner riesigen Community ist ohne Frage der größte Vorteil für IGTV als neue Videoplattform. Statt Follower zum Betrachten ihrer Videos auf andere Plattformen zu lenken, liegt es nahe, die gesamte Fanbase einfach in der App zu behalten.  

Ob IGTV weiter wächst, hängt vor allem von den Inhalten ab. Vertikale Videos sind der Weg in die Zukunft, jetzt ist es an den Unternehmen, eine weitere Kommunikations-Straße zu ihren Kunden zu bauen und sich vom klassischen Querformat zu verabschieden.

Fünf Tipps für IGTV
  • Guten Content hochladen: Regelmäßig qualitativ hochwertige Videos mit originellem Inhalt einstellen. Das erfordert mehr Anstrengung, Zeit und Geld als bei Feeds.
  • Einzigartiger Inhalt: Was auf YouTube funktioniert, ist auf IGTV nicht unbedingt erfolgreich. Es braucht Videos in Hochformat, die extra für den Kanal hergestellt werden. Das beste Format ist, wie in den Stories, vertikal 1.080 bis 1.920 Pixel, in 9:16.
  • Länger heißt nicht unbedingt besser: Die Videos können zwar bis zu 60 Minuten lang sein, müssen es aber nicht. Am besten eignen sich Videos mit fünf Minuten Länge.
  • Kenne Dein Publikum: Wer einen funktionierenden Instagram-Account hat, hat sein Publikum bereits gefunden. Die Inhalt sollte also zu den bisherigen passen.
  • An die Botschaft denken: Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, was Sie genau mit längeren Videos aussagen möchten. Wenn Sie die gleichen Resultate auch mit Stories erreichen können, sollten Sie sich die Arbeit sparen. Produzieren Sie Inhalte, die nur oder am besten im längeren Format vermittelt werden können.
Quelle: Buddybrand


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