Die TU Wien hat eine Messmethode an einer Prüfanlage entwickelt, um die Winterfestigkeit etwa von Diesel zu bestimmen. Dafür wird der Kraftstoff direkt an den relevanten Fahrzeugsystemen untersucht.
Links: Kraftstoff flockt bei extremer Kälte aus. Rechts: Die neue Prüfanlage.
TU Wien
An der TU Wien wurde ein neuer, zuverlässiger Prüfstand für Kraftstoffe entwickelt. Der einheitliche Prüfstand mit einheitlichem Prozedere soll die Vielfalt der existierenden Testanlagen für die Untersuchung von Kraftstoffen ersetzen. Der klimatisierte Prüfstand ermöglicht die Überprüfung von Kraftstoffen zusammen mit Tank- und Leitungssystemen auf Wintertauglichkeit und ist für Diesel, Diesel aus recyceltem Speiseöl bis zu E-Fuels oder speziellen neuen Flugzeugtreibstoffen auf Basis von Bioabfällen geeignet.
Dazu wurde ein passendes Testsystem entwickelt und aufgebaut: Der klimatisierte Prüfstand kann auf eine Temperatur von bis zu -45°C abgekühlt werden. Die Anlage enthält mit dem Niederdruck-Kraftstoffsystem auch den für die Bewertung der Winterfestigkeit entscheidenden Teil des Fahrzeugs. "Wir haben unterschiedlichste Versuchskraftstoffe getestet und die Temperaturen, Drücke und Durchflüsse im Kraftstoffsystem gemessen", erklärt Professor Bernhard Geringer vom Institut für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien. Nach bestandenem Test wird ein weiterer Test bei tieferer Temperatur durchgeführt. Die tiefste Temperatur mit positivem Testergebnis gilt als Betriebsgrenze für den Kraftstoff.
Anzeige
Prof. Bernhard Geringer ist als Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) mit der Vereinigung auch Veranstalter des Internationalen Wiener Motorensymposiums. Die 44. Auflage wird vom 26. bis 28. April 2023 in Wien stattfinden. Die Anmeldung ist ab 11. Januar 2023 unter wiener-motorensymposium.at möglich.