Methode zur ergebnisorientierten Gestaltung von Entwicklungsprozessen

Weltweit stehen Produktionsunternehmen unterschiedlicher Branchen den Herausforderungen eines verschärften internationalen Wettbewerbs gegenüber. Moderne Informationstechnologien ermöglichen Ländern mit niedrigen Lohn- und Lohnnebenkosten das Anbieten von Produkten mit gleichwertiger Qualität zu günstigeren Preisen. In einer Studie, die auf einer repräsentativen Umfrage bei deutschen Unternehmen basiert, wurde festgestellt, daß sich ca. 80% der befragten Unternehmen auf Märkten mit hohem Preiswettbewerb und Konkurrenzdruck befinden [BULL95B]. Wie jedoch eine Untersuchung der Zukunftskommission Wirtschaft 2000 des Landes Baden-Württemberg zeigt, sind Produktionskostennachteile von einheimischen Unternehmen gegenüber führenden Wettbewerbern am Weltmarkt in Höhe von durchschnittlich 25–30% nur zu einem Drittel auf standortbedingte Rahmenbedingungen zurückzuführen (vgl. [SIHN95]). Zu zwei Drittel tragen vielmehr die Organisation und die Produktentwicklung in den jeweiligen Unternehmen bei.

Die Konzeption einer Methode zur Gestaltung von ergebnisorientierten Entwicklungsprozessen macht es zunächst erforderlich, den derzeitigen Stand der Wissenschaft zu dieser Thematik aufzuzeigen. Nur mit der Kenntnis der in der Literatur diskutierten Ansätze ist es möglich, einen Bezugsrahmen zu definieren und den wissenschaftlichen Handlungsbedarf zu erkennen.

Voraussetzung für ein ergebnisorientiertes Management von Produktentwicklungsprozessen ist die Beschreibung einer pragmatischen Methode auf der Basis von Modellen, die den Entwurf und die Bewertung von Produkt- und Prozeßkonzepten unterstützt. Als wesentliche Elemente einer solchen Methode können die Basiskonstrukte Prozeßmodell, Produktmodell und Bewertungsmodell herangezogen werden [NOHE96]. Abbildung 7 stellt das Umfeld und die Elemente des neuartigen methodischen Ansatzes schematisch dar.

Der Piloteinsatz der Methode zur ergebnisorientierten Gestaltung von Entwicklungsprozessen wurde am Beispiel eines Automobilunternehmens durchgeführt. Das Anwendungsbeispiel diente dabei gleichzeitig zur Validierung des methodischen Gesamtkonzepts.

Industrieunternehmen am Standort Deutschland stehen den Herausforderungen eines harten internationalen Wettbewerbs gegenüber. Moderne Informationstechnologien ermöglichen Ländern mit niedrigen Lohn- und Lohnnebenkosten das Anbieten von Produkten mit gleichwertiger Qualität oftmals zu günstigeren Preisen.

Vor dem Hintergrund eines ansteigenden Bedarfs an Verfahren und Werkzeugen für eine systematische Planungsunterstützung im Entwicklungsbereich ergibt sich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung der in dieser Arbeit aufgezeigten Ansätze zum methodischen Prozeßmanagement. Die Gestaltung ergebnisorientierter Entwicklungsprozesse kann dabei durch folgende methodische und technologische Maßnahmen ergänzend unterstützt werden: