Die Sonne scheint und auch das Aufstehen fällt leicht. Eigentlich ein guter Start in den Tag. Wenn da bloß nicht die Arbeit als Motivationskiller wäre. Was genau Arbeitnehmer am Arbeitsplatz frustriert, hat die International School of Management in einer Umfrage ermittelt.
Der größte Killer der Arbeitslust ist Ressourcenmangel in Unternehmen. Nichts tötet bei Arbeitnehmern mehr die Motivation.
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In deutschen Unternehmen gibt es mehr Anlässe für Arbeitsfrust als Arbeitgebern lieb sein sollte. Das zeigt eine Studie, für die von der International School of Management (ISM) 900 Personen danach gefragt wurden, was ihnen regelmäßig die Freude an der Arbeit verdirbt. Dabei konnten die Befragten auf einer Skala von eins (= nie) bis sechs (= praktisch immer) angeben, wie häufig ihre Arbeitsfreude durch betriebliche Faktoren getrübt wird. Am häufigsten frustrieren Arbeitnehmer demnach zu knappe Ressourcen, fehlende Karriereperspektiven und zu wenig Vertrauen in die Führungsetage.
Während Budget- und Personalmangel klar wirtschaftlichen Zwängen unterliegen, hängt die Mitarbeiterzufriedenheit vor allem von der Führungsqualität und der Personalentwicklung in Organisationen ab. So sind allein fünf der zehn häufigsten demotivierenden Faktoren unmittelbar auf das Führungsverhalten zurückzuführen. Dazu zählen neben dem fehlenden Vertrauen in das Management Nennungen wie zu wenig kritisches Feedback (Platz vier), zu wenig Lob und Wertschätzung (Platz fünf ), mangelnde Führungsqualität (Platz neun) und zu wenig Förderung (Platz zehn).
Motivationskiller und Wechselbereitschaft
Unternehmen sollten sich damit auseinandersetzen, was ihre Mitarbeiter unzufrieden macht, weil sich manche Faktoren stärker auf die Wechselbereitschaft auswirkten als andere, so Nico Rose, Initiator der Studie und Hochschullehrer an der ISM. Von den 30 größten Motivationskillern, die die Studie ermittelt hat, führen insbesondere fehlende Karriereoptionen, kein Spaß und eine mangelnde Identifikation mit der Unternehmenskultur zu Kündigungen. Diese drei Faktoren zusammen erklären über alle befragten Personen hinweg 39 Prozent der Wechselbereitschaft.
Doch auch das Geschlecht muss berücksichtigt werden. Zwar unterscheiden sich die Auslöser für Frust am Arbeitsplatz zwischen Frauen und Männern kaum. Allerdings wiegen sie beim weiblichen Geschlecht schwerer. So sind Frauen unzufriedener mit der Führungsqualität, wünschen sich noch mehr Feedback und empfinden ihre Aufgaben schneller als sinnlos. Sie sollten also besonders durch ihre Vorgesetzten motiviert beziehungsweise geführt werden.
Unabhängig vom Geschlecht ist allerdings nicht nur relevant, was Mitarbeiter demotiviert, sondern auch, was Arbeitnehmer glücklich macht. Nur so können Arbeitgeber aktiv eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen, die Beschäftigte an das Unternehmen bindet.