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24-06-2016 | Mobilitätskonzepte | Nachricht | Article

Daimler will alle Mercedes-Benz-Baureihen elektrifizieren

Author: Christiane Brünglinghaus

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Daimler investiert massiv in grüne Antriebstechnologien. Vor allem für die Plug-in-Hybrid-Technik, reine E-Autos und die Brennstoffzelle wollen die Stuttgarter Geld in die Hand nehmen.

Daimler will allein in den nächsten zwei Jahren über sieben Milliarden Euro in "grüne" Technologien investieren, wie das Unternehmen bekannt gibt. Schritt für Schritt sollen alle Mercedes-Benz-Pkw-Baureihen elektrifiziert werden. Neben den Verbrennungsmotoren sollen damit vor allem die Plug-in-Hybrid-Technik, die reinen E-Autos und die Brennstoffzelle optimiert werden. Mit dem GLC F-Cell soll 2017 das erste Wasserstoff-Auto von Mercedes-Benz in Serie gehen. Außerdem entwickelt das Unternehmen eine eigene Fahrzeugarchitektur für batterieelektrische Automobile.

"Allein in den kommenden beiden Jahren investieren wir 14,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung - mehr als die Hälfte davon fließt erneut in 'grüne' Technologien. Allein bei unseren Pkw sprechen wir von 5,4 Milliarden Euro", sagt Professor Dr. Thomas Weber, Vorstandsmitglied bei Daimler, Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars.

Daimler will bei der Mobilität der Zukunft bewusst nicht auf eine solitäre Antriebsform setzen, sondern auf eine Koexistenz unterschiedlicher Technologien. Thomas Weber: "Die Kunden wünschen sich keinen Verzicht im Sinne von 'weniger Auto' - im Gegenteil. Deshalb setzen wir auf Effizienzsteigerung durch mehr intelligente Technologie – und das durchgängig in allen Baureihen. Benziner, Diesel, Plug-in-Hybride, Batterie oder Wasserstoff - alle genannten Antriebsformen haben auch in Zukunft ihre Berechtigung und Chancen."

Effizientere Verbrennungsmotoren

Die Optimierung moderner Verbrennungsmotoren spielt in der Roadmap für nachhaltige Mobilität bei Mercedes-Benz eine entscheidende Rolle. Insbesondere der Diesel soll laut Daimler einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Senkung des Flottenverbrauchs beitragen. 2017 folgt eine neue Ottomotorenfamilie. Zugleich startet das 48-Volt-Bordnetz. Integrierte Starter-Generatoren (ISG) und riemengetriebene Starter-Generatoren (RSG) sind weitere Bausteine bei der Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren. Und was für Dieselmotoren inzwischen Standard ist, wird es bei Mercedes-Benz bald auch für Benziner geben: den Partikelfilter.

Nach dem Debüt des OM 654 im E 220 d im Frühjahr 2016 wird die Dieselmotorenfamilie mittelfristig breite Verwendung im gesamten Portfolio von Mercedes-Benz Cars und Vans finden. Geplant seien mehrere Leistungsstufen sowie Längs- und Quereinbau in Fahrzeugen mit Front-, Heck- und Allradantrieb.

Der erste Vertreter der Ottomotorenfamilie von Mercedes-Benz, ein Reihensechszylinder (M 256) mit integriertem Starter-Generator (ISG), wird 2017 an den Start gehen. Auch einen Vierzylindermotor mit riemengetriebenem Starter-Generator (RSG) sieht die neue Motorenfamilie ab 2017 vor.

Zur weiteren Verbesserung der Umweltverträglichkeit plant Mercedes-Benz den großflächigen Einsatz von Partikelfiltern auch für Benzinmotoren. Nach über zwei Jahren positiver Felderfahrung im S 500 sollen im kommenden Jahr weitere Varianten der S-Klasse mit Ottomotor im Zuge der Modellpflege mit dieser neuen Technologie ausgerüstet werden. Danach folge die schrittweise Umsetzung in weiteren neuen Fahrzeugmodellen, Modellpflegen und neuen Motorgenerationen. Im Anschluss daran sei der Einsatz des Partikelfilters auch bei den aktuellen Baureihen geplant.

Perspektivisch soll jeder Mercedes-Benz Pkw elektrifiziert werden, denn das Unternehmen treibt zugleich die Entwicklung des 48-Volt-Bordnetzes voran. Sukzessive soll die Technologie in verschiedenen Baureihen Einzug halten.

Plug-in-Hybrid-Angebot wird weiter ausgebaut

Nach S 500 e, C 350 e (Limousine, T-Modell und Langversion für China), GLE 500 e 4Matic und GLC 350 e 4Matic rollen noch 2016 mit dem GLC Coupé 350 e 4Matic und dem E 350 e bereits die Modelle sieben und acht zu den Händlern. Insgesamt umfasst das Hybrid-Portfolio von Mercedes-Benz derzeit 13 Modelle. Der nächste deutliche Technologiesprung steht 2017 an, angefangen mit der Modellpflege des S 500 e: Eine weiterentwickelte Lithium-Ionen-Batterie soll zusammen mit der optimierten Betriebsstrategie erstmals elektrische Reichweiten von mehr als 50 km ermöglichen.

Da Plug-in-Hybride ihre Stärken bei größeren Fahrzeugen und gemischten Streckenprofilen ausspielen, will Mercedes-Benz ab der C-Klasse aufwärts auf dieses Antriebskonzept setzen.

Brennstoffzelle im GLC

Noch in diesem Jahr soll die vierte Generation des Smart als Fortwo und erstmals als Forfour auf den Markt kommen. Auf dem Pariser Automobilsalon im September 2016 haben der Smart Fortwo Coupé Electric Drive, das Smart Fortwo Cabrio Electric Drive und der Smart Forfour Electric Drive ihre Weltpremiere. Mit dem Debüt der vierten Generation des Elektro-Smart bietet Smart künftig seine komplette Modellpalette sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch voll batterieelektrisch an. Der neue Smart Fortwo Electric Drive kommt noch in diesem Jahr in den USA auf den Markt, wo zuletzt circa 25 Prozent aller verkauften Smart mit batterieelektrischem Antrieb ausgeliefert wurden. Danach folgt Anfang 2017 die Markteinführung in Europa mit dem Zwei- und Viersitzer.

Ab 2017 folgt der Mercedes-Benz GLC F-Cell mit Plug-in-Brennstoffzellentechnologie. Die Brennstoffzellentechnologie ist integraler Bestandteil der Antriebsstrategie von Daimler. Ab 2017 startet eine neue Fahrzeuggeneration auf Basis des Mercedes-Benz GLC. Die Mercedes-Benz Ingenieure haben zusammen mit den Partnern des Daimler-Kompetenznetzwerks ein kompaktes neues Brennstoffzellensystem entwickelt, das erstmals in konventionelle Motorräume passen soll. Als weitere Innovation der nächsten Generation Brennstoffzellenfahrzeuge verfügt der GLC F-Cell über eine große Lithium-Ionen-Batterie. Der circa neun kWh starke Akku dient als zusätzliche Energiequelle für den Elektromotor und lässt sich erstmals auch extern per Plug-in-Technologie aufladen. Der GLC F-Cell soll damit eine kombinierte Reichweite von circa 500 km im NEFZ erreichen.

Ein weiterer entscheidender Schritt ist laut Daimler die Entwicklung einer modellübergreifenden Elektrofahrzeugarchitektur für batteriegetriebene Fahrzeuge. Die Markteinführung des ersten Modells sei noch für diese Dekade geplant.

Mobilität der Zukunft wird flexibler und vernetzter

Insbesondere für das Laden zu Hause will Daimler in Kürze eine Lösung anbieten: Daimler geht davon aus, dass das induktive Laden ab 2017 den Ladekomfort revolutionieren wird. Der Einsatz der Technologie sei zunächst für die Modellpflege des Mercedes-Benz S 500 e geplant. Neues auch beim kabelgebundenen Laden: Ab 2018 soll das Gleichstromladen auf Basis des CCS-Standard sukzessive in allen Elektrofahrzeugen von Mercedes-Benz Einzug halten.  

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