2019 | OriginalPaper | Chapter
Modellierung und Simulation von Entscheidungsprozessen im Rahmen szenariobasierter Vorhersagen
Author : Sabine Zinn
Published in: Simulieren und Entscheiden
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Dieses Kapitel beschreibt eine neuartige Methode zur Konstruktion von dynamischen (Mikro-)Simulationsmodellen, die nicht nur auf rein statistischen Modellen wie z. B. Regressionen beruhen, sondern diese um ein Modell erweitern, das auch die Abbildung von Verhaltens- und Entscheidungsprozessen oder generell von unbeobachteten Prozessen erlaubt. Zu diesem Zweck ist es notwendig, dass für die anvisierte Fragestellung geeignete soziologische und/oder psychologische Theorien identifiziert und formalisiert werden. Die formalisierte Theorie muss dann in Form eines theoriegeleiteten Modells so aufbereitet werden, dass sie sich in ein Mikrosimulationsmodell einbinden lässt. Um die Güte des so konstruierten Simulationsmodelles zu bemessen sind Sensitivitätsanalysen und Validierungsmaßnahmen vonnöten. Zu diesem Zweck empfiehlt sich u. a. die Nutzung eines statistischen Metamodells (z. B. eines statistischen Emulators), das das Simulationsmodell unter Beibehaltung der zugrundeliegenden Korrelationsstruktur der Modellvariablen und -parameter vereinfacht darstellt. In diesem Kapitel werden zwei Beispiele für die Umsetzung der Methode gegeben: ein Heiratsmarktmodell für die Verknüpfung von Individuen zu Paaren und ein Migrationsmodell, um die Rolle sozialer Netzwerke und nicht beobachtbarer Entscheidungsprozesse zu erfassen. Generell eignet sich die neue Methode hervorragend für szenariobasierte Vorhersagen, da durch die Verbindung von empirischen und theoretischen Größen es einerseits möglich wird, beobachtete Trends fortzuschreiben, und andererseits Kontextveränderungen zu modellieren.