Die meisten deutschen Kreditinstitute planen ihre Zukunft digital. 82 Prozent der Häuser verfolgen eine entsprechende Strategie. Das geht aus dem aktuellen Branchenkompass Banking 2017 von Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut hervor. Den Rundumschlag im gesamten Unternehmen wagen dabei nicht alle Banken. Jede zweite startet mit Teilprojekten. Einen erheblichen Teil ihrer Investitionen in die Digitalisierung wollen die Institute in die Modernisierung ihrer IT-Landschaft stecken. 55 Prozent der befragten Häuser wollen durch mehr Automatisierung effizienter arbeiten.
Produktportfolio für bestimmte Zielgruppen straffen
Zudem planen die Kreditinstitute Anpassungen bei Produkten und Dienstleistungen. So wollen sich 62 Prozent der Banken, die ihr Geschäftsmodell verändern, künftig auf bestimmte Zielgruppen konzentrieren. Aus den steigenden Eigenkapitalanforderungen durch Basel III und der Überarbeitung des Kreditrisikostandards lässt sich laut Sopra Steria Consulting beispielsweise eine stärkere Konzentration auf Firmenkundenkredite mit kleineren Volumina ableiten. Eine Konsolidierung des Produktportfolios sieht jedes zweite Haus als notwendig an.
Die Banken sind sich zudem der Herausforderung durch Fintechs bewusst. 61 Prozent befinden sich bereits in Partnerschaften mit den Finanz-Start-ups oder haben selbst ein junges Unternehmen gegründet. Dieser Trend wird sich laut Studie fortsetzen. Dabei dominiert die eigene Gründung mit 34 Prozent vor der Kooperation mit 23 Prozent. 13 Prozent der Banken streben eine Übernahme an.