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16-04-2021 | Multikanal-Banking | Infografik | Article

Plattformen schaffen kanalübergreifende Bankerlebnisse

Author: Angelika Breinich-Schilly

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In den vergangenen Jahren hat die junge, digitale Konkurrenz den etablierten Banken weltweit das Leben schwer gemacht. Sie lockt Kunden mit einem optimierten Multi-Channel-Banking. Eine aktuelle Studie zeigt mögliche Strategien für klassische Institute. 

Rund 39 Millionen Kunden haben junge Wettbewerber wie Neobanken im vergangenen Jahrzehnt angezogen. Wie der aktuelle "World Retail Banking Report 2021" des Beratungshauses Capgemini und des Finanznetzwerks Efma ermittelt hat, sind derzeit 81 Prozent der Verbraucher weltweit bereit, von ihrer traditionellen Bank zu einem New-Age-Finanzanbieter zu wechseln. Voraussetzung: Diese müssejn einen einfachen Zugang und ein flexibles Banking-Angebot bereitstellen. Die Studie basiert auf Daten aus 23 Märkten mit mehr als 8.500 Bankkunden und über 130 Führungskräften führender Banken und Nicht-Banken in allen Regionen.

Große Herausforderungen im Retail Banking

In Deutschland erwarten rund 72 Prozent der Kunden infolge des veränderten Angebots nun ein kanalübergreifendes Bankerlebnis. Um mit diesem Trend Schritt zu halten, müssen die etablierten Institute 

  • ihre Digitalisierungs- und Kostenoptimierungsmaßnahmen beschleunigen,
  • Retail-Banking-Kunden vollständig digitalisierte Angebote auf Abruf (On-Demand) bereitstellen, 
  • stark personalisierte Dienstleistungen sowie einen Rund-um-die-Uhr-Service anbieten. 

Doch oft fehlen für Open Banking, orchestrierte Ökosysteme und eine nachhaltig datengesteuerte Organisation die nötigen Strategien. 

"Mit einer innovativen Einstellung und Denkweise, weg vom tradierten Bankgeschäft und hin zur Einführung von Banking-as-a-Service (BaaS) können Finanzinstitute über ihre Kernbankprodukte hinausgehen, neue Angebote schaffen und ihren Kunden personalisierte Services anbieten", sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter Business and Technology Innovation für Financial Services bei Capgemini in Deutschland. Bankdienstleistungen müssen zum Lebensstil passen und als Mehrwert im Kundenalltag empfunden werden. "Durch die Plattformisierung ihrer Lösungen und die gezielte Nutzung von Daten, können Banken besser auf die Bedürfnisse des modernen Kunden eingehen und so neue Einnahmequellen schaffen."

Ökosysteme schaffen neue Monetarisierungsmöglichkeiten

Die Studienautoren sehen die Zukunft klassischer Geldhäuser vor allem in Ökosystemen. Über BaaS-Plattformen erhalten sie Zugang zu neuen Datenquellen und damit auch zu neuen Monetarisierungsalternativen. Der Vorteil vieler Banken: Weltweit nutzen 66 Prozent von ihnen laut Befragung bereits eine BaaS-Plattform. Weitere 25 Prozent sind gerade dabei, eine solche zu entwickeln. In Deutschland setzen 58 Prozent der Banken bereits entsprechende Plattformen ein, und 31 Prozent entwickeln diese gerade.

Die über Ökosysteme gesammelten Daten lassen sich für ein verbessertes Kundenerlebnis einsetzen. So sind auch 86 Prozent der Verbraucher weltweit (85 Prozent in Deutschland) bereit, ihre Daten für persönlichere Services zu teilen. Doch noch haben nicht alle etablierte Banken die hierfür nötigen digitalen Fähigkeiten, um das Verhalten und die Stimmung der Kunden durch intelligente Datenanalysen zu verfolgen.

Mit BaaS Angebotslücken schließen

Dabei haben die Institute durchaus gute Voraussetzungen für die nötige Entwicklung, heißt es im Report. Sie verfügen über Kundenkenntnis, ein bereits existierendes Berichtswesen, Lizenzverträge, Transaktionsverarbeitung sowie die Anbindung an globale Systeme. Mit zusätzlichen Services externer Anbieter können sie ihre Produktpalette anreichern und so das personalisierte Erlebnis ihrer Kunden bestmöglich bedienen. 

So sagen 80 Prozent der Führungskräfte im Bankensektor, dass mit BaaS-Plattformen die Lücke zwischen dem Status Quo und den Kundenerwartungen von morgen geschlossen werden kann. Hinzu komme, dass mit bedarfsgerechten, digitalen und einfach zu bedienenden Kanälen auch die un- und unterversorgten Bevölkerungsgruppen stärker eingebunden werden.

Strategische Kooperationen mit Nicht-Banken

Um diese Strategie in die Tat umzusetzen, müssen Banken und Nicht-Banken aber Hand in Hand arbeiten. "Diese strategischen Partnerschaften ermöglichen neue, kreative Angebote", erläutert Efma-CEO John Berry. "Banken sollten sich darauf konzentrieren, den Support zu verbessern, die Kosten für Bankprodukte und -dienstleistungen zu senken und Nachhaltigkeitsinitiativen anzubieten. Die Zukunft des Bankwesens beruht auf einem starken digitalen Fundament und einer flexiblen Einstellung gegenüber Innovationen."

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