Mehr als 20 Einrichtungen und Verbände aus Wissenschaft und Wirtschaft haben sich auf ein Positionspapier zur Bedeutung des ganzheitlichen Life Cycle Assesments (LCA) und des Life Cycle Engineerings (LCE) für zukünftige Leichtbaulösungen verständigt. Leichtbau sei zwar eine Schlüsseltechnologie in der modernen Fahrzeugentwicklung, so die Verfasser. Es gelte allerdings werkstoffübergreifend, dass mögliche Gewichtseinsparungen den ökonomischen und ökologischen Mehraufwand in der Herstellung nur kompensieren können, wenn Materialeigenschaften ideal ausgenutzt würden.
Außerdem seien die Kreislaufführung von Produktionsabfällen und das Recycling von Leichtbaustrukturen am Ende der Lebensdauer zu berücksichtigen, da die Vielfalt der eingesetzten Werkstoffe zunehmend den Einsatz etablierter Recyclingstrategien erschwert.
LCA als Wettbewerbsfaktor
Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie sei das Thema szenarienbasierte LCA für die Bewertung von Leichtbaukonzepten in der Elektromobilität und ein darauf aufbauendes Life Cycle Engineering daher dringend politisch zu unterstützen. Die öffentliche Hand solle für Forschungsbemühungen in diesen Bereichen zusätzliche Gelder zur Verfügung stellen. Geboten sei eine konsequente Fortführung und weitere Förderung der Forschungs- und Innovationsbemühungen der Nationalen Plattform Elektromobilität sowie eine Erweiterung dieser um einen Cluster "Life-Cycle-Assessment und -Engineering von Leichtbaukonzepten“.
Folgende Institutionen haben das Positionspapier unterzeichnet: Arena 2036, Benteler, Carbon Composites, Composites Germany, Daimler, Forschungsvereinigung Automobiltechnik, Fraunhofer-Allianz Leichtbau, Hochschule Bochum, Institut für Umweltinformatik Hamburg, Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen, Kirchhoff Automotive, Leichtbau BW, Open Hybrid Lab Factory, Plattform Forel, Prisma – Zentrum für Nachhaltigkeitsbewertung und –politik, RWTH Aachen, Stahlinstitut VDEh, Thinkstep, Thyssenkrupp, VDMA AG Hybride Leichtbau Technologien, Volkswagen.