„Neue Berater braucht das Land?“ – Eine empirische Analyse der Charakteristika potenzieller Nachwuchskräfte in der Finanzdienstleistungsbranche und Konsequenzen für das Employer Branding

Der demographische Wandel und der damit einhergehende Fachkräftemangel als auch der Wertewandel sind allgegenwärtig. Damit verändern sich die Voraussetzungen, unter denen Mitarbeiter für ein Unternehmen geworben und langfristig gebunden werden können. Zudem stehen vor allem Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche aufgrund des Imageschadens durch die Finanzkrise und des Provisionsvergütungsmodells vor weiteren Herausforderungen bei der Werbung um potenzielle Mitarbeitende. Einer zielgerichteten Employer Branding-Strategie und einer adressatengerechten Ansprache und Auswahl Interessierter kommt somit eine bedeutende Funktion zu.

Daraus ergibt sich die Forschungsfrage, wie sich potentielle Bewerber, die sich für eine Arbeit in der Finanzdienstleistungsbranche – auch in Modellen auf Provisionsbasis und ohne Fixgehalt – interessieren, charakterisieren lassen und ob bzw. in welcher Hinsicht sich diese von anderen potentiellen Arbeitskräften unterscheiden. Anhand einer Online-Studie mit Studierenden als Arbeitskräften der Zukunft wurden Anforderungen an den Arbeitgeber, das Informationsverhalten der potentiellen Bewerber (insbesondere im Hinblick auf Online-Medien) sowie Werte-Typen und Persönlichkeitsmerkmale erfasst. Die Ergebnisse geben Hinweise für die zielgerichtete Präsentation von Unternehmen in verschiedenen Online-Medien sowie eine geeignete Bewerberansprache, verdeutlichen jedoch auch die bestehende geringe Attraktivität der Finanzdienstleistungsbranche und provisionsbasierter Vergütungsmodelle.