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27-03-2023 | Notenbanken | Nachricht | Article

EZB legt erstmals CO2-Fußabdruck ihrer Portfolios offen

Author: Angelika Breinich-Schilly

2:30 min reading time

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Wie grün sind die Portfolios der Europäischen Zentralbank (EZB)? Erstmals hat die Notenbank Informationen zu Klimarisiken sowie zur klimabezogenen Governance, Strategie und Risikomanagement offengelegt. Künftig will das Institut über diese Daten sowie erreichte Zwischenziele jährlich berichten.  

"Diese Offenlegungen sind ein weiterer Mosaikstein in unserem Bestreben, einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten", betont EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die Angaben beziehen sich zum einen auf Bestände des Eurosystems an Unternehmensanleihen im Rahmen des Programms zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP) und des Pandemie-Notfallankaufprogramms (PEPP), Außerdem werden klimabezogene Informaionen zu in Euro denominierten nicht geldpolitischen Portfolios (NMPPs) der EZB, einschließlich des Eigenmittelportfolios und des betrieblichen Pensionsfonds, publiziert. 

Der Anstieg der absoluten Treibhausgasemissionen der im CSPP und PEPP gehaltenen Unternehmensanleihen in den vergangenen Jahren, begründet die EZB mit dem Zukauf von Wertpapieren für geldpolitische Zwecke. Dennoch sei die CO2-Intensität der Emittenten nach und nach zurückgegangen. "Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Unternehmen in unseren Portfolios ihre Treibhausgasemissionen je eine Million Euro Umsatz verringert haben". 

Mehr grüne Bonds im Eigenmittelportfolio

Zudem habe die EZB im Oktober 2022 entschieden, ihre Anleihebestände zugunsten von Emittenten mit einer besseren Klimabilanz auszurichten. "Wir taten dies mit einem klaren Ziel vor Augen: Reduzierung der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit den Beständen des Eurosystems im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens", schreibt Lagarde im Vorwort des Berichts "Climate-related financial disclosures of the Eurosystem’s corporate sector holdings for monetary policy purposes". 

Auch für ihren betrieblichen Pensionsfonds meldet die EZB einen Rückgang der Treibhausgasemissionen in den Unternehmensanleihen und Aktien. Diese hätten sich 2019 mehr als halbiert. Diese Wertpapiere stünen bereits im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und den Referenzwerten für CO2-arme Anlagen. In ihrem Eigenmittelportfolio habe die Zentralbank den Anteil grüner Anleihen schrittweise von ein Prozent im Jahr 2019 auf 13 Prozent im Jahr 2022 hochgefahren. "Da dieses Portfolio hauptsächlich aus Staatsanleihen des Euroraums besteht, hängt die Dekarbonisierung hauptsächlich von den Bemühungen der Länder ab, ihre Emissionen zu reduzieren und die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen", so die EZB. 

Zwischenziele und Meilensteine geplant

Klimabezogene Angaben zu ihren Portfolios wird das Institut künftig jährlich offenlegen und dabei stetig "die Datenqualität und -verfügbarkeit verbessern". Geplant ist, den Umfang der Veröffentlichungen auszuweiten und weitere geldpolitische Portfolios einzubeziehen. Hierzu gehören das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP), das dritte Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP3) und weitere Vermögenswerte im Rahmen des PEPP. 

Außerdem soll es künftig Zwischenziele bei der Dekarbonosierung für das Eigenmittelportfolio und den betrieblichen Pensionsfonds geben. Ähnliche Meilensteine sollen zudem für den Bestand an Wertpapieren des Unternehmenssektors festgelegt werden. 

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