2020 | OriginalPaper | Chapter
Nutzung von elektronischen Marktplätzen in einer regulierten Beschaffungsumgebung
Authors : Monika Dziuk, Andreas H. Glas, Michael Eßig
Published in: Supply Management Research
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der öffentliche Sektor ist darauf angewiesen, seine Beschaffungsprozesse effizient zu gestalten. Dies betrifft auch die Nutzung elektronischer Marktplätze, da diese im industriellen Kontext signifikant die Prozesseffizienz verbessern konnten. Allerdings ist die öffentliche Beschaffung eingebettet in eine regulierte Beschaffungsumgebung, die zumindest bislang elektronische Marktplätze nicht explizit in den (vergabe-) rechtlichen Regelungen berücksichtigte. Dieser Beitrag adressiert diese Lücke und untersucht, ob und ggf. auf welche Weise elektronische Marktplätze im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe genutzt werden können. Methodisch stützt sich die Arbeit einerseits auf einen literaturbasieren, konzeptionellen Ansatz. Andererseits nutzt die Arbeit einen empirischen Ansatz und 15 Experteninterviews mit Beschaffern auf verschiedenen Ebenen (Bund, Land, Kommunen, Sektorenauftraggeber). Die Ergebnisse zeigen, dass die eigentlich bestehenden politisch-administrativen Strategievorgaben („Digitalisierung des öffentlichen Sektors“) nicht oder nur unzureichend für elektronische Marktplätze umgesetzt wurden. Eine Regulierung fehlt, und nur im Analogieschluss gelingt es, elektronische Marktplätze in die öffentliche, regulierte Beschaffungsumgebung einzuordnen. Die Praxis ist daher verunsichert und uneinig, ob und wie elektronische Marktplätze genutzt werden dürfen. Ebenso bestehen aufseiten der öffentlichen Auftraggeber einige Herausforderungen, elektronische Marktplätze zu nutzen. Im Kern wird also eine Regulierungs- und Implementierungslücke aufgezeigt, die weiteren Forschungsbedarf der zukünftigen Ausgestaltung begründet.