Skip to main content
Top

2003 | Book

Ökonomische Analyse von Governance-Strukturen

Editors: Professor Dr. Günter Fandel, Professor Dr. Peter-J. Jost

Publisher: Gabler Verlag

Book Series : ZfB-Special Issue

insite
SEARCH

Table of Contents

Frontmatter
Die Governance von Open-Source-Projekten
Überblick
  • ■ Das Betriebssystem Linux setzt den Quasi-Monopolisten Microsoft mit seinem Produkt Windows gefährlich unter Druck. Diese Entwicklung ist aus einer organisationsökonomischen Perspektive bemerkenswert, weil Linux „open source“ von einer lose zusammengewürfelten Gruppe von Freiwilligen entwickelt wird, die sich dezentral organisiert und die entwickelten Programme frei zur Verfügung stellt.
  • ■ Während in der Literatur häufig nach den Motiven geforscht wird, fragen wir nach den Bedingungen, unter denen Beitragsleister in einem Open-Source-Projekt zu unbezahlter, professioneller Arbeit bereit sind. Ausgehend von heterogenen Teilnahmemotiven analysieren wir die Funktionsweise einer Governance-Struktur, die eine Realisierung unterschiedlicher Interessen erlaubt, und schätzen deren Tragfähigkeit unter geänderten Rahmenbedingungen ein.
  • ■ Die Analyse zeigt, dass ein Open-Source-Projekt wie Linux über ein konsistentes Anreizsystem verfügt. Ob Programmierbeiträge einem Unternehmen oder einem Open-Source-Projekt zur Verfügung gestellt werden, ist damit eine Entscheidung zwischen zwei unterschiedlichen Institutionen, mit deren Hilfe sich jeweils unterschiedliche Interessen realisieren lassen.
Egon Franck, Carola Jungwirth
Zur Organisation von Unternehmensbeziehungen: Eigenständige Unternehmungen, Integration oder vertragliche Vereinbarungen?
Überblick
  • ■ Diese Arbeit untersucht, welche Schlussfolgerungen aus der von Grossman und Hart (1986) begründeten Theorie der Eigentumsrechte über die Grenzen der Unternehmung gezogen werden können, wenn die Parteien nicht nur die Organisationsform, sondern auch Handelsmengen vertraglich festlegen können, und man kompliziertere Vertragsformen, wie z.B. Optionsverträge, nicht von vornherein ausschließt.
  • ■ Wir betrachten vertikale und horizontale Unternehmensbeziehungen, in denen eine der beteiligten Parteien eine vorbereitende Investition tätigt. Unter anderem untersuchen wir, wann es in einer vertikalen Beziehung eine Rolle spielt, ob eigenständige Unternehmungen gebildet werden oder der Zulieferer integriert wird.
  • ■ Wir zeigen, dass die Organisationsform nur eine Rolle spielt, wenn die Fremdwirkung der Investition auf die andere Partei hinreichend groß ist. In diesem Fall kann es optimal sein völlig auf einen Mengenvertrag zu verzichten. Falls die Fremdwirkung jedoch nur unter bestimmten Bedingungen hoch ist, ist es optimal sich zusätzlich durch den Abschluß eines Mengenvertrages, der einer Partei jedoch ein Rücktrittsrecht einräumt, langfristig zu binden.
Andreas Roider
Residualgewinnbasierte Steuerung von Profit Centern unter Berücksichtigung von Verbrauchsfolgefiktionen und außerplanmäßigen Wertkorrekturen
Überblick
  • ■ Im Rahmen der Steuerung von Profit Centern sind die Beschaffungs-, Produktions- und Absatzentscheidungen sowohl mengenmäßig als auch zeitlich auf die Zielvorstellung der Zentrale auszurichten. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass dies bei „ungeduldigen“ Managern durch eine Beteiligung am Residualgewinn mit Lagerbestandsbewertung zu aufgezinsten historischen Kosten gelingt.
  • ■ Berücksichtigt man Bewertungsvereinfachungen und unsichere künftige Einstandspreise, so bleibt die Zielkongruenz grundsätzlich nur bei Anwendung des FIFO- oder des LOFO-Verfahrens sowie bei Beachtung des strengen Niederstwertprinzips erhalten.
  • ■ Letztlich wird eine verhaltensorientierte Begründung für das Vorsichtsprinzip gegeben, die auf der Ungeduld der Manager basiert.
Ralf Diedrich, Stefan Dierkes
Zu impliziten Anreizen in Arbeitsbeziehungen — eine experimentelle Studie
Überblick
  • ■ Es wird der Einfluss von impliziten Anreizen durch Karriereperspektiven auf das Leistungsverhalten von realen Agenten empirisch untersucht. Dies erscheint notwendig, da die Anreizeffekte zwar theoretisch belegt sind, ihre Relevanz für tatsächliches Verhalten von Arbeitnehmern jedoch noch weitgehend ungeklärt ist.
  • ■ In einem experimentellen Arbeitsmarkt geben Arbeitgeber Lohnangebote für Arbeitnehmer ab, deren konstante Fähigkeit zunächst unbekannt ist. Das Arbeitsergebnis, welches den Arbeitgebern zu Gute kommt, ergibt sich aus der Fähigkeit und der gewählten Anstrengung der Arbeitnehmer. In einer zweiten Periode bieten die Arbeitgeber erneut, diesmal jedoch unter Kenntnis der gezeigten Ergebnisse jedes einzelnen Arbeitnehmers.
  • ■ Die rationaltheoretische Analyse ergibt, dass Arbeitnehmer in der ersten Periode eine hohe Anstrengung zeigen, um in der nächsten Periode hohe Lohnangebote zu erhalten.
  • ■ Dieser rationaltheoretisch hergeleitete Effekt kann abgeschwächt durch die experimentellen Ergebnisse gestützt werden.
  • ■ Hinsichtlich der Anstrengungen der Arbeitnehmer erweist sich zusätzlich besonders die soziale Norm der Reziprozität als verhaltensbestimmend.
Bernd Irlenbusch, Dirk Sliwka
Backmatter
Metadata
Title
Ökonomische Analyse von Governance-Strukturen
Editors
Professor Dr. Günter Fandel
Professor Dr. Peter-J. Jost
Copyright Year
2003
Publisher
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-12270-8
Print ISBN
978-3-409-12450-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-12270-8