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Online-Assessment

Grundlagen und Anwendung von Online-Tests in der Unternehmenspraxis

  • 2024
  • Book
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About this book

Immer mehr Unternehmen nutzen Online-Assessments, um Potenziale von Bewerbern oder Mitarbeitern via Internet zu testen. Online-Tests sind effizient und mittlerweile auch für mittelständische Unternehmen erschwinglich - doch sie haben auch ihre Grenzen. In diesem Buch zeigen erfahrene Personaler, was bei der Planung und dem Einsatz zu beachten ist und in welchen konkreten Bereichen Online-Tests sinnvoll eingesetzt werden können: Von der Vorselektion und dem Personalmarketing, über die Personalauswahl und -entwicklung, bis hin zu besonderen Einsatzgebieten wie Karriereberatung und Erfassung interkultureller Kompetenzen. Diese Darstellung wird eingerahmt von wissenschaftlichen und technischen Grundlagen sowie einem Überblick über neueste Entwicklungen und Trends. Fallbeispiele aus führenden Unternehmen, Checklisten zu Erfolgskriterien sowie eine kommentierte Übersicht über Anbieter von Online-Tests machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Leitfaden für alle, die Online-Assessments einsetzen möchten, aber auch für jene, die sich einen ersten Überblick über die Thematik verschaffen wollen.

Table of Contents

Frontmatter

Grundlagen

Frontmatter
1. Einsatzbereiche von Online-Tests
Zusammenfassung
Online-Tests werden im beruflichen Kontext schwerpunktmäßig bei der Personalauswahl und der Personalentwicklung eingesetzt, um die Ausprägung von Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen, Motiven oder Interessen quantifiziert zu erfassen. In der Praxis werden dabei die Begriffe „Online-Test“, „Online-Assessment“, „Online-Tools“, „e-Assessment“ oder „e-Recruiting“ teilweise synonym verwendet und können zu Fehlschlüssen führen. Daher sollen die beiden Begriffsbestandteile „Test“ und „Online“ zunächst inhaltlich näher bestimmt werden.
Heinke Steiner, Walter Lieberei
2. Die Qualität von Online-Self-Assessments zur Studienorientierung: Ein Überblick zur bestehenden empirischen Befundlage
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSAs) für die Studienorientierung werden hinsichtlich ihrer Inhalte und Ziele umschrieben. Die bestehenden Befunde zu unterschiedlichen Gütekriterien werden ausführlich betrachtet. Der Text diskutiert die Herausforderungen bei der Validierung von OSAs und betont die Notwendigkeit einer fundierten Entwicklung und Überprüfung dieser Tools zur Verbesserung der Studienwahlentscheidung.
Lydia Oeljeklaus, Stefan Höft
3. Online Self Assessments und Hybridisierung der Bildungs- und Berufsberatung
Zusammenfassung
Ein Kernelement der Bildungs- und Berufsberatung ist seit jeher die persönliche Interaktion zwischen Berater*innen und Klient*innen, bei der alle Beteiligten gleichzeitig in einem geschlossenen physischen Raum anwesend sind (Face-to-face; im Folgenden: f2f). „To me the counseling room is sacred.“, formulierte diesbezüglich einst Mark L. Savickas (2006) [11]. Ungeachtet der hohen Wertschätzung des persönlichen f2f-Gesprächs hielten über die Jahrzehnte mehr und mehr Medien Einzug in Beratungsräume. Diese Mediatisierung der Bildungs- und Berufsberatung, zunächst mit analogen und zunehmend mit digitalen Medien (Wenzel, 2013; Mocigemba, 2022 [10]) und ganzen Medienensembles (Hepp, 2020 [7]), fordert das Konzept des abgeschlossenen Beratungsraums massiv heraus.
Dennis Mocigemba

Praxisbeispiele

Frontmatter
4. Online-Tests zu Studien- und Laufbahnorientierung am Beispiel der Bundesagentur für Arbeit
Zusammenfassung
Die zunehmenden Veränderungen der Berufs- und Lebenswelten zeigten die Notwendigkeit einer Neuorientierung in der Ansprache der Jugendlichen und Erwachsenen, insbesondere im Bereich von beruflicher Orientierung und Anpassung. Den Herausforderungen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt mit Strukturwandel, Digitalisierung, demografischer Entwicklung und sich wandelnden Erwerbsbiografien (Weber, 2017 [12]; Möller & Walwei, 2017 [5]) begegnet die Bundesagentur für Arbeit mit einer weiter- und neuentwickelten Angebotspalette. Bei den neuen Dienstleistungen wird der Fokus stärker auf Prävention gerichtet: Online-Tools, die für alle kostenlos verfügbar sind, bieten die Chance, Interessen, Wissen bzw. mögliche Wege in die Bildungs- und Berufswelt zu überprüfen und zu reflektieren. Durch die digitale Komponente können die Angebote frühzeitig bzw. kontinuierlich im Orientierungsprozess angesetzt werden.
Lucia Mihali, Detlef Steiner
5. Zur Qualität und Akzeptanz von verpflichtenden OSAs an der Universität Wien
Zusammenfassung
Online-Self-Assessments (OSAs), die Studieninteressierte bei ihrer Studienentscheidung unterstützen, sind mittlerweile ein gut erforschtes und etabliertes Instrument, das an vielen Universitäten im Einsatz ist (vgl. Bürger & Nolden, 2016 [2]; Hasenberg & Schmidt-Atzert, 2014 [6]; Stoll et al., 2022 [16]; Thiele & Kauffeld, 2020 [17]). Dieser Beitrag informiert darüber, wie OSAs an der Universität Wien eingesetzt werden und wie die eigentliche Zielgruppe, nämlich Studieninteressierte und Studienbewerber*innen das Verfahren bewerten.
Gisela Kriegler-Kastelic, Robin Gleeson, Isabelle Krol, Reinhard Schott
6. Auswahl von Auszubildenden und dual Studierenden bei MVV
Berufsorientierung und Online-Tests als Teil eines mehrstufigen Personalauswahlverfahrens
Zusammenfassung
Mehrstufige Auswahlverfahren mit Online-Self-Assessments kombinieren Personalmarketing mit Berufsorientierung und haben das übergeordnete Ziel, dass Interessierte selbst feststellen können, für welches Berufsfeld sie geeignet sind. Sie regen die kritische Selbstreflexion und Selbstselektion an und übernehmen eine Navigationsfunktion. Berufsorientierungstests können Interessierte dazu motivieren, ihre Studien- bzw. Ausbildungsplatzwahl aktiv zu gestalten und sich fortlaufend mit ihrer Entscheidung auseinanderzusetzen. Ein weiteres Instrument, welches sich im dem Einstellungsverfahren anschließt, stellt der Online-Test dar. Geeignete Bewerbende erhalten die Möglichkeit, ihre Stärken bei einem auf den Beruf ausgelegten Online-Test zu prüfen. Nach Durchführung der Online-Tests und einem anschließenden persönlichen Interview mit einem Wiederholungstest, einem sog. Re-Test, kann eine Auswahl an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Bewerbenden identifiziert und eine fundierte Entscheidung getroffen werden.
Alena Wolf, Angela Metzger, Mariola Morlock
7. Rekrutierungsstrategie für internationale Trainees bei einem globalen Rückversicherer– ein Fallbeispiel
Zusammenfassung
Im Zuge der Globalisierung und des gesellschaftlichen Wandels wird internationale Personalauswahl zu einem wesentlichen Bestandteil erfolgreicher Rekrutierung und Einstellung neuer Fach- und Führungskräfte. Die zunehmende Internationalisierung hat weitreichende Implikationen für alle Aspekte gegenwärtiger und zukünftiger Personalarbeit in global agierenden Unternehmen (Krause, 2017 [13]) und stellt besondere Anforderungen an eignungsdiagnostische Verfahren und Prozesse: Neben der Erfüllung „klassischer“ qualitätssichernder Kriterien wie Objektivität, Reliabilität und Validität sollten die Verfahren (kultur-)fair konstruiert und zumindest teilweise online durchführbar sein, um allen Bewerber*innen gleiche Chancen zu ermöglichen und vakante Arbeitsplätze optimal zu besetzen.
Angelika Sturny, Heinke Steiner
8. Fallbeispiel OLG Niedersachsen: Barrierefreiheit von Online-Tests
Zusammenfassung
Wer beim Wort Barrierefreiheit an Rampen für gehbehinderte Menschen und ähnliche bauliche Maßnahmen denkt, hat das Ausmaß des gegenwärtig Transformationsprozesses noch nicht durchdacht. Selbstverständlich sind Arbeitsplätze im Sinne der Inklusion zu gestalten und Barrieren auf den individuellen Unterstützungsbedarf der Angestellten hin zu untersuchen. Barrierefreiheit beginnt jedoch deutlich vor dem Inkrafttreten eines Arbeitsverhältnisses und zwar mit dem Auswahlprozess zwischen potenziellen Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Der maßgebliche Erstkontakt findet in den allermeisten Fällen in digitaler Form statt, und so beginnt Barrierefreiheit bereits auf den Internetseiten und Stellenausschreibungen potenzieller Arbeitgeber.
Marieke S. Odenthal, Tim Eichler
9. Was bedeutet eigentlich Proctoring? Betrugsverhinderung beim Online-Assessment am Beispiel der Schott AG
Zusammenfassung
Die Corona-Pandemie 2020 stellte jeden Bereich des gesellschaftlichen Lebens unter besondere Herausforderungen. Insbesondere die Hochschulen mussten im Zuge dieser Pandemie den Lehrbetrieb digital organisieren. Für Studierende war es durch die Kontaktbeschränkungen nicht möglich, an Veranstaltungen vor Ort teilzunehmen und Prüfungen abzulegen. Um Studierenden einen Abschluss aus der Ferne und ohne Infektionsrisiko zu ermöglichen, führten Hochschulen Online-Prüfungen ein. Dabei mussten sie Antworten auf technische, organisatorische und rechtliche Fragen finden. Ein Lösungsansatz lautet Proctoring, also die digitale Beaufsichtigung der Studierenden mit spezieller Software während der Online-Prüfungen. Durch die Einführung von Proctoring konnte sichergestellt werden, dass die Studierenden die Online-Prüfungen eigenhändig und ohne fremde Hilfe absolvieren. Aber auch im Kontext des Bewerbungsprozesses ist Proctoring mittlerweile selbstverständlich im Einsatz, da dies gerade für große Unternehmen, die viele Bewerbungen erhalten und hohe Anforderungen an die Bewerbenden stellen, vorteilhaft ist. Am Beispiel der Firma Schott AG, einem internationalen Spezialglasunternehmen, soll in den vorliegenden Seiten herausgearbeitet werden, inwiefern Proctoring nützlich ist und welche technischen Voraussetzungen diese Anwendung benötigt.
Mario Kolb
10. Rechtssichere Laufbahn-Potenzialanalyse bei der Polizei NRW
Zusammenfassung
Die rechtskonforme Durchführung von Personalauswahl- und Personalentwicklungsverfahren hat im öffentlichen Dienst eine besondere Relevanz, da jede Staatsbürgerin und jeder Staatsbürger das im Grundgesetz verankerte Recht hat, nach ihrer/seiner „Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung” Zugang zu einem öffentlichen Amt zu bekommen. Dieser Beitrag informiert über Zugangswege und Laufbahnen im öffentlichen Dienst (mit besonderer Berücksichtigung der Polizei NRW) und die entsprechenden Rechtsgrundlagen sowie über die rechtskonforme Gestaltung von Auswahlverfahren zur Feststellung der „Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung” von Bewerbenden unter Berücksichtigung der DIN 33430:2016-07. Persönliche Anmerkung der Autorin Meszléry: Diesen Fachbeitrag habe ich in der Zusammenarbeit mit Dr. Kolbert aus fachlichem Interesse und nicht im Auftrag meiner Behörde verfasst. 
Katalin Meszléry, Joachim Kolbert

Trends

Frontmatter
11. Personalauswahl 4.0: Was kommt und was bleibt?
Zusammenfassung
In diesem Sammelband werden eine ganze Reihe an innovativen Lösungen für eignungsdiagnostische Fragestellungen vorgestellt. Doch neben diesen zeitgemäßen, konkreten Instrumenten soll eine Übersichtsdarstellung nicht fehlen, die sich zunächst einmal mit den möglichen künftigen Lösungen beschäftigt, die hier und heute noch nicht präsentiert werden können. Dies bedeutet einerseits den visionären Blick „in die Glaskugel“ – einschließlich der damit verbundenen Unschärfen und Ermessensspielräume. Anderseits basieren die Überlegungen keineswegs auf reiner Fiktion oder Spekulation, sondern auf der konsequenten Fortführung bereits bestehender Ansätze. Dabei soll die Darstellung – trotz der darin enthaltenen höchstpersönlichen – Sichtweise möglichst objektiv erfolgen. Daher wird auf Produktnamen oder Herstellerfirmen sowie auf im rein wissenschaftlichen Kontext unverzichtbare Literaturangaben bewusst verzichtet. Um die angestrebte Metaperspektive abzurunden, soll aber nicht nur darüber reflektiert werden, was voraussichtlich oder zumindest möglicherweise kommen wird. Zur Vollständigkeit gehören abschließend einige Überlegungen dazu, was auch im Zeitalter einer „Personalauswahl 4.0“ Geltung behalten und bleiben wird.
Klaus P. Stulle
12. Szenario-basierte Diagnostik kaufmännischer Handlungskompetenz mit LUCA Office Simulation
Zusammenfassung
Domänenspezifische Handlungskompetenzen sind die zentralen Anforderungen in kaufmännischen Berufen. Diese Kompetenzen valide und reliabel zu diagnostizieren, stellt aber eine große Herausforderung dar. Performance Assessments in computerbasierten Simulationsumgebungen bieten hier sehr gute Möglichkeiten. Zur Entwicklung solcher Assessments werden das Evidence Centered Design (ECD) vorgestellt und verschiedene Varianten von Scoring Rubrics (Beurteilungskriterien) anhand von Praxisbeispielen diskutiert. Die browserbasierte Bürosimulation LUCA Office Simulation wird als Plattform für die praktische Entwicklung, Durchführung und Auswertung von Performance Assessments in kaufmännisch-verwaltenden Domänen vorgestellt.
Andreas Rausch, Viola Deutscher, Jürgen Seifried
13. Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz – ein Überblick über potenzielle Anwendungsfelder in der Personalauswahl
Zusammenfassung
Was im Einzelnen unter das Schlagwort „Künstliche Intelligenz“ subsumiert wird, schwankt stark. So gibt es Anbieter, die bereits das automatische Versenden von Eingangsbestätigungen per E-Mail als „KI“ betiteln. Bemerkenswert ist hierbei die große Kluft zwischen den idealisierenden Vorstellungen über KI (Ersetzen von Arbeitskräften, Maschinen mit menschlicher Intelligenz etc.) und den simpleren algorithmenbasierten IT-Lösungen, die als künstliche Intelligenz vermarktet werden. Daher sollte, wer sich mit dem Thema KI beschäftigen will, immer genau hinschauen: Was ist bloß Marketing, was echte technologische Innovation?
Maxim Fischer
14. Coronalücken bei Schüler*innen schnell erfassen und beheben: Der Einsatz von Online-Assessments bei einem Sommerschulprojekt an bayerischen Schulen
Zusammenfassung
Die Coronapandemie 2022 verursachte in der ganzen Welt neue und schwerwiegende Probleme. Dabei mussten sich nicht nur der Gesundheitssektor und die Wirtschaft existenziellen Herausforderungen stellen, sondern es war auch der Bildungssektor besonders betroffen. Dies gilt vor allem für den Schulbereich. Auf den plötzlichen Sprung ins sogenannte „Homeschooling“ und den Distanzunterricht war kaum eine Schule, eine Lehrkraft, ein Elternteil oder ein*e Schüler*in vorbereitet. Dies hat zur Folge, dass unzählige Schülerinnen und Schüler, darunter vor allem die jüngeren und sozial schwachen, drohen, abgehängt zu werden. Die Konsequenzen daraus sind eine fortschreitende gesellschaftliche Spaltung und eine Beeinträchtigung der Chancengleichheit, die noch in Jahrzehnten messbar sein wird und die Einfluss auf den Lebensweg unabsehbar vieler Einzelner haben wird. Es gilt, diese negative Entwicklung so gut wie möglich einzudämmen. Dabei muss auch auf neue Mittel zurückgegriffen werden, die bisher den Weg in den Schulalltag noch nicht gefunden haben. Online-Assessments sind dabei ein bestens geeignetes Werkzeug, um die Wissenslücken, die sich aufgebaut haben, aufzudecken und dem Schüler oder der Schülerin ganz individuell die nächsten sinnvollen Schritte aufzuzeigen. In einem Pilotprojekt einer Sommerschule arbeiteten die Kooperationspartner STARK Verlag, ALPHA-TEST und das Schulwerk der Diözese Augsburg zusammen, um diesen Weg in die Tat umzusetzen. Die Ergebnisse dieses Versuchs zeigen auf, wie Online-Assessments sinnvoll in ein pädagogisches Projekt eingebunden werden können, um auch im schulischen Bereich eine effektive Förderung von jungen Lernenden zu erreichen.
Anuschka Krichbaum, Eva Adelseck
Title
Online-Assessment
Editor
Heinke Steiner
Copyright Year
2024
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-68684-3
Print ISBN
978-3-662-68683-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68684-3

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    Image Credits
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