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08-09-2020 | Online Banking | Schwerpunkt | Article

Jeder Dritte erledigt Bankgeschäfte nur noch online

Author: Angelika Breinich-Schilly

3:30 min reading time

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Die Zahl der Bankkunden, die ihre Geldgeschäfte am liebsten online abwickeln stiegt nicht erst seit Corona, zeigt eine aktuelle Studie. Dabei setzt sich zunehmend die biometrische Authentifizierung durch – etwa per Fingerabdruck. Doch auch verhaltensbasierte Lösungen bringen Vorteile.

Jeder dritte Bundesbürger erledigt seine Bankangelegenheiten zu 100 Prozent über das Internet, hat die repräsentative PwC-Studie "Biometrische Authentifizierungsverfahren 2020" ermittelt. Hierfür befragte das Beratungshaus zwischen Mai und Juni rund 1.000 Verbraucher im Alter ab 18 Jahren.

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Modern und sicher kommunizieren

Immer mehr Roboter kümmern sich um die Kundenanfragen bei Geldhäusern. Als automatisierte Chatbots stehen sie ständig zur Verfügung und können verlässlich antworten. Auch den Umgang mit sensiblen Daten haben sie gelernt.

Insgesamt nutzen sogar drei Viertel der Deutschen Onlinebanking. Bei der Vorgängererhebung im Jahr 2018 lag ihr Anteil mit 71 Prozent leicht darunter. Aufgrund der Covid-19-Pandemie haben sich 15 Prozent der Befragten entschlossen, ihre Geldgeschäfte häufiger per Mausklick durchzuführen. Rund drei Prozent nutzten Online Banking sogar zum ersten Mal.

Biometrische Authentifizierung nimmt zu

Die Studie zeigt darüber hinaus auch die Veränderungen bei den Präferenzen der einzelnen Authentifizierungsverfahren. Hierzu zählen die Authentisierung

  • über ein zusätzliches Gerät (TAN-Generator),
  • über das Handy (SMS-TAN),
  • die Handy-App (pushTAN, photoTAN) sowie
  • biometrische Verfahren, wie die Fingerabdruck-Funktion oder die Gesichts- und Spracherkennung.

Fingerabdruck gilt als besonders sicher

Bereits 29 Prozent aller Bundesbürger haben sich beispielsweise schon einmal per Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung identifiziert, um sich online anzumelden oder ein Bankgeschäft durchzuführen. Das ist ein Plus von elf Prozent gegenüber 2018. 

Vor allem die jungen Nutzer zwischen 18 und 29 Jahren sind für den Anstieg der Nutzung biometrischer Verfahren verantwortlich, so die Studienautoren. Von ihnen haben rund 52 Prozent schon ein solches Authentifizierungsverfahren angewendet. Vor allem bei der Nutzung des Onlinebankings auf dem Smartphone sind biometrische Verfahren laut Umfrage beliebt.

Dass die Verbraucher zunehmend biometrische Authentifizierungsverfahren akzeptieren, führen die Studienautoren vor allem auf das große Sicherheitsbedürfnis der Menschen zurück. So halten 68 Prozent der Umfrageteilnehmer die Authentisierung mit biometrischen Verfahren für sicher. 2018 waren es 63 Prozent.

Verhaltensbasierte Identifizierung als Alternativlösung

Auch die Autoren der Zeitschrift "Digitale Welt" halten biometrische Authentifizierungsverfahren für eine effektive Lösung. Allerdings plädiert Sebastian Mayer in seinem Beitrag für eine kontinuierliche Authentifizierung, die auf dem Tippverhalten der Nutzer basiert.

Wie ein Nutzer tippt, ist eine individuelle Eigenschaft, die sich selbst unter besten Bedingungen nicht glaubwürdig nachahmen lässt. Dazu werden beispielsweise an Laptops und Desktop-PCs Merkmale wie die individuelle Tippgeschwindigkeit, Pausen zwischen den Eingaben und die Bewegung der Maus oder bei Mobilgeräten die Bewegung des Geräts während der Eingabe, Lage in der Hand und Trefferzonen der Tasten und viele andere Eigenschaften gemessen, um ein unverwechselbares Tippprofil des Nutzers zu erstellen. Dieses wird dann mit dem Tippverhalten während der laufenden Session verglichen, um den Kunden während der gesamten Sitzung zu authentifizieren", betont Mayer (Ausgabe 2 | 2019).

Ein Betrüger werde immer ein anderes Tippverhalten als der legitime Nutzer haben und einen Bot könne die Software leicht daran erkennen, dass die geänderten Daten nicht manuell eingegeben, sondern lediglich eingefügt werden. "Selbst fortgeschrittene Bots, die versuchen, einen Nutzer zu imitieren, indem sie künstliche Pausen zwischen der Eingabe der Zeichen einbauen und sogar eine Mausbewegung simulieren, können zuverlässig von dem Eingabeverhalten eines Menschen unterschieden werden", so Mayer, Sales-Chef von Behaviosec, einem IT-Anbieter von Identifizierungslösungen.  

Verhaltensbasierte Identifikation in Skandinavien weit verbreitet

In Skandinavien sei die verhaltensbasierte Biometrie als Sicherheitslösung bereits weit verbreitet, da sie gegenüber anderen Verfahren weitere Vorteile biete: So werden keine zusätzlichen Geräte benötigt, und das Nutzerverhalten, die biometrische Identität als zweiter Faktor, sei für den Kunden transparent. Dieser habe keinen zusätzlichen Aufwand, sodass ihn die zusätzliche Sicherheitskontrolle während seiner Finanztransaktionen nicht einschränkt. Zudem bestätige diese Lösung die Identität eines Kunden nicht nur zu einem fixen Zeitpunkt, sondern während der gesamten Transaktion.  

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