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2023 | Book

Parteianhängerschaft in Deutschland

Eine Analyse der Parteien und ihrer Anhängerschaften in Bund und Ländern

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About this book

Das Buch bietet eine umfassende empirische Analyse der Anhängerschaft der deutschen Parteien auf Bundes- und Länderebene. Aufbauend auf einführenden Kapiteln zur politikwissenschaftlichen Parteien- und Wählerforschung analysiert das Buch in sechs Einzelkapiteln die Anhängerschaften der im 20. Deutschen Bundestag vertretenen Parteien (CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Die Grünen, FDP, Die Linke, AfD). Grundlage dafür ist eine repräsentative Erhebung in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Civey.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung zielt darauf ab, auf der Grundlage einer eigens erhobenen, groß angelegten Umfrage ein möglichst präzises Bild der Anhängerschaften der im 20. Deutschen Bundestag vertretenen Parteien zu zeichnen. Wie liberal, wie konservativ sind die Anhänger der großen deutschen Parteien? Wie links oder wie rechts? Und wie groß ist ihr Vertrauen in Politik und Medien? Welche Einstellungen haben die Parteianhänger zu wichtigen Fragen der Innen- und Außenpolitik? Was denken sie über die staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Corona-Pandemie? Und was über die Zuwanderung, die Europäische Union und das Verhältnis Deutschlands zu Russland?
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 2. Struktur, Funktion und Organisation von Parteien in Deutschland
Zusammenfassung
Parteien nehmen in den allermeisten demokratisch organisierten Staaten – und darüber hinaus auch in den meisten autokratisch organisierten Staaten – eine zentrale Stellung im politischen System ein. Somit kommt kaum ein politisches System ohne Parteien aus. Es finden sich freilich gravierende Unterschiede bei den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, den Funktionen, der inneren Organisation, der Finanzierung oder den gesellschaftlichen Zuschreibungen und Wertschätzungsgraden. Das deutsche politische System ist dabei durch eine vergleichsweise starke Betonung der Rolle von Parteien gekennzeichnet, was in – teils mit negativer Konnotation einhergehenden – Begriffen wie „Parteienstaat“ oder „Parteiendemokratie“ zum Ausdruck kommt.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 3. Wählerforschung in Deutschland
Zusammenfassung
Nachdem das vorherige Kapitel die Parteien selbst in den Blick genommen hat, wird der Blick in diesem Kapitel auf die Wähler gerichtet, um jenen Kontext zu vervollständigen, der für das Verständnis von Parteianhängerschaft notwendig ist. Wie lässt sich das Wahlverhalten von Wählern erklären? Im Wesentlichen lassen sich drei Erklärungsansätze unterscheiden, die allesamt in der Mitte des 20. Jahrhunderts von US-amerikanischen Wissenschaftlern entwickelt und in den letzten Jahrzehnten auf die Bundesrepublik Deutschland übertragen wurden. Dies sind der ökonomische, der psychologische und der soziologische Ansatz, die im Folgenden in groben Zügen skizziert und auf ihre Nützlichkeit hinsichtlich der Analyse von Parteianhängern untersucht werden sollen.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 4. Erhebungsmethode und Auswertungssystematik
Zusammenfassung
Die diesem Buch zu Grunde liegende Untersuchung basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage die in Kooperation mit dem Markt- und Meinungsforschungsunternehmen Civey GmbH mit Sitz in Berlin durchgeführt wurde. Dabei wurden deutschlandweit rund zehntausend Internetnutzer im zeitlichen Umfeld der Bundestagswahl 2021 zu ihren parteipolitischen Neigungen und sachthemenbezogenen Einstellungen befragt. Die aus 57 Fragen bestehende und um bekannte soziodemographische Charakteristika sowie Fragen aus dem allgemeinen Civey-Panel ergänzte Umfrage bietet eine reichhaltige Datenbasis für die in diesem Buch vorgenommenen Auswertungen. Im Folgenden wird die Erhebungsmethode und verwendete Stichprobe dargestellt. Zudem wird die Operationalisierung des Konzepts der Parteianhängerschaft diskutiert, der Fragebogen vorgestellt und die in den folgenden Kapiteln verwendete standardisierte Auswertungssystematik beschrieben. Dies soll dem Lesenden helfen, die mannigfachen Abbildungen zu interpretieren und mögliche Einschränkungen in der Aussagekraft zu erkennen.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 5. Die Parteianhängerschaft der CDU/CSU
Zusammenfassung
Die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) präsentiert sich in ihrem Programm und auf den entsprechenden Kommunikationsplattformen als „Volkspartei der Mitte“, in welcher „die christlich-soziale, die liberale und die wertkonservative“ Strömung seit ihrer Gründung präsent seien. Peter Haungs bezeichnet die CDU – und ähnliches gilt sicherlich auch für die Bayerische Schwesterpartei CSU – sogar als den „Prototyp einer Volkspartei“. Orientierungsrahmen für das Wertesystem der CDU sind dabei ein christliches Menschenbild sowie die Grundwerte „Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit.“ Die ideologische Breite der Unionsparteien spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Strömungen bei den Mitgliedern und Anhängern der CDU. Udo Zolleis und Josef Schmid unterscheiden 2013 etwa zwischen Marktwirtschaftsorientierten, Traditionsbewussten, Christlich-Sozialen und gesellschaftspolitisch Liberalen, die sich bei inhaltlichen Fragen und Personalentscheidungen immer wieder gegenüberstehen.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 6. Die Parteianhängerschaft der SPD
Zusammenfassung
Spätestens seit dem „Godesberger Programm“ von 1959 positionierte sich die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) als sozialdemokratische Volkspartei im Rahmen der bundesrepublikanischen Parteienlandschaft. Noch das 2007 nach achtjähriger parteiinterner Diskussion beschlossene „Hamburger Programm“ benennt als gleichrangige Grundwerte der SPD die bereits 1959 als „Grundwerte des Sozialismus“ definierten Normen Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 7. Die Parteianhängerschaft von Bündnis 90/Die Grünen
Zusammenfassung
Bündnis 90/Die Grünen haben ihren inhaltlich-programmatischen Kern in der Umwelt-, der Bürgerrechts- und – zumindest in der Genesephase der Partei – auch in einer eher pazifistisch orientierten Außenpolitik. Die programmatische Entwicklung der Grünen unterlag allerdings einem deutlich erkennbaren Wandel von anfangs radikaleren Forderungen etwa in der Außenpolitik („Pazifismus“, „NATO-Austritt“) hin zu inzwischen pragmatischeren Positionierungen in der Mitte des politischen Spektrums.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 8. Die Parteianhängerschaft der FDP
Zusammenfassung
Die Freie Demokratische Partei (FDP) ist eine liberale Partei, die nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland die in der Weimarer Republik noch getrennt auftretenden links- und nationalliberalen Strömungen in einer Partei zu vereinen versuchte. Übergeordneter Leitwert der FDP ist der Begriff der Freiheit, der allerdings entsprechend der historischen Genese der Partei sowohl in einer eher links-liberalen als auch in einer eher national- und später wirtschafts-liberalen Variante interpretiert wurde. Gemeinsam ist allen Varianten, dass Freiheit als Zentralwert für die FDP „Vorrang vor Gleichheit und Sicherheit, das Individuum Vorrang vor dem Kollektiv und das Private Priorität gegenüber dem Staat“ hat.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 9. Die Parteianhängerschaft der Linken
Zusammenfassung
In der Präambel ihres Parteiprogramms definiert die Partei „DIE LINKE“ ihre Grundwerte und ihre ideologisch-programmatische Ausrichtung. Demnach versteht sich die Partei zunächst als sozialistische Partei, die sich von anderen Parteien dadurch unterscheide, dass sie sich nicht „devot den Wünschen der Wirtschaftsmächtigen unterwerfe.“ Als Ziel des politischen Wirkens der Linken wird eine Gesellschaft skizziert, „in der kein Kind in Armut aufwachsen muss, in der alle Menschen selbstbestimmt in Frieden, Würde und sozialer Sicherheit leben und die gesellschaftlichen Verhältnisse demokratisch gestalten können.“
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 10. Die Parteianhängerschaft der AfD
Zusammenfassung
Die ideologische Positionierung der Alternative für Deutschland (AfD) wird insbesondere für die Zeit nach 2017 von den unterschiedlichsten Seiten als nationalistisch, islamfeindlich, antifeministisch, rechtspopulistisch und teilweise rechtsextrem beschrieben. Zumindest in der Genesephase der Partei von 2013 bis ca. 2015 dominierten allerdings eher wirtschaftsliberale, christlich-fundamentalistische, evangelikale und wertkonservative Strömungen, die zum Teil bis heute innerhalb der Partei präsent sind. Programmatischer Ausgangspunkt und inhaltliche Initialzündung für die AfD war die Kritik an der Europolitik in der Europäischen Union und insbesondere auch in Deutschland. Von der Euro-Skepsis weitete sich jedoch schon bald der Fokus hin zu einer allgemeineren Europa-Skepsis, wie sie etwa 2021 in der Forderung nach einem Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union zum Ausdruck kam.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Kapitel 11. Analyse und Fazit
Zusammenfassung
Nach den Einzelbetrachtungen der Anhängerschaften in den jeweiligen Parteienkapiteln soll in diesem abschließenden Kapitel eine Querschnittsbetrachtung vorgenommen werden. Dabei wird zunächst betrachtet, wie sich die Parteianhänger geographisch und ideologisch ausdifferenzieren. Anschließend werden die Parteianhänger auf ihre Lagerzugehörigkeit und Parteitreue hin untersucht. Das Kapitel schließt mit einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse.
Jakob Lempp, Oliver Serfling, Jan Niklas Rolf
Backmatter
Metadata
Title
Parteianhängerschaft in Deutschland
Authors
Jakob Lempp
Oliver Serfling
Jan Niklas Rolf
Copyright Year
2023
Electronic ISBN
978-3-658-39553-7
Print ISBN
978-3-658-39552-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-39553-7

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