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05-08-2016 | Personalmanagement | Schwerpunkt | Article

Wie Sie den Clash of Generations im Team nutzen

Author: Anja Wilhelm

3:30 min reading time

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Fachkräftemangel und demographischer Wandel stellen Geschäftsführer vor eine schwierige Aufgabe: Sie müssen attraktiv für junge High Potentials sein und ältere Mitarbeiter motivieren. Wie das Generationenmanagement gelingen kann.

Die Kienbaumstudie über die Absolventen 2015 untersucht die Einstellungen und Erwartungen von Hochschulabsolventen an das Arbeitsleben. Diese Studiengruppe bildet natürlich nur einen Teil dieser Generation ab – aber genau den Teil, um den sich viele Arbeitgeber reißen. Auffallend sind dabei ein paar Eigenschaften, die für Babyboomer und Generation X ungewohnt sein könnten.

So haben Millenials laut Studie weniger Interesse an Wettbewerb und ein geringeres Bedürfnis, Einfluss auszuüben. Dies erklärt, warum viele Babyboomer, die in der Zeit des Wirtschaftswunders geboren wurden und Erfolg oft mit Durchsetzungskraft verbinden, die jungen Mitarbeiter als verantwortungsscheu erleben. Was diese nicht sind, sie wollen ihre Ziele nur anders erreichen. Die klassische Führungsrolle wird sich wandeln. Denn wenn niemand mehr wirklich Alphatier sein will, braucht es neue Führungsmodelle. 

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Harmonie – auch am Arbeitsplatz

Auch für die Jungen sind Karriere und Erfolg wichtig – allerdings unter bestimmten Bedingungen. Die Generation Y strebt in einem unsicherem Umfeld nach Harmonie, beständigen Beziehungen bei Familie und Freunden. Das harmonische Arbeitsteam, Kommunikation und vor allem auch regelmäßiges Feedback sind für sie wichtig. Die Babyboomer, die das verkrustete familiäre Rollenverständnis aufgebrochen haben, erleben die Jungen oft als sehr traditionell.

Weiterentwicklung und Sinnhaftigkeit

Persönliche Weiterentwicklung und eine sinnhafte Arbeit sind der Generation Y wichtiger als noch der Generation X (Geburtsjahrgänge zwischen 1964-1980), die mehr Wert auf finanzielle oder statusbedingte Anreize legt. Die Jüngeren wünschen sich neben einer gelungenen Work-Life-Balance ein Team, in dem sie sich wohlfühlen und weiterentwickeln können. Da verzichtet man lieber auf den schicken Firmenwagen. Soweit die Gegensätze. Doch wie bekommen Führungskräfte und Personaler diese verschiedenen Werte und Erwartungen unter einen Hut?

Miteinander reden, voneinander lernen

Hier ist jetzt die Geschäftsführung gefragt. Sie muss eine Unternehmenskultur schaffen, die Verständigung und Interesse an den Werten der anderen schafft. Denn zum klassischen Generationenkonflikt über das Äußere, die Umgangsformen, die Sprache und die Vorlieben gesellen sich verschiedene Wertesysteme und Erwartungen.

Respekt vor unterschiedlichen Fähigkeiten und Arbeitsweisen

Unterschiede bestehen auch in den Kompetenzen und Arbeitsweisen: Millenials denken schnell, vernetzt und langweilen sich schnell. Ältere Mitarbeiter wägen eher ab, bedenken noch mehr. Diese unterschiedlichlichen Arbeitsweisen lassen sich für unterschiedliche Situationen nutzen – auch bei der digitalen Kompetenz: Babyboomer und Millenials können hier voneinander lernen und sich ergänzen.

Ressourcenorientierte Planung

Wenn Führungskräfte die verschiedene Stärken und Schwächen im Team erkennen und nicht nur das Konfliktpotenzial sehen, können sie ressourcenorientiert planen. Auch Teams lernen, sich ressourcenorientiert zu organisieren, so dass sich die jeweiligen Stärken zu Höchstleistungen ergänzen. Wenn die Erfahrung des einen auf den Innovationsgeist und das unkonventionelle Denken des anderen trifft, kann Gutes entstehen. Um die Diversität richtig zu managen, sollten Führungskräfte: 

  1. Eine Feedbackkultur etablieren: Von der Einführung einer regelmäßigen Feedbackkultur im Unternehmen profitieren auch die "Alten“ und können von der Kommunikationskompetenz der Jungen lernen. 
  2. Die Weiterbildung fördern: Wer Millenials halten möchte, muss Ihnen die Möglichkeit zur Weiterbildung geben. Interessanterweise klagen aber auch viele ältere Arbeitnehmer darüber, dass sie aufgrund ihres Alters von Weiterbildungsmaßnahmen ausgeschlossen werden, aber großes Interesse daran hätten. Angesichts des demographischen Wandels tun Führungskräfte gut daran, allen ihren Mitarbeitern den Zugang zur Weiterbildung zu ermöglichen. Ein guter Nebeneffekt: Gemeinsames Lernen schweißt zusammen und schafft neue Bande – auch über die Generationen hinweg.
  3. Sinnhaftigkeit kommunizieren: Wer weiß, wofür er etwas leistet, wer sieht, was aus seiner Arbeit erwächst und welchen Platz seine Ergebnisse im Gesamtkontext haben, ist um ein Vielfaches motivierter. Das ist ein sehr großes Bedürfnis bei den Jungen. Aber auch die Älteren werden motivierter. Bei allen intensiviert sich die Bindung an das Unternehmen, ein Effekt, der in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu unterschätzen ist.

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