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Plädoyer für einen nachhaltigen Dialog in behördlichen Transformationsprozessen
In Transformationsprozessen im behördlichen Umfeld wird eine eigene Form des „Dialogs“ gepflegt. Er ist vorgeprägt durch die politischhistorisch gewachsene Hierarchiekultur und klassische Verständnisse von Strategie und Ordnung in langen Zyklen (vgl. Hill 2017b, S.2). Entsprechend schwach ausgeprägt ist eine Kultur der internen Kommunikation, die den Anforderungen der VUCA-Welt (VUCA = Volatility, Uncertainty, Complexity und Ambiguity) nicht gerecht werden kann. Deshalb wird nach einer neuen Form des Dialogs gesucht, der eine nachhaltige Transformation und Wertsteigerung ermöglicht. Vor diesem Hintergrund wird in diesem Beitrag das Verständnis eines „nachhaltigen Dialogs“ definiert. Dann werden die wesentlichen mentalen Modelle der Führenden aufgezeigt, um zu prüfen, ob die Voraussetzungen für nachhaltige Dialoge zur nachhaltiger Wertsteigerung erfüllt sind. Wie die Ergebnisse zeigen, brauchen die Führenden ein neues Denken und eine neue Haltung (Habitus als implizites praktisches Wissen), um nachhaltige Dialoge zu führen. Zugleich soll der Frage nachgegangen werden, wie qualitative Forschung neue Dialogformate nutzen kann, die nicht nur der Erhebung von Wissen, sondern auch der Veränderung von Organisationen dienen.