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20-02-2019 | Polymerwerkstoffe | Nachricht | Article

Integrierte Spritzenverschlüsse aus Hochtemperatur-Polycarbonat

Author: Nadine Winkelmann

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Das Zusammenführen von Verschluss und Adapter in einem Bauteil vereinfacht die Herstellung und die Handhabung vorgefüllter Spritzen. Durch den Einsatz eines Hochtemperaturkunststoffes ist der Adapter wärmeformbeständig und kann mit gängigen Methoden sterilisiert werden.

Der Markt für vorgefüllte Spritzen erlebt derzeit ein starkes Wachstum – so zum Beispiel bei Systemen für die Behandlung von chronischen Krankheiten wie Rheuma. Bei der Konstruktion solcher Injektionssysteme geht es vor allem um eine einfache Handhabung, damit eine zuverlässige Versorgung des Patienten mit der vorgesehenen Dosis des Wirkstoffs sichergestellt ist. Eine zentrale Rolle spielen dabei der Adapter für das spätere Einschrauben der Kanüle und der Spritzenverschluss.

Hochtemperaturbeständig und unempfindlich gegen Stöße

Der Medizintechnikspezialist Gerresheimer fertigt solche Spritzen aus dem Konstruktionswerkstoff Apec 1745 von Covestro. Das transparente Hochtemperatur-Polycarbonat zeichnet sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit aus und kann mit gängigen Methoden – wie etwa mit Gamma-Strahlen oder Ethylenoxid – sterilisiert werden. Außerdem ist es unter hohen Temperaturen dimensionsstabil und maßgenau, so dass sich das gesamte Bauteil beispielsweise nach einer Heißdampfsterilisation bei bis zu 143 °C nicht verzieht. Der Verschluss zum Öffnen der Spritze bleibt dadurch in jeder Situation definiert und erlaubt ein leichtes Eindrehen der Kanüle. Ein weiterer Vorzug des Kunststoffs ist die hohe Schlagzähigkeit, die den Adapter vor Schäden bei Stößen schützt. 

Zwei Funktionen in einem Bauteil

Das System aus Adapter und Verschluss wird im Zwei-Komponenten-Spritzguss als Hart-Weichkombination gefertigt. Zuerst entsteht dabei der Adapter aus Hochtemperatur-Polycarbonat, anschließend wird mit einem thermoplastischen Elastomer die Verschlusskappe angespritzt. "Der harte Thermoplast und das weiche Elastomer bilden eine feste Haftschicht. Chemische Reaktionen, die Ursache für erhöhte Drehmomente sein könnten, treten nicht auf“, so Dr. Martin Doebler, Spezialist für Medizintechnik bei Covestro. 

Das Zusammenführen von Verschluss und Adapter in einem Bauteil vereinfacht den Herstellungsprozess und erleichtert die Handhabung für den Anwender, da nur noch ein zusammenhängendes Teil auf die Spritzen montiert werden muss. Das Drehen der Verschlusskappe zum Öffnen der Spritzen setzt Laschen frei, die sich abspreizen und ein erneutes Verschließen der Kappe verhindern. Somit kann die Spritze nicht unbemerkt geöffnet und verschlossen werden. Diese Originalitätssicherung verhindert einen Missbrauch der Systeme und Produktfälschungen bei Arzneimitteln.


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