2014 | OriginalPaper | Chapter
Posttraumatische Belastungsstörung als Gesellschaftsdiagnose? Wandel in der Sicherheitskultur nach Großschadensereignissen am Beispiel von 9/11
Authors : Prof. Dr. Matthias Kettner, Robin Sturmeit
Published in: Dimensionen der Sicherheitskultur
Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 (im Folgenden mit der üblich gewordenen Abkürzung 9/11 bezeichnet) fanden im Bereich der Sicherheitskultur deutliche Umwälzungen statt. Viel spricht dafür, dass 9/11 hier als Kristallisationspunkt für bereits laufende Prozesse und Tendenzen fungierte (Bisanz 2003: 319f.; Teichmann 2011: 133). Es allein dabei bewenden zu lassen, würde jedoch zu kurz greifen. So fällt auf, dass beispielsweise in Deutschland noch im gleichen Jahr, also unter dem unmittelbaren Eindruck der Anschläge, 17 sicherheitsrelevante Gesetze in einem wegen seiner Kürze „unerhörten Verfahren“ (Hirsch 2002) geändert wurden. Die USA verabschiedeten in weniger als sechs Wochen den USA Patriot Act (Akronym für „Uniting and Strengthening America by Providing Appropriate Tools Required to Intercept and Obstruct Terrorism Act“), welcher neben weiteren Maßnahmen die Abhörrechte der Behörden stärken, die Landesgrenzen stärker schützen, die Finanzierung der Behörden und den Informationsfluss zwischen diesen verbessern sollte.