1985 | OriginalPaper | Chapter
Probleme der gleichzeitigen Tumortherapie mit Strahlen und chemischen Substanzen
Author : M. Wannenmacher
Published in: Strahlengefahrdung und Strahlenschutz / Radiation Exposure and Radiation Protection
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Included in: Professional Book Archive
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Die gleichzeitige Anwendung von ionisierenden Strahlen und chemischen Substanzen verfolgt generell drei unterschiedliche Wege: 1.Die Strahlentherapie saniert analog der Operation lokal den Tumor und gleichzeitig wird eine (adjuvante) Chemotherapie eingesetzt, um eine nachgewiesene oder anzunehmende Fernmetastasierung zu behandeln. Eine Wirkung der zusätzlichen Chemotherapie am Primärtumor wird dabei nicht erwartet.2.Strahlentherapie und Chemotherapie werden gemeinsam in bestimmtem zeitlichem Zusammenhang eingesetzt, um am Tumor eine additive Wirkung zu erzielen unter der Vorstellung, daß diese an den umgebenden gesunden Geweben keine kumulative Wirkung hervorruft.3.Die Chemotherapie wird mit dem Ziel eingesetzt, eine Verstärkung der Strahlentherapie am Tumor im Sinne einer Sensibilisierung zu erreichen. Ist die Wirksamkeit der Kombination größer, als diejenige der Einzeleffekte, so liegt eine Potenzierung, zumindest aber ein Synergismus vor. Dabei geht man von der Vorstellung aus, daß die Interaktion am Tumor entscheidend zur Vernichtung der Zellen führt, diejenige am gesunden Gewebe jedoch toleriert wird.