Einer der beiden mobilen Industrieroboter der TU Braunschweig
Timm Bourry/DLR
Forscher der TU Braunschweig sind stolze Besitzer zwei neuartiger Robotersysteme, die sich grundsätzlich von gängigen Industrierobotern unterscheiden. Sie sind mobil.
Für die Erforschung mobiler und automatisierter Herstellung großer Bauteile aus faserverstärkten Kunststoffen stehen dem Team von Michael Sinapius am Institut für Adaptronik und Funktionsintegration (IAF) der TU Braunschweig künftig zwei neue Forschungsgroßgeräte zur Verfügung: zwei mobile, batteriebetriebene Industrieroboter, die eigenständig große Leichtbaustrukturen herstellen können. Mit ihrer Hilfe wollen die Braunschweiger Forscher Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Produktionstechniken gewinnen, die unter anderem der flexiblen Herstellung großer Bauteile zugutekommen soll, wie sie unter anderem im Flugzeugbau, aber auch beim Waggon- oder Fahrzeugbau, benötigt werden.
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Die Roboter mit dem Namen „KMR Quantec-TUBS“ sind Sonderanfertigungen und wurden vom Hersteller Kuka erstmalig an die Braunschweiger Wissenschaftler ausgeliefert. „Mit unseren neuen mobilen Systemen verfügen wir ab sofort über ein weltweit einmaliges System und damit über die flexibelsten Produktionswerkzeuge für die Verarbeitung und Montage von Verbundwerkstoffen“, freut sich Michael Sinapius. Die beiden frei beweglichen Plattformen können nach Universitätsangaben auf engstem Raum sicher an die gewünschte Position manövrieren. Vergleichbare Systeme arbeiten stationär oder auf Schienen. Somit brechen die Braunschweiger Ingenieure bestehende Fertigungszwänge auf. Sinapius: „Wir repräsentieren einen neuen Weg in der automatisierten Faserverbundfertigung für neuen flexiblen Leichtbau im Sinne der Industrie 4.0.“
Konzept entstand in Eigenregie
Die mobilen Produktionsroboter „KMR Quantec-TUBS“ wurden im Rahmen der Kooperation „DLR@UNI“ vom Institut für Adaptronik und Funktionsintegration der Technischen Universität Braunschweig und vom Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Braunschweig konzipiert. Die Beschaffung sowie damit verbundene Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt gefördert.