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17-10-2022 | Produktion + Produktionstechnik | Infografik | Article

Insolvenzen im Maschinenbau werden zunehmen

Author: Thomas Siebel

1:30 min reading time

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Der Maschinenbau leidet unter steigenden Preisen, Lieferschwierigkeiten und den wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine. Auch in der Stahl- und Metallbranche dürften Insolvenzen zunehmen.

Der Kreditversicherer Atradius hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres 40 % mehr Schadenmeldungen aus dem Maschinenbau verzeichnet. Das Unternehmen wertet dies als Vorbote für eine bevorstehende Insolvenzwelle in dem Sektor. Zwar sei die Insolvenzquote aufgrund der staatlichen Corona-Hilfen und der vorübergehend ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für Unternehmen derzeit noch niedrig, die staatlichen Hilfen haben laut Atradius aber lediglich einen aufschiebenden Effekt. Die hohen Rohmaterial- und Energiepreise sowie die schwer absehbaren Folgen des Kriegs in der Ukraine führten dazu, dass Firmen weniger Kapital zur Verfügung haben und gezwungen seien, mehr Material auf Vorrat einzulagern, was Liquidität binde. Zudem müssten sie auslaufende KfW-Kredite zurückzahlen.

Eng wird es laut Atradius für Maschinenbauunternehmen, wenn der Liquiditätsdruck auch bei den Kunden weiter steigt und Investitionen verschoben werden. Dabei seien insbesondere Verzögerungen beim Ausliefern von Maschinen kritisch, da sich kundenseitige Kredite durch längere Wartezeiten verteuerten. Das wiederum wirke sich negativ auf die Auftragslage für die Maschinenbauer aus.

Auch die Stahl- und Metallproduktion leidet unter steigenden Energie- und Materialpreisen, wenngleich Mehrkosten bislang weitgehend an die Abnehmer weitergeben werden können. Dennoch rechnet Atradius in diesem Bereich mit Produktionsrückgängen von bis zu 2 % in diesem und etwa 1,7 % im nächsten Jahr. Bereits jetzt drosselten Firmen mit geringer Liquidität ihre Produktion und bauten Lagerbestände ab. Schwächelnde Nachfrage, die anhaltende globale Überkapazität und drohende Zahlungsausfälle setzten zudem auch Großhändler unter Druck. Wie auch im Maschinenbau rechnet Atradius in der Stahl- und Metallproduktion mit einem flächendeckenden Anstieg von Insolvenzen, wenngleich noch nicht klar einzuschätzen sei, wann genau es dazu komme.

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