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17-01-2014 | Public Relations | Schwerpunkt | Article

Wie transparent kommuniziert die Lebensmittelindustrie?

Author: Andrea Amerland

2:30 min reading time

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Zehn Tage lang dreht sich auf der Grünen Woche alles um Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Aber zehn Tage im Jahr reichen nicht aus, um Verbraucher umfassend zu informieren.

Das Interesse an Lebensmitteln und Landwirtschaft ist groß. Das zeigen die Besucherströme, die alljährlich durch die Messehallen der Internationalen Grünen Woche in Berlin pilgern. Doch bekommt der Verbraucher bei Lebensmitteln immer die Informationen, die er als Allergiker oder gesundheitsbewusster Loha braucht?

Offenbar nicht. Die Studie "Food 2020“ von Ketchum Pleon hat ergeben, dass Konsumenten wenig Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit haben. Für fast zwei Drittel der Befragten sind die Inhaltsstoffe und die Herkunft von Produkten besonders wichtig. 56 Prozent der Verbraucher wünschen sich daher klare Produktetiketten, inklusive Angaben über Herkunft, Verarbeitungsmethoden und Zulieferer. 80 Prozent meinen zudem, die Lebensmittelindustrie komme ihrer Informationspflicht nicht richtig nach.

Corporate Social Responsibilty (CSR) und Transparenz sind PR-Aufgaben

"Von Unternehmen, NGOs und der öffentlichen Verwaltung wird erwartet, dass entsprechende Informationen über diese Themen zur Verfügung gestellt werden“, bestätigen Oliver Meixner, Anna Schwarzbauer und Siegfried Pöchtrager dieses dringliche Konsumentenbedürfnis. Zwar dokumentierten Studien "die Bedeutung der CSR als eine wachsende Disziplin der Public Relations (PR)“, aber diese Bedeutungszunahme sei noch nicht allen Unternehmen vollständig bewusst, heißt es in dem Buchkapitel "CSR in der Agrar- und Ernährungswirtschaft" (Seite 571 f.).

Doch: "In keiner Industrie werden so viele Produkt- und Produktionscharakteristika als 'nachhaltig' ausgelobt wie in der Lebensmittelherstellung", schreiben Markus Frank, Katharina Fischer und Dirk Voeste in dem Buchkapitel "BASF: Messbarkeit gemeinsamer Wertschöpfung in der Landwirtschaft". Das Problem: einheitliche Nachhaltigkeitsstandards und objektvie Messmethoden zu definieren und zu installieren, die das Nachhaltigkeitsversprechen überprüfbar machen, meinen die Autoren.

Transparenz ist wichtig für das Vertrauen

Wer sich in den Supermärkten umschaut, sieht diese Schwierigkeit bestätigt. Dort wimmelt es auf den Produkten vor fragwürdigen Gesundheits- und Ökoversprechen sowie viel Kleingedrucktem mit verschleiernden E-Nummern. Es besteht also noch Handlungsbedarf, um die Voraussetzungen für eine transparente und glaubwürdige Nachhaltigkeitskommunikation in der Lebensmittelbranche zu schaffen. Vier Prozessschritte sollten dazu absolviert werden, empfehlen Georg Lahme und Volker Klenk in dem Beitrag "Telling the Backstory – Transparenz in globalen Wertschöpfungsketten" (Seite 159 ff.)

Wie Sie Transparenz im Unternehmen installieren:
  • Chancen und Risiken ermitteln, gewichten und abwägen: Welche Wettbewerbsvorteile bringt Transparenz? Wann ist Transparenz geschäftsschädigend? Wie können Kontrollmechanismen installiert werden?
  • Fundierte Stakeholder-Analyse: Welche Anspruchsgruppen gibt es und wie variiert deren Transparenzbedürfnis?
  • Entwicklung einer Transparenzstrategie: Zu welchen Themen und Prozessen des Unternehmens sollten Stakeholder Informationen erhalten und wie sollten diese kommuniziert werden?

  • Kommunikationsplanung: Erst wenn die ersten drei Schritten vollzogen sind, kann die Kommunikationsplanung beginnen, um unternehmerische Transparenz herzustellen und als Reputationsgewinn strategisch zu vermarkten.

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