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01-06-2015 | Public Relations | Schwerpunkt | Article

Vier Praxistipps, die Ihnen Präsentationen erleichtern

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Die Welt ist eine Bühne, auf der wir alle spielen, wusste schon Shakespeare. Auch wenn Präsentatoren keine Schauspieler sind, müssen sie ihre Rolle ausfüllen. Springer-Autor Lutz Göhnermeier gibt Tipps für einen souveränen Auftritt.

„Bereiten Sie dazu doch mal eben eine Präsentation vor!“ Diese so leicht dahingesagte Arbeitsanweisung kennen Sie, oder? Mal eben! Oder: „Sie haben sich so schön ins Thema eingearbeitet, dann können Sie doch auch das Podium leiten.“ Das sagt sich leichter als es getan ist, zumal die Vorstellung, vor der versammelten Mannschaft zu stehen, manch einem einen gehörigen Adrenalinschub beschert. Aber wenn man ein paar handwerkliche Kniffe kennt, ist es halb so schlimm und nach einigen erfolgreichen Präsentationen und Veranstaltungen haben die meisten Leute auch Spaß daran. Hier sind vier Praxistipps, die einem das Leben als Präsentator sehr erleichtern können.

Praxistipp 1: Machen Sie einen souveränen Eindruck

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„Der erste Eindruck ist entscheidend – der letzte Eindruck bleibt.“ Eine uralte Erkenntnis, die aber immer noch gilt. Also: Inszenieren Sie Ihren ersten und Ihren letzten Eindruck, den Sie erwirken wollen! Wir Menschen machen uns ein Bild vom Anderen, schon in den ersten Sekunden. Und bei Präsentationen oder Veranstaltungen entscheiden die Zuhörer bereits im ersten Augenblick, ob sie dem Präsentator oder der Präsentatorin die Führung der Zuhörergruppe zutrauen. Diese Entscheidung erfolgt komplett „aus dem Bauch“ heraus. Und das bedeutet, dass Ihre Zuhörer in dieser Zeit nicht denken können. Begrüßen Sie die Leute erst einmal freundlich und freuen sich, dass sie Ihnen zuhören wollen oder reden Sie Smalltalk. Beginnen Sie mit der Präsentation Ihrer eigentlichen Inhalte erst nach etwa einer halben Minute, außer man kennt Sie, z.B. bei einem Meeting in der Abteilung.

Sie wollen einen sympathischen, souveränen und engagierten Eindruck hinterlassen. Also verschaffen Sie sich einen Abgang, den sich die Leute merken: Fragen Sie zum Schluss nicht nach Fragen. Sie haben eine überzeugende Präsentation hingelegt und alle sind glücklich. Bringen Sie Ihre Zuhörer gar nicht erst auf „dumme Gedanken“. Denn wenn Sie gut waren, sind alle von Ihren Ideen überzeugt und würden nur angestrengt nach Fragen suchen müssen. Enden Sie mit einem Appell oder einem Ausblick. Drücken Sie Ihre Zuversicht aus, dass alles gut wird, wenn alle an einem Strang ziehen, usw. Ihre Zuhörer werden Sie und Ihre Ideen als angenehm optimistisch in Erinnerung behalten.

Praxistipp 2: Stellen Sie sich in den Mittelpunkt

Sobald Sie mit Ihrer Präsentation starten, sind Sie der Chef oder die Chefin. Und die Zuhörer erwarten, dass Sie diese Rollenfunktion auch erfüllen. Nehmen Sie sich den Platz und die Zeit, die Sie brauchen und führen Sie souverän durch Ihre Präsentation. Vor allem: Lassen Sie nicht zu, dass die vielen bunten Powerpoint-Folien die Hauptrolle spielen. Selbstverständlich müssen die Leute eine Weile konzentriert auf die Leinwand gucken, wenn Sie komplexe oder komplizierte Inhalte vermitteln wollen.

Aber schalten Sie doch immer mal wieder eine schwarze Folie dazwischen. Dann gibt es auf der Leinwand nichts zu sehen und die Aufmerksamkeit der Zuhörer richtet sich wieder auf Sie. Denn die Entscheidung der Zuhörer, Ihre Ideen gut oder weniger gut zu finden, ist in den allermeisten Fällen eine Bauchentscheidung und da beeinflussen Sie mit Ihrer persönlichen Ausstrahlung ganz entscheidend das Ergebnis. Sie könnten z.B. Ihre Präsentation von vornherein so aufbauen, dass Sie die Folien lediglich als „Beleg“ einsetzen, der Ihre Ausführungen unterstützt, die Sie ohne bunte Bilder machen. Alternativ wäre es auch denkbar, dass Sie jeweils eine Folie mit dem entsprechenden Stichwort zeigen, während Sie unmittelbar, Auge in Auge mit Ihren Zuhörern reden.

Praxistipp 3: Geben Sie das Ziel und die Spielregeln aus

Wie oft passiert es in Veranstaltungen, dass die Leute am Thema vorbeireden. Sie können sich das Leben als Veranstaltungsleiter sehr erleichtern, wenn Sie schon in Ihrer Begrüßungsmoderation den Zuhörern klar machen, um was es gehen soll. Grenzen Sie ganz offensiv den Bereich des Themas ein, die Sie bearbeiten wollen. Vor allem bei öffentlichen Veranstaltungen gibt Ihnen das die Möglichkeit, die regelmäßig auftretenden sehr engagierten Zeitgenossen im Zaum zu halten, die mit einer Frage anfangen und dann doch wieder über ihr eigenes Lieblingsthema reden. Bei Veranstaltungen, die zur kollektiven Meinungsbildung beitragen sollen, ist es außerdem ratsam, gleich zu Beginn anzusprechen, nach welcher Zeitspanne Sie welches Ergebnis haben wollen. Das provoziert weniger Frustrationen, wenn Sie einen Diskussionsabschnitt beenden müssen und lässt Sie außerdem sehr souverän und kompetent wirken.

Praxistipp 4: Übernehmen Sie die Gesprächsführung

Wenn der Redner zu lang redet, der Gesprächspartner auf dem Podium sich verzettelt und Aspekte einbringt, die zu weit führen oder eine Wortmeldung aus dem Publikum zum Co-Referat wird: Treten Sie beherzt in den Dialog und übernehmen Sie die Führung! Sie sind als Moderator für den Verlauf der Veranstaltung verantwortlich und dürfen nicht nur, Sie müssen manchmal andere unterbrechen. Am leichtesten geht das, wenn Sie Verständnisfragen stellen: „Habe ich Sie richtig verstanden, dass…“ Und dann holen Sie sich von Ihrem Gesprächspartner ein „Ja“ ab. Erst nach dieser Zustimmung haben Sie eine Chance, das Gespräch in die von Ihnen gewünschte Richtung zu lenken.

Präsentationen durchzuführen oder Veranstaltungen zu leiten ist kein „Hexenwerk“, sondern erlernbar, weil es zum großen Teil Handwerk ist. Und wenn Sie Spaß an der Sache haben, dann überträgt sich das auch auf Ihre Zuhörer.

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