2011 | OriginalPaper | Chapter
Rahmenbedingungen der Kulturfinanzierung und ihrer Steuerung
Author : Lilian Schwalb
Published in: Kreative Governance?
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Für den Bereich der Kulturpolitik und Kulturförderung werden derzeit Prozesse der Neuausrichtung diskutiert. Solche Prozesse betreffen grundsätzlich auch andere Politikfelder – wenn auch in anderer Form und mit anderen Konsequenzen. Ein gemeinsamer Bezug der Diskussionen besteht darin, dass eine zunehmende Verschränkung von Handlungslogiken, Betriebs- und Finanzierungsformen des öffentlichen, des privatwirtschaftlichen und des privat-gemeinnützigen Bereichs beobachtet wird. Fragen der Steuerung, die sich im Rahmen der Kulturpolitik bedeutend auf der lokalen Ebene der Städte und Gemeinden manifestieren und auswirken, werden überdacht. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der Krise der Kommunalfinanzen. Als freiwillige Aufgabe, so zeigt sich im folgenden Kapitel, betrifft diese Krise den Kulturbereich in besonderem Ausmaß. Betrachtungen von Modellen der Kulturförderung im historischen Rückblick verweisen auf eine traditionell hohe Bedeutung des öffentlichen Sektors. Bei der Erfüllung von Aufgaben im öffentlichen Interesse werden öffentlichen Akteuren auch nach wie vor hohe Verantwortlichkeiten zugeschrieben. Parallel erfahren gesellschaftliche Akteure im Kontext von Governance- Modellen jedoch eine stärkere Einbindung und Bedeutungszunahme (Benz 2004; Schwalb/Walk 2007b). Dies zeigt sich unter anderem bei der Planung, Trägerschaft und Finanzierung kultureller Projekte und Einrichtungen in Form von Public Private Partnerships, deren Prozesse und Wirkungen gerade auf der lokalen Ebene der Städte und Kommunen sichtbar werden. Im Zuge der Tradition der Kommunalen Selbstverwaltung sind private Akteure, BürgerInnen und lokale Politik und Verwaltung im Rahmen der Entscheidungsfindung sowie der Implementation grundsätzlich eng miteinander verbunden (Zimmer 2007a). Für die Daseinsvorsorge vor Ort hat das bürgerschaftliche Engagement eine hohe Bedeutung (Zimmer 2009a).