2012 | OriginalPaper | Chapter
Regelbindung in der Geldpolitik
Authors: Prof. Dr. Horst Gischer, Prof. Dr. Bernhard Herz, Prof. Dr. Lukas Menkhoff
Publisher: Springer Berlin Heidelberg
Im letzten Kapitel haben wir abgeleitet, warum die Geldwertstabilität das primäre Ziel der Notenbankpolitik sein sollte. Es stellt sich jetzt die Frage, wie die Geldpolitik zu gestalten ist, damit Preisniveaustabilität erreicht werden kann. Von besonderer Bedeutung für die geldpolitische Praxis ist dabei, wie groß der
Entscheidungsspielraum einer Notenbank
sein sollte. Soll einer Notenbank viel Eigenständigkeit für ihre Entscheidungen eingeräumt werden, so dass sie in jeder Situation jeweils ungebunden und diskretionär entscheiden kann? Oder soll der Entscheidungsspielraum der Notenbanker und Notenbankerinnen durch geldpolitische Regeln begrenzt werden? Dieser Gegensatz von
regelgebundenen versus diskretionären Entscheidungen
hat in der geldtheoretischen und -politischen Debatte unter dem Stichwort
rules versus discretion
eine lange Tradition.