2012 | OriginalPaper | Chapter
Religion und ihre Bedeutung für Krieg, militärische Gewalt und den Soldaten
Author : Ines-Jacqueline Werkner
Published in: Militärsoziologie – Eine Einführung
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, so lautete die Aussage des Öku-menischen Rates der Kirchen auf seiner ersten Vollversammlung 1948 in Amsterdam. Dementsprechend müsste es das erklärte Ziel von Religionsge-meinschaften sein, dem Krieg entgegenzutreten, zumindest ihn aber nicht zu fördern. Können Religionsgemeinschaften aber diesem Anspruch gerecht werden? Gerade mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Aufbrechen von Identitätskonflikten insbesondere aber seit den Anschlägen vom 11. Septem-ber 2001 in den USA, ist man eher geneigt, den Religionen zu attestieren, ein ewiger Quell von Hass und Gewalt zu sein. So ist auch in den Sozialwissen-schaften – nachdem sie ausgehend von der Säkularisierungsthese der Religi-on lange Zeit keinerlei Bedeutung beigemessen haben – das Gewaltpotenzial von Religionen in den Fokus der Betrachtung gerückt. Samuel P. Huntingtons Clash of Civilizations (1993, 1996) hat hierzu wesentlich beige-tragen.