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24-03-2017 | Originalarbeit
Römerzeitliche Schlacken und Rohstahlprodukte – geborgen in einer villa rustica bei einer archäologischen Grabung in Neumarkt-Pfongau/Land Salzburg
Published in: BHM Berg- und Hüttenmännische Monatshefte | Issue 11/2018
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Zusammenfassung
Von Archäologen des Salzburg Museum und der Universität Salzburg wurde ein römerzeitlicher Gutshof aus den 2. und 3. Jh. n. Chr. freigelegt. Bei der Grabung wurden Schlacken, Stahlluppen und Stahlstäbe (Halbzeug) geborgen, die die Wiederinstandsetzung von Werkzeugen und die Verarbeitung von Stahlluppen zu Fertigprodukten in der Schmiede des Gutshofes bezeugen.
Die Schlackenfragmente enthalten neben den aus einer flüssigen Schlacke erstarrten Komponenten – primär und sekundär gebildete Wüstitkristalle, tafelig ausgebildete Fayalitkristalle und glasige bzw. kristalline Restschmelze (entmischte Olivine) – noch zahlreiche mit Schlacke infiltrierte Holzkohlestücke sowie nicht aufgeschmolzene aber mit Schlacke infiltrierte Schlackenbildner, wie Quarz und Karbonate.
Die beiden Stahlluppen bestehen aus Ferrit und Perlit. Beide Gefüge sind in den Stahlluppen inhomogen verteilt. Die beiden Stahlstäbe bestehen einerseits aus Ferrit mit Einschlüssen aus zahlreichen Schlackenzeilen und andererseits aus Perlit mit Korngrenzenferrit. Der Korngrenzenferrit zeigt z.T. eine Widmannstättenausbildung. Die beiden Stahlstäbe bezeugen, dass die Schmiede im 2. und 3. Jh. n. Chr. verschiedene Stahlsorten zu für den jeweiligen Gebrauch geeigneten Werkstücken im Gutshof verarbeiteten.