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2021 | OriginalPaper | Chapter

5. Satirische Medieninhalte in der Alltagskommunikation

Author : Anna Wagner

Published in: Satire und Alltagskommunikation

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Wie Menschen zu satirischen Medieninhalten kommunizieren und welche Bedeutung medialer Satire und der mit ihr verbundenen Kommunikation in den Alltagswelten von Menschen zukommt, steht als Frage im Zentrum dieses Buches. Satire, so lautet die grundlegende Annahme, welche in diesem Kapitel schrittweise weiterentwickelt wird, ist nicht nur ein Phänomen, das auf Öffentlichkeitsebene wichtig ist, Aussagen über die Verfasstheit des Mediensystems, der Politik und des Journalismus zulässt oder Fragen nach Funktionen für Gesellschaft und Demokratie aufwirft. Satire ist vielmehr auch – und eng damit verknüpft – ein Phänomen, welches in den alltäglichen Lebenswelten von Menschen, im Zuge ihrer Mediennutzung auftaucht, welches sie weiterleiten oder wegklicken, über das sie lachen, diskutieren oder sich aufregen, welches sie zum zum stillen Nachdenken oder zum Austausch im Alltag anregt.

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Footnotes
1
Michael Schudson (1997, S. 307) argumentiert demgegenüber, nicht jede Form des Austausches bringe demokratieförderliche Implikationen mit sich. Konversation als solche sei folglich „no magic solution to the problems of democracy“.
 
2
Zwar sind Phänomene der interpersonalen Kommunikation im zugehörigen Forschungsbereich – und in anderen Forschungsbereichen – extensiv untersucht worden, dennoch sind diese in der lange Zeit vom Fokus auf Massenkommunikation bestimmten Medien- und Kommunikationsforschung nach wie vor eher als Nischen- und Randthema denn als Hauptthema zu bezeichnen (oder wie Krotz (2019, S. 11) formuliert: als einen „vernachlässigten Rand des Mainstreams“ zu sehen). Insbesondere im Verhältnis zu anderen Schwerpunkten im Zentrum des Faches, wie Mediennutzung, Medienwirkung oder Öffentlichkeitsforschung, spielt die direkte wie medienvermittelte Kommunikation zwischen Menschen eine eher untergeordnete Rolle. Dabei ist eine „deutliche Separierung der Forschungsstränge auszumachen“ (Friemel, 2014, S. 281) – wenngleich, wie erläutert, im Zuge der Digitalisierung Prozesse der interpersonalen Kommunikation allmählich relevanter werden.
 
3
Den einflussreichsten Auftakt für die Diskussion um das Verhältnis zwischen interpersonaler Kommunikation und Massenkommunikation lieferten Lazarsfeld et al. (1944) in ihrer prominenten Studie The People’s Choice, in der sie – mehr zufällig denn gezielt – Hinweise auf die Relevanz interpersonaler Kommunikation bei der Wahlentscheidung entdeckten. Die Befunde dieser Forschung waren maßgeblich für die anschließende Entwicklung des Zwei-Stufen-Fluss-Modells der Kommunikation (Two-step-flow of communication).
 
4
Die zunächst überraschende Konstellation der Jahreszahlen dieser Artikel ergibt sich daraus, dass der grundlegende Text von O’Sullivan und Carr zunächst 2017 in einer Online-First-Publikation erschienen ist und von French und Bazarova in einem Online-Only-Artikel im selben Jahr zitiert wurden.
 
5
Dies bedeutet aber nicht zwingend, wie nachfolgend noch ausgeführt wird, dass ein Wechsel zwischen den unterschiedlichen Kommunikationsformen bzw. -modi immer bewusst wahrgenommen und reflektiert wird. Vielmehr wird hier davon ausgegangen, dass die Auswahl von und der Wechsel zwischen unterschiedlichen Modi als Teil des alltäglichen Kommunikations- und Medienhandelns oftmals selbstverständlich und routiniert erfolgt.
 
6
Auch Pablo Porten-Chée (2017, S. 31) differenziert zwischen verschiedenen Dimensionen der Anschlusskommunikation, die bei ihm die Kommunikationsphase (präkommunikativ/ kommunikativ/ postkommunikativ), den Medienbezug (explizit/ implizit), den Kanals des Medienbezugs (online/ offline), den Kanal des Gesprächs (online/ face-to-face) sowie die Interaktivität (nicht vorhanden/(stark) vorhanden) umfassen.
 
7
Lee (2012, S. 666–667) weist jedoch darauf hin, dass angesichts des gleichen Messzeitpunkts beider Variablen (interpersonale Kommunikation und politische Partizipation) ein umgekehrter Kausalzusammenhang nicht ausgeschlossen werden kann.
 
8
Seine Überlegungen zur Lebenswelt, die auf dem Lebenswelt-Konzept von Edmund Husserl basieren, hatte Schütz im Jahr 1958 in Notizbüchern skizziert, bevor er 1959 verstarb. Thomas Luckmann veröffentlichte diese in ausformulierter und weiterentwickelter Form posthum im Jahre 1979.
 
9
Ein weiteres Konzept das verwendet wird, um dieses Phänomen zu beschreiben, ist jenes der media multiplexity nach Haythornthwaite (2005).
 
10
Prinzipiell kann die jeweilige Kommunikationspartner:in in der aktuellen Phase der ‚tiefgreifenden‘ Mediatisierung nach Hepp (2018) auch in einer technologischen Entität (z. B. einem Social Bot) oder einem Virtual Assistant bestehen (auch ohne, dass die menschliche Kommunikationspartner:in dies überhaupt bemerkt). Es ist prinzipiell möglich, auch diese Bots mit in die Analyse von Alltagskommunikation einzuschließen. Der Fokus dieser Arbeit liegt aber auf der Kommunikation zwischen Menschen – nicht zuletzt da Satirisches für maschinelle Akteur:innen bis dato schwer zu interpretieren ist.
 
11
Zu den Funktionen der Kommunikation über Medieninhalte existieren zahlreiche Systematisierungen, die aus unterschiedlichen Forschungsarbeiten heraus entwickelt worden sind. So hat Thomas Friemel (2013, S. 125–126) beispielsweise zwischen fünf Funktionen der Kommunikation zu massenmedialen Inhalten differenziert: Er stellt (1) die Funktion der kognitiven Verarbeitung von Medieninhalten, (2) die Funktion der affektiven Verarbeitung und Stimmungsregulierung, (3) die Funktion der sozialen Positionierung, (4) die Informationsfunktion, (5) die Funktion der Medienselektion durch die Kommunikation über Medieninhalte fest.
 
12
Darauf, dass es sich dabei keineswegs um Personen, die sich auch physisch im Nahbereich befinden, handeln muss oder ein persönliches Treffen überhaupt jemals stattgefunden haben muss, ist bereits hingewiesen worden.
 
13
Wiederum hat Thomas Friemel (2013, S. 242) zahlreiche Funktionen der Kommunikation über Medieninhalte im Allgemeinen anhand von etablierten Gemeinschaften identifiziert, die aufzuzählen jedoch den Rahmen dieses Buches sprengen würde.
 
Metadata
Title
Satirische Medieninhalte in der Alltagskommunikation
Author
Anna Wagner
Copyright Year
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-34296-8_5