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2021 | OriginalPaper | Chapter

16. Schadstoffe in der Umwelt

Author : Dr. Thomas Unnerstall

Published in: Faktencheck Nachhaltigkeit

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Der 8. Dezember 1970 ist für den Umweltschutz ein historisches Datum: Das weltweit erste Umweltministerium wurde gegründet, und zwar – wer hätte das gedacht? – in Bayern. Wenn man heute, 50 Jahre später, die damalige Begründung der bayerischen Staatsregierung und die in den darauffolgenden Jahren verabschiedeten ersten Umweltprogramme der deutschen Bundesregierung liest, wird man zunächst überrascht sein. Die heute im Vordergrund stehenden ökologischen Brennpunkte, die ich bisher in diesem Teil IV unter die Lupe genommen habe, spielen dort praktisch keine Rolle. Im Vordergrund steht viel mehr ein ganz anderes Thema: die Reinhaltung von Luft und Wasser.

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Footnotes
1
Dieses Problem wird aber mit der aus Klimaschutzgründen erforderlichen und auch zu erwartenden Umstellung auf alternative Pkw-Antriebe in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren automatisch verschwinden (vgl. unten). Die NOx-Belastungen waren in den 70er und 80er Jahren übrigens deutlich höher als aktuell; das soll natürlich die jetzige Situation nicht verharmlosen.
 
2
Bezüglich der Wasserqualität liegen von zu wenigen Ländern umfassende Daten vor, um die Situation bzw. die zeitliche Entwicklung global angemessen beurteilen zu können.
 
3
Bezüglich der Luftqualität gibt es mittlerweile weltweit (mit Ausnahme von Afrika) ein recht enges Netz von Messstationen (WAQI.info); in der Regel werden dort kontinuierlich die Werte für Feinstaub (PM10, PM2,5), Ozon, NOx, CO und SO2 gemessen.
 
4
Die Belastung der Luft in Innenräumen ist daher in diesen Ländern meistens das deutlich gravierendere Problem.
 
5
POP = langlebige organische Schadstoffe (Persistent Organic Pollutants). Zu ihnen gehören die besonders giftigen polychlorierten Biphenyle (PCB), die seit 20 Jahren weltweit verboten sind.
 
6
Bezüglich der besonders problematischen Stoffe hat die weltweite Zusammenarbeit in den letzten Jahrzehnten recht gut funktioniert – insbesondere dann, wenn eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung für den Menschen klar nachgewiesen werden konnte. Die besten Beispiele sind die Montrealer Konvention (1987) zu den FCKWs (die das Ozonloch verursachten), die Stockholmer Konvention (2001) zu den POPs und die Minamata-Konvention zu Quecksilber, 2013 (s. Abschn. 16.5).
 
7
Das bedeutet: Auch wenn die Quecksilberemissionen heute komplett gestoppt würden, wären noch in 100 Jahren die Hg-Konzentrationen in Atmosphäre und Ozeanen deutlich gegenüber den natürlichen Werten erhöht.
 
8
Im industriellen Maßstab wird das Zyanidlaugeverfahren angewendet, das bei unsachgemäßer Handhabung ebenfalls erhebliche – allerdings vor allem lokale – Umweltgefahren birgt.
 
9
Goldhaltiges Gestein wird zunächst in Wasser gesiebt, bis die Goldkonzentration möglichst hoch ist. Dieser Gold-Gestein-Schlamm wird dann mit Quecksilber gemischt, das mit dem Gold eine flüssige Legierung (Amalgam) eingeht. Das Restgestein wird herausgesiebt, die Legierung erhitzt, das Quecksilber verdampft und zurück bleibt reines Gold.
 
10
Vgl. UNEP 2018. Aus diesem Grund gibt es eine Ernährungsempfehlung insbesondere für schwangere Frauen, diese Fischarten zu meiden.
 
11
Die in der Abbildung angegebenen Werte sind ein Durchschnitt über alle Erdteile und Bevölkerungsgruppen. Hier gibt es natürlich Unterschiede: Auf der Südhalbkugel sind die Werte generell etwas höher als auf der Nordhalbkugel. Die Grenzwerte werden jedoch überall weitgehend eingehalten mit einer bemerkenswerten Ausnahme: Studien an afrikanischen Kindern zeigen zum Teil hohe Werte, die wahrscheinlich u. a. damit zu erklären sind, dass dort viele Kinder in Goldminen arbeiten müssen und daher unmittelbar Hg-Emissionen ausgesetzt sind.
 
12
Eine sehr ähnliche Entwicklung hat es in den letzten Jahrzehnten bezüglich der POPs, vor allem der PCBs, gegeben: zunächst bis etwa 1970 eine stark steigende Verwendung mit entsprechenden Emissionen; dann – als sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse über problematische ökologische und gesundheitliche Auswirkungen verdichteten – innerhalb von etwa 20 Jahren eine drastische Reduktion der Produktions- und Emissionsmengen; in der Folge, mit einer zeitlichen Verzögerung von einigen Jahrzehnten, eine abnehmende Konzentration des Schadstoffs in der Umwelt und schließlich auch im menschlichen Körper. Heute liegen auch hier die gemessenen Belastungen im Blut praktisch überall auf der Welt unter den Grenzwerten.
 
13
Auf lokaler Ebene wird es hingegen in einzelnen Fällen wohl weiterhin kritische Belastungen geben, vgl. Fußnote 11.
 
Metadata
Title
Schadstoffe in der Umwelt
Author
Dr. Thomas Unnerstall
Copyright Year
2021
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62601-6_16