Zusammenfassung
Die eingehende Betrachtung von Coaching als modernes, personenorientiertes Beratungsformat im Kontext von Beruf und Organisationen macht deutlich, dass Coaching weder als Tool oder Methode noch als Dienstleistung zur Lösung von Problemen oder Beförderung von Entwicklungen von Personen im Arbeitskontext zufriedenstellend beschrieben werden kann. Es wird vielmehr gezeigt, wie bedeutsam der Aufbau und die Gestaltung der Beziehung zwischen Coach und Klient für den Erfolg oder das Scheitern von Coachingprozessen sind. Daher wird Coaching in diesem Beitrag als Beziehungskunst verortet, für die es natürlich handwerklicher Grundlagen und Fähigkeiten bedarf. Scheitern im Coaching wird dementsprechend als Scheitern in einer Beziehung im Kontext von Erwartungen verschiedener Stakeholder aus dem organisationalen und privaten Umfeld des Klienten betrachtet. Der Beitrag beleuchtet weiterhin die Besonderheit der Coachingbeziehung sowie die Multiperspektivität auf Coaching und Coachingerfolg im Organisationskontext. Abschließend wird ein Leitfaden zur Reflexion von Beratungsbeziehungen vorgestellt, der professionell arbeitenden Coachs helfen kann, Störungen und Irritationen im Coachingprozessen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu klären.