2008 | OriginalPaper | Chapter
Schlussbetrachtung
Published in: Emotionen und Führung
Publisher: Gabler
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Der Ausgangspunkt dieser Arbeit wird gebildet durch die populärwissenschaftlichen Arbeiten von Goleman (1995, 1998b, 2000b, 2003), der den systematischen Umgang mit Emotionen als eine für Führungskräfte essentielle Fähigkeit im Rahmen der Mitarbeiterführung postuliert hat. Das von ihm in diesem Zusammenhang modifizierte Konzept der
Emotionalen Intelligenz
wurde insbesondere von den interdisziplinär ausgerichteten Bereichen der Führungsforschung sehr rasch aufgenommen und weiterzuentwickeln versucht. Grosse Teile der klassischen Führungsforschung hingegen sehen es bis heute lediglich als Teil einer Managementmode an, die durch nicht belegte Thesen kennzeichenbar ist und aufgrund ihrer unwissenschaftlichen Vorgehensweise bei der Aufstellung und Evaluierung von Modellen aus forschungsrelevanter Sicht gänzlich abzulehnen ist. Auch viele Bereiche der Psychologie reagieren recht ähnlich und sehen in der Konstruktion von
Emotionaler Intelligenz
lediglich eine unwissenschaftliche und teilweise auch unzulässige Art der Vermengung von in der Psychologie schon längst bekannten Erkenntnissen, durch die kein inkrementeller Erklärungsgehalt generiert wird. Festzuhalten bleibt, dass die von Goleman (1995, 1998b, 2000b, 2003) gewählte Vorgehensweise bei dem Versuch, die für Führungskräfte notwendige Systematisierung im Umgang mit Emotionen in eine Konzeptform zu bringen, wissenschaftlichen Standards zuweilen entgegensteht. Dennoch muss konstatiert werden, dass die Kritiker in diesem Zusammenhang häufig „das Kind mit dem Bade ausschütten“. Während ihre Fundamentalkritik an dem von Goleman postulierten Konzept in Teilen sowohl berechtigt als auch nachvollziehbar erscheint, wird der Umstand, dass die mit dem Konzept in Verbindung zu bringende Betonung von Emotionen im Arbeits- und Führungskontext gleichsam mit ignoriert wird, nicht ersichtlich.