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2015 | Book

So entsteht Ihre große Karriere

Prominente Führungspersönlichkeiten erklären, was wirklich zählt

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About this book

Dieses Buch erzählt Ihnen in spannenden und informativen Interviews mit Spitzenmanagern der deutschen Wirtschaft, Unternehmensführern, Personalvorständen, Konzerninhabern oder Politikern, aber auch mit mittelständischen Unternehmern und Personalchefs, welche Eigenschaften Sie brauchen, um in Top-Positionen zu gelangen. Darüber hinaus erhalten Sie nicht nur wichtige Hinweise für den richtigen Weg, sondern auch einen guten Einblick in das Selbstverständnis der leitenden Akteure großer und wichtiger Firmen. Denn häufig verbirgt sich hinter einer durchgestylten Business-Fassade ein sehr menschliches Gesicht. Das Buch richtet sich an Hochschulabsolventen, die sich informieren möchten, was außer ihrer Fachqualifikation zu einer erfolgreichen Karriere nötig ist, aber auch an Manager, die sich beruflich in die Top-Etage entwickeln möchten.

Table of Contents

Frontmatter

1. Die Entwicklung einer großen unternehmerischen Perspektive aus dem Blickwinkel von Konzern-Chefs

Frontmatter
Wie kauft man einen Industriekonzern?

Ich bin seit drei Jahren Aufsichtsratsvorsitzender der AllessaChemie GmbH, die mir und meiner Familie gehört. Das Besondere an der AllessaChemie ist, wir sind ein Management-Buy-out. Wir werden dieses Jahr, am 30. Juni, zehn Jahre alt. Wir haben vor genau zehn Jahren angefangen, mit den damaligen Eigentümern zu verhandeln, die Chemiestandorte hier in Frankfurt-Fechenheim und Offenbach zu übernehmen. Es bestand damals die Absicht, die Chemieproduktion langsam herunter zu fahren. Ich war davon getrieben, das Unternehmen an diesen Standorten zu retten. Wir haben dem damaligen Eigentümer den Vorschlag gemacht, die Firma mit neuen Produkten und neuen Projekten auszulasten und weiter nach vorn zu entwickeln.

Karl-Gerhard Seifert
Die Entstehung einer grossen Unternehmergeschichte gegen viele Widerstände

Unser Unternehmen blickt auf eine inzwischen 113-jährige Geschichte zurück. Es wurde 1898 von meinem Großvater Adolf Messer in Frankfurt am Main gegründet. Zu jener Zeit beschäftigte er sich mit der Herstellung von karbidbetriebenen Beleuchtungskörpern, die unter anderem in der Gastronomie und im Bergbau weit verbreitet waren. Jede seiner Lampen besaß einen kleinen Karbidgenerator. Das Verfahren ist relativ einfach: Bringt man Karbid mit Wasser in Berührung, bildet sich daraus das Gas Acetylen. Verbrennt man Acetylen mit Umgebungsluft oder sogar mit reinem Sauerstoff entstehen daraus energiereiche Flammen. Durch diese Verbrennung erzeugt die Karbidlampe helles Licht.

Stefan Messer
Auf welche Weise setzt man sich als Frau in einer männerdominierten Unternehmensspitze durch?

Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass es in erster Linie darum geht, mich gegen Männer durchzusetzen. Mein innerer Motor war und ist die Freude an der Arbeit, dabei mache ich mir wenig Gedanken darüber, ob ich als Mann oder als Frau arbeite und meine Ziele verfolge.

Bettina Würth
Wie wachsen grosse Karrieren für Ingenieure?

Die Diskus AG ist eine Aktiengesellschaft, die im Freiverkehr an der Börse gehandelt wird. Sie ist eine Holdinggesellschaft und hat verschiedene Tochtergesellschaften, eine davon ist die Pittler T+S, wo wir uns heute befinden. Bei uns arbeiten insgesamt circa 1.000 Mitarbeiter, wir machen einen Jahresumsatz von ungefähr 160 Millionen Euro und bauen Werkzeugmaschinen, wobei zwei Drittel des Umsatzes im Bereich der Automobilindustrie generiert werden. Unsere Exportquote liegt bei ungefähr 60%, daher sind wir natürlich sehr stark auf das aufstrebende China orientiert, wie die meisten anderen Wettbewerber in unserer Branche auch. Indien und Südamerika spielen ebenso eine wichtige Rolle für uns.

Josef Preis
Wie schafft man es, in jungen Jahren zum Chef eines grösseren Unternehmens aufzusteigen?

Es war sicherlich ein Vorteil, neben dem Abschluss als Diplom-Kaufmann noch einen renommierten MBA-Studiengang zu absolvieren. Das reicht aber allein nicht aus, um sich zu qualifizieren. Es geht im Kern darum, durch eigenes Verhalten und entsprechende Charaktereigenschaften den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden. Ich war schon früh mit einem gewissen Ehrgeiz ausgestattet gewesen, und zweifellos gehört auch einfach ein hohes Maß an Tüchtigkeit dazu, um Erfolge im Berufsleben zu erzielen. Wichtig ist meines Erachtens auch eine Leidenschaft, einen Anspruch auf Qualität und Sinn für die Tätigkeiten, die ich ausgeübt habe.

Stefano Wulf
Welcher Karriereweg führt zur CEO-Position?

Mein Name ist Günter Baum, ich arbeite seit sieben Jahren für die Bien Zenker AG, davon die letzten eineinhalb Jahre als Vorstandsvorsitzender, davor war ich als CFO (Finanzvorstand) im Vorstand tätig.

Günter Baum

2. Die Erkenntnisse von mittelständischen Unternehmern zur erfolgreichen Gestaltung einer selbstständigen Karriere

Frontmatter
Wie macht man ein Unternehmen in den ersten Jahren erfolgreich?

Die GrundbesitzPartner AG ist ein Projektentwicklungsunternehmen, das im Jahre 2000 gegründet worden ist. Das Unternehmen startete mit nur zwei Mitarbeitern und 12 Wohneinheiten. Derzeit halten wir in unserem Bestand ca. 600 Wohneinheiten, die von 16 Mitarbeitern betreut werden. Das Stammkapital von anfänglich 50.000 Euro ist mittlerweile auf eine Millionen Euro erhöht worden. Hinzugekommen sind diverse Tochtergesellschaften, die eigene Projekte betreuen. Hierbei handelt es sich um die ImmobilienPartner GmbH, die ImmoPartner GmbH, die WohnenNRW GmbH und die Reichshof Hilden GmbH.

Arnd Bogatzki
Wie wird aus einem jungen Juristen ein selbständiger Anwalt?

Ich bin 49 Jahre alt, verheiratet, habe drei Söhne und bin evangelischer Christ. Aufgewachsen bin ich in Walldorf/Baden und geboren am Niederrhein. Mein Abitur machte ich in Meerbusch, parallel eine Lehre zum Revierjäger und danach eine Banklehre bei der deutschen Bank in Düsseldorf. Anschließend führte ich als Werkstudent der Bank ein Jurastudium in Heidelberg, Montpellier und Cambridge durch. Im Rahmen der Wiedervereinigung half ich als Beamter beim Aufbau des Regierungspräsidiums Leipzig mit, erkannte, dass der öffentliche Dienst auf Dauer nicht meinen Vorstellungen entsprach und wechselte zum Haus- und Grundeigentümerverein Mannheim. Hier baute ich parallel eine Kanzlei auf, die ich 1994 erwarb. Nach der Abwicklung einer weiteren Kanzlei durch mich wegen Krankheit wuchs unser Unternehmen schneller als geplant. Zusammen mit Prof. Dr. Ulrich Tödtmann bauten wir unsere Firma mittels einer thematischen Schwerpunktbildung rasch aus. Hier kenne ich alle Höhen und Tiefen, die die Selbstständigkeit mit sich bringt.

Frank Sürmann
Endlich springen oder angestellt bleiben?

Ich bin Geschäftsführer der Axavit Consulting GmbH, deren alleiniger Inhaber ich bin. Wir beschäftigen uns mit der Erstellung von Unternehmensstrategien für mittelständische Firmen. Wir beraten aber nicht nur, sondern arbeiten zum Teil auch aktiv mit, diese Strategien im Unternehmen zu etablieren. In einigen Fällen haben wir uns dann auch direkt an dieser Unternehmung beteiligt. Daraus sind nun schon einige interessante Partnerschaften entstanden, jetzt gerade auch im Bereich Umwelttechnologie.

Michael Leyendecker

3. Interviews zur Entstehung grosser Karrieren aus der Sicht von Topmanagern und Personalchefs

Frontmatter
Wie hängen visionäres Denken und ein erfolgreicher Aufstieg ins Topmanagement zusammen?

Philipp Kurtenbach ist seit März 2000 für die Aegis Media Gruppe tätig. Bis 2001 arbeitete er in der Funktion des Human Resources Directors. Seitdem ist er als Geschäftsführer Corporate Development für die Region Zentraleuropa zuständig, zu der auch Deutschland gehört. Sein Verantwortungsbereich umfasst die Bereiche Human Resources Management, Market Insights und Corporate Communications für rund 1.800 Mitarbeiter in 23 Märkten. Nach seinem BWL-Studium an der Universität Passau startete der Diplom-Kaufmann seine Karriere 1994 bei den Beratungsgesellschaften Hay Management Consultants und anschließend bei Gemini Consulting. Für diese Firmen war er als Unternehmensberater in Deutschland, Österreich, der Schweiz, UK und Osteuropa tätig.

Philipp Kurtenbach
Warum sind demokratisch führende Manager erfolgreicher?

Neben den Klassikern wie Durchsetzungskraft, Empathie und Komplexitätsmanagement geht es vor allem um die Kriterien Angstfreiheit und innere Unabhängigkeit – dies bei aller Bescheidenheit. Ich habe vor Kurzem mit einer Dame gesprochen, die gerade dabei ist, ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Sie sagte mir, sie verfolge eine kurze und knappe Führungsphilosophie: Nämlich, dass ihre Mitarbeiter wissen, dass sie unabhängig und angstfrei agieren können versus einer Orientierung nur nach der Meinung anderer, insbesondere ausschließlich des Vorgesetzten. Das bremst, hindert Selbstentfaltung und Kreativität. Wenn man sich große Führungspersönlichkeiten anschaut, kann man sehen, dass diese es schaffen, sich auch im Dschungel von Konzernen zurechtzufinden, ohne dabei einen opportunistischen Weg gegangen zu sein.

Dieter Babiel
Sind innovative Gestalter wirklich die führenden Köpfe der Zukunft?

Ich bin bei American Express Deutschland Vice President ,General Manager Merchant Services und Mitglied der Geschäftsleitung. In dieser Funktion bin ich für das Akzeptanzstellennetz von American Express in Deutschland und Österreich verantwortlich. American Express ist einer der weltweit führenden Anbieter von Reise- und Finanzdienstleistungen. Rund 60.000 Mitarbeiter kümmern sich in über 200 Ländern um die 92 Millionen Kartenkunden und viele Millionen Geschäftsreisende.

Carola Paschola
Welcher Zusammenhang besteht zwischen werteorientierter Nachhaltigkeit und Erfolg im Management?

Ich möchte zunächst einmal eine Antwort darauf geben, was ich unter Nachhaltigkeit verstehe: Ursprünglich ging es bei diesem Begriff ja um ökologische Nachhaltigkeitsaspekte.

Michael Gambla
Womit können weibliche Führungskräfte besonders punkten?

Mein Name ist Astrid Stoof, ich bin 53 Jahre alt und von Haus aus Juristin. Ich habe vor 18 Jahren in diesem Unternehmen als Personalleiterin begonnen zu arbeiten und ich berichte direkt an unseren Geschäftsführer Deutschland.

Astrid Stoof
Wie kann man in sehr jungen Jahren erfolgreich in einer Führungsposition agieren?

Unser Unternehmen, die Kreissparkasse Groß-Gerau, hat in den letzten fünf Jahren eine ganz erfreuliche Erfolgsgeschichte schreiben dürfen. Es ist gelungen, aus dem letzten Drittel der hessischen Sparkassen auf Platz neun, gemessen am Betriebsergebnis, zu kommen. Das ist ein Ergebnis umsichtigen Managements und nicht zuletzt auch einer klaren Vertriebsausrichtung. Sicherlich spielte aber auch unsere unternehmenszentrierte Personal- und Führungskräfteentwicklung auch eine unterstützende Rolle. Die hessischen Sparkassen werden anhand der Parameter Konzernbilanzsumme und Betriebsergebnis gemessen und regelmäßig in ein Ranking gebracht. Unsere Bilanzsumme liegt aktuell bei 2,6 Milliarden Euro, unser Betriebsergebnis bei circa 36 Millionen Euro.

Claudia Schönrock
Was sind die Grundlagen für grosse Karrieren im Kulturmanagement?

Die Komische Oper Berlin ist ein Teilbetrieb der landeseigenen Stiftung Oper in Berlin. Unter dem Dach dieser Stiftung sind die drei Opernhäuser der Stadt und das Staatsballett Berlin nebst Betrieben wie z .B. den Bühnenwerkstätten organisatorisch und rechtlich zusammengefasst. Die Komische Oper Berlin mit ihren ca. 400 Mitarbeitern ist in verschiedene Direktionen/ Abteilungen aufgeteilt. Die personell größte Abteilung ist hier die Orchesterdirektion mit ca. 120 Mitarbeitern in Orchester und Verwaltung, mit einem Gesamtbudget von ca. acht Millionen Euro. Als Orchestermanager bin ich als Leiter dieser Abteilung sowohl für die budgetären, als auch für die Belange der Mitarbeiterführung und – dies ist ein besonders schöner Teilbereich – für die Planung der ca. 20 Konzerte pro Spielzeit verantwortlich.

Andreas Moritz
Hängt eine intensive Aus- und Weiterbildung mit einer exzellenten Managementkarriere zusammen?

Ich bin Reinhard Bohn, leite seit gut dreieinhalb Jahren die Personalentwicklung der R+V Versicherungen in Wiesbaden. 1979 bin ich als Ingenieur bei IBM Deutschland eingestiegen, habe später auch noch Diplom-Psychologie studiert. Ab 1992 arbeitete ich in der Personalentwicklung bei IBM Deutschland. Seit acht Jahren bin ich jetzt bei der R+V Versicherung, begonnen habe ich dort als Berater in der Personalentwicklung.

Reinhard Bohn
Auf welche Weise entstehen grosse Karrieren in der Investmentbranche?

Die Commerz Real AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Commerzbank mit Hauptstandorten in Düsseldorf und Wiesbaden. Unser Kerngeschäft sind sachwertorientierte Anlage- und Finanzierungsprodukte. Einen Schwerpunkt bilden dabei Immobilieninvestitionen. Hier in Wiesbaden betreuen wir den Bereich offener Fonds und Spezialfonds, das sind im Wesentlichen Immobilien-Investment-Projekte im mehrstelligen Milliarden-Euro-Bereich. Am Standort Wiesbaden bin ich der stellvertretende Personalleiter.

Johannes Gröbel
Von welchen Faktoren hängt erfolgreiches Managen im Mittelstand ab?

Die Berkenhoff GmbH gibt es schon seit 1890 mit verschiedenen Unternehmensformen. Zunächst war es ein Familienunternehmen, bis es in den siebziger Jahren verkauft wurde an ThyssenKrupp. Mittlerweile befinden wir uns im Besitz einer Beratungsgesellschaft. Ich selbst bin seit 1986 im Unternehmen und seit 2005 Gesamtpersonalleiter für beide Werke unserer Organisation.

Gerhard Schulze
Wodurch wachsen gute Perspektiven im Journalismus?

Ich bin vor Kurzem 50 Jahre alt geworden, von der Ausbildung her Psychologe und die Frankfurter Rundschau ist die dritte Station in meinem beruflichen Werdegang. Ich befasse mich schwerpunktmäßig mit dem ganzen Thema Reorganisation und Restrukturierung. Das sind wichtige Entwicklungen in der Zeitungsbranche, vor allem bei den überregionalen Zeitungen. Wir alle sind seit einigen Jahren in einer nicht einfachen ökonomischen Situation und das liegt auch daran, dass sich in der Leserschaft vieles verändert. Die Abonnementzahlen schwinden, die Möglichkeit jugendliche Leser zu gewinnen ist geringer geworden, viele lesen keine Zeitung mehr, sondern steigen ins Internet und nutzen kostenlose Inhalte.

Michael Braun
Was bewirkt eine gute Resilienz in Krisenzeiten für die Eignung als Topmanager?

Zunächst zu unserem Unternehmen: Unsere Firma ist eines der bundes- und weltweit führenden Automobilzulieferunternehmen. Typisch für uns ist eine sehr zahlen- und ergebnisorientierte Form des Managements. Unser Ziel ist es, bald zu den ganz Großen in unserer Branche weltweit aufzuschließen. Für unseren Standort mit mehreren tausend Mitarbeitern bin ich mit der Leitung des Personalbereichs betraut.

Rainer Roswig
Ist unabhängiges Denken wichtig für ein kraftvolles Management?

Die Döhler Gruppe ist ein traditionsreiches Unternehmen, über 170 Jahre alt. Ursprünglich aus dem Backgeschäft kommend, sind wir mittlerweile spezialisiert auf alles, was mit Konzentraten, Grundstoffen, Aromen und Ingredients für Getränke und Milchprodukte zu tun hat; in Europa sind wir marktführend. Obwohl uns der Verbraucher kaum kennt, sind wir Versorger vieler bekannter Food-Markenartikler, aber auch Partner des Handels für Getränke und Milchprodukte jeglicher Geschmacksrichtung. Das Unternehmen ist sehr international ausgerichtet, stark in Europa, aber mittlerweile auch mit einigen bedeutenden Gesellschaften auf anderen Kontinenten.

Thomas Schneider-Bienert
Was macht Rechtsanwälte in Grosskanzleien erfolgreich?

Ich bin von Beruf Diplom-Psychologe, habe vor dem Studium eine kaufmännische Ausbildung absolviert. Berufliche Stationen waren die Hoechst AG, PA Consulting, sieben Jahre lang war ich bei der BFG Bank AG, dann bei KPMG und hier im Bereich Unternehmensberatung beschäftigt. Seit zehn Jahren leite ich die Personalabteilung der internationalen Anwaltskanzlei Clifford Chance in Frankfurt und bin Mitglied der internationalen HR Leadership Group dieses Unternehmens.

Wolf Kahles
Welche Karriereperspektiven bietet die Gesundheitsindustrie?

Ich darf Sie herzlich begrüßen, Herr Hartmuth. Zu meiner Person, ich bin 51 Jahre alt, hier Geschäftsbereichsleiter Personal und verantworte circa 3.000 Menschen. Wir haben über 100 Berufszweige im Klinikum, der größte Anteil ist der des Pflegebereichs, examinierter Pfleger und Pflegerinnen. Der zweite große Personalblock ist der der Ärzte und der dritte das sonstige Verwaltungspersonal.

Thomas Sütterle
Welchen Fragen sollen sich leistungsbereite Frauen und Männer stellen?

In der Rechtsabteilung der Deutsche Bank AG verantworte ich als Senior Counsel die rechtliche Beratung der Geschäfts- und Infrastruktureinheiten der Deutsche Bank Gruppe zu allen Fragen im Zusammenhang mit dem Firmenkundengeschäft. Mein Team mit knapp 50 Mitarbeitern, davon 38 Juristen, entspricht einer mittelgroßen Anwaltskanzlei, organisiert in acht Büros in Deutschland und drei weiteren im europäischen Ausland. Innerhalb der ca. 700 Personen starken globalen Rechtsabteilung bin ich außerdem Mitglied in einem Operating Committee zur weltweiten Koordination der rechtlichen Betreuung des Firmenkunden- und Investmentgeschäfts der Bank.

Claudia Lange
Ist eine starke Zielorientierung hilfreich auf dem Weg nach oben?

Das ist schwierig zu sagen insofern, als Ergebnisorientierung sicherlich ein zentrales Element von Unternehmensführern ist. Es kommt darauf an, in welchem Bereich er konkret tätig ist, ob er etwa als CFO die Zahlen kontrolliert, mit aller Verpflichtung als übergeordnete Instanz alles im Blick zu haben oder als CEO, der ganz elementar auf Ergebnisorientierung ausgerichtet sein sollte, wobei dies nicht in einem ausschließlichen Sinne gemeint ist. Die Ausrichtung auf Resultate ist eine tatsächlich steuernde Größe der Marktwirtschaft wie von Unternehmen generell. Hier nehme ich lediglich den Non-Profit-Bereich aus. In diesem Sinne geht es hier um wichtige Fähigkeiten bei Topmanagern, die ihn von anderen Führungskräften unterscheiden wird. Es ist zu fragen: Was sind das für mittel- und langfristige Ziele, die der Topmanager zu vertreten hat und was ist die konkrete Ausrichtung des Unternehmens, die er führend verfolgen und umsetzen soll?

Markus John
Wie entstehen grosse Karrieren im Bankwesen?

Sie sollten eine gute fachliche Expertise und Erfahrung auf breiter Ebene mitbringen. Was die Persönlichkeit anbelangt, brauchen exzellente Manager ein gewisses Charisma. Hier denke ich an große Banker, die mit einer hohen Selbstdisziplin Vorbild sind in ihren Verhaltensweisen, gerade auch mit Bezug auf die krisenhaften Entwicklungen der letzten Jahre. Wer mit einer erstklassigen ethischen Grundeinstellung an die Herausforderungen heranging, gehörte oft zu denen, die am besten durch die Krise gekommen sind. Also für mich sind die Faktoren Persönlichkeit, Charisma, Selbstdisziplin und Vorbildfunktion die wichtigsten Kriterien für ein erfolgreiches Topmanagement im Bankenumfeld.

Siegbert Weissbrodt

4. Stellungnahmen zum Thema, wie grosse Karrieren in der Politik möglich werden

Frontmatter
Wie wird man Wirtschaftsminister?

Politik besteht nicht im Ausüben von Macht, sondern im Überzeugen von Menschen und Aushandeln von Lösungen. Die Notwendigkeit von Straßen, Stromleitungen und anderen Infrastrukturmaßnahmen können Sie nicht ex cathedra verkünden. Sondern Sie müssen mit Geduld und Überzeugungskraft um Mehrheiten werben. Wer das nicht kann, wird bald auch keine Macht mehr haben. Und was man allein mit Macht durchsetzt, wird nicht lange halten.

Dieter Posch
Was muss man tun, um vor dem 40. Geburtstag Fraktionsvorsitzender zu werden?

Ich wurde1975 im nordhessischen Kassel geboren, lebe seit 1997 in Wiesbaden, bin verheiratet und Vater einer 2009 geborenen Tochter. Nach dem Abitur in Kassel habe ich 1995 das Studium der Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität begonnen. Nach zwei Semestern wechselte ich an die Johannes Gutenberg-Universität nach Mainz, wo ich im Jahr 2000 mein erstes juristisches Staatsexamen abgelegt habe. 2003 folgte das zweite juristische Staatsexamen. Seit diesem Jahr bin ich als selbstständiger Rechtsanwalt zugelassen und freiberuflich tätig. Im Jahr meines zweiten Staatsexamens wurde ich als damaliger Spitzenkandidat der Jungen Liberalen auf Platz neun der Landesliste der FDP in den Landtag gewählt, was nicht unbedingt abzusehen war. Zunächst hatte ich in der damals noch kleineren Fraktion die Aufgabe als sozialpolitischer Sprecher inne, wobei schon früh einer meiner Hauptschwerpunkte die Gesundheitspolitik war, was sie auch noch heute ist.

Florian Rentsch
Kommt jetzt die Zeit der weiblichen Karrieren in der Politik?

Mein Name ist Nicola Beer, geboren bin ich 1970 in Wiesbaden, 1989 legte ich ein französisch-bilinguales Abitur in Frankfurt ab, absolvierte danach eine Ausbildung zur Bankkauffrau und studierte anschließend Jura, dies gefördert durch die Studienstiftung des Deutschen Volkes. Nach den beiden Staatsexamina ließ ich mich als selbstständige Rechtsanwältin in Frankfurt in einer mittelständischen Kanzlei nieder, in der ich bis 2009 tätig war. Seit 2009 bin ich Staatssekretärin für Europa-Angelegenheiten im Hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und Europa.

Nicola Beer

5. Was renommierte Management-Coaches zum Thema Karriereaufbau sagen

Frontmatter
Was bewirkt den Erfolg beim Bewerben um Top-Positionen?

Von der Ausbildung her bin ich Diplom-Psychologe, verfüge über langjährige Managementerfahrung und Kompetenzen als Personalberater und HR Business Coach. Weiterhin bin ich ausgestattet mit der Erfahrung als konzernweiter Leiter einer Personalentwicklung wie auch als geschäftsführender Gesellschafter eines Unternehmens. Seit 2006 arbeite ich mit den Beratungsschwerpunkten Diagnostik, Recruiting und Coaching von Führungskräften.

Konrad Gorcks
Woran scheitern grosse Karrieren?

Ich bin von Haus aus Diplom-Kauffrau und habe über 13 Jahre als Fach- und Führungskraft in der Beratung und in der Industrie gearbeitet. Eigene Erfahrungen, die mir zeigten, wie wichtig eine klare Positionierung und Abgrenzung in der beruflichen Rolle ist, haben mich motiviert, ein dreijähriges Coaching-Studium zu absolvieren, um mich als Coach selbstständig zu machen. Seit 2002 bin ich als Coach im Nebenberuf tätig gewesen und seit 2006 arbeite ich selbstständig im Bereich Fach- und Führungskräfte-Coaching sowie im Outplacement. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass, wenn die Rolle und Funktion nicht klar definiert ist, sich häufig der Fokus verschiebt weg von der Sach- zur Beziehungsdiskussion. Neben den nachhaltigen Störungen in den Beziehungen verschlechtern sich dann auch die Resultate.

Cosima Lindemann-Stübbe
Welche Führungsstrategien empfehlen Sie?

Seit 2002 bin ich Inhaber der rj management – konsequent führen in Wiesbaden. Ich bin als Unternehmensberater, Trainer, Coach, Autor und Vortragsredner tätig. Meinen Berufsstart hatte ich in einer Sparkasse in Frankfurt. Dort habe ich neben einer Bankausbildung erste Erfahrungen in allen Bereichen des Bankgeschäftes gesammelt. Dann wechselte ich für zehn Jahre zur Bethmann Bank. Hier habe ich neben der Vertiefung meiner fachlichen Kenntnisse vielfältige Projekt- und Führungserfahrung gesammelt. Ebenso habe ich parallel mein BWL-Studium absolviert. Aus der Bank bin ich gegangen, weil mir die Arbeit zunehmend weniger Spaß machte, mich die Machtspiele mit den immer gleichen Personen irgendwann langweilten und ich inhaltliche Leere verspürte. Daneben suchte ich nach neuen Herausforderungen und der Möglichkeit, mich später einmal selbstständig zu machen.

Roland Jäger
Was unterscheidet grosse Führer von ganz normalen Menschen?

Ich bin seit 20 Jahren Managementberater: zunächst angestellt, danach Inhaber und Geschäftsführer eines auf den öffentlichen Sektor spezialisierten Beratungsunternehmens mit circa 20 angestellten Beratern und seit 2007 Partner bei LeadershipPartners, einer Partnerschaft erfahrener Führungsberater mit Kunden in verschiedenen Branchen. LeadershipPartners beschäftigt sich mit allen Facetten „guter Führung“, von der Unternehmensstrategie über die Gestaltung der Organisation und der Optimierung von Führungsinstrumenten (Planung/ Controlling, Berichtswesen, Personalinstrumente etc.) bis hin zum Executive Coaching und dem Management auf Zeit. Wir sind ähnlich organisiert wie eine Anwaltskanzlei.

Kristian Furch

6. Wie grosse Karrieren im ehrenamtlichen und gesellschaftlichen Engagement entstehen können

Frontmatter
Auf welche Weise kann ein Ehrenamt Karrieren fördern ohne das eigene Leben zu überlasten?

Mein ehrenamtlicher Werdegang fing 1992 an. Damals wurde ich Mitglied der FDP und der Jungen Liberalen. Erste Highlights waren dann die Gründung und der Vorsitz eines Ortsverbandes der Jungen Liberalen, meine Landtagskandidatur 1995, die Gründung eines FDP-Ortverbandes, den ich zehn Jahre führte und das Amt als Stellvertretende Bezirksvorsitzende sowie die Mandate als Landes- und Bundesparteitagsdelegierte. 1999 trat ich in den Liberalen Mittelstand in Hessen ein und war somit Gründungsmitglied dieses Wirtschaftsverbandes. Ich gehörte auch dem ersten Landesvorstand an.

Gabriele Müller
Womit baut man eine gemeinnützige Gesellschaft, die sich mit Zukunftsfragen befasst, erfolgreich aus dem Nichts heraus auf?

Der Frankfurter Zukunftsrat ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die sich den Problemen der Zukunft widmet. Hier spielen die Themen Erziehung und Bildung, Wirtschaft und Politik, Global Change, Gesundheit und Alter sowie das Thema Journalismus, Medien und Kommunikation federführende Rollen. Aber vor allem agieren wir immer wieder unter der Fragestellung: Wie wird die Zukunft unserer Welt, unserer Gesellschaft, unserer Kinder einmal aussehen? Und: Was können wir tun, um diese Zukunft vor drohenden Gefahren zu schützen und Chancen, die sich bieten, zu nutzen. In unseren interdisziplinären Zukunftskreisen mit renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kommunikation und Gesellschaft erarbeiten wir praktische Thesenpapiere, die wir dann der Öffentlichkeit vorstellen.

Jane Uhlig

7. Den eigenen Reichtum heben und erkennen

Frontmatter
Welche attraktiven Berufsoptionen gibt es im kirchlichen Bereich?

Mein Name ist Josef Lienhard. Ich wurde 1942 in Offenburg geboren. Nach dem Abitur trat ich in die Ordensgemeinschaft der Oblaten des heiligen Franz von Sales ein. Alle Ordenschristen absolvieren zunächst das Noviziat, das ein Jahr dauert. In diesem Jahr werden die Novizen ins Ordensleben eingeführt. Sie lernen die Lebensgewohnheiten der jeweiligen Gemeinschaft kennen, studieren die Spiritualität, werden in das Gebetsleben eingeführt, meditieren die heilige Schrift und prüfen sich selbst, ob sie für eine solche Lebensform geeignet sind. Am Ende des Noviziates legte ich die Ordensgelübde ab: Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Dann begann das Studium an der Theologischen Fakultät in Paderborn. Zwischendurch studierte ich ein Semester an der Uni in Würzburg. Nach dem Staatsexamen folgte noch eine Ausbildung von zwei Jahren für die Aufgaben in der Pastorale. 1971 wurde ich mit meinem Zwillingsbruder zum Priester geweiht.

Pater Josef Lienhard
Das wichtigste Interview: Wie entsteht Ihre eigene grosse Karriere

Es wäre schade, wenn Ihre Wünsche und Potenziale mit dem Lesen dieses Buches geweckt wurden, Sie dann aber wieder vom Tagesgeschäft verschlungen, von Ihrer eigenen und kreativen Zukunftsentwicklung abgehalten würden. Dem möchte ich durch einen Vorschlag begegnen: Nehmen Sie zwischenzeitlich immer wieder das eine oder andere Interview, von dem Sie sich angesprochen gefühlt haben, zur Hand und lassen Sie sich erneut zu eigenen Gedanken stimulieren.

Dorian Hartmuth
Backmatter
Metadata
Title
So entsteht Ihre große Karriere
Author
Dorian Hartmuth
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-09185-9
Print ISBN
978-3-658-09184-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-09185-9

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