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25-01-2016 | Social Media Marketing | Interview | Article

"Prêt-à-Porter-Social-Media gibt es nicht"

Author: Anja Schüür-Langkau

3:30 min reading time

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Interviewee:
Prof. Dr. Dagmar Mack

Kleine und mittelständische Unternehmen benötigen passgenaue Lösungen, um Social Media erfolgreich einzusetzen. Dagmar Mack erläutert, wie der Social-Media-Navigator dabei helfen kann. 

Springer Professional: Was bringt Social Media für kleine und mittelständische Unternehmen?

Dagmar Mack: Vor dem Hintergrund der Vielfältigkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) in Deutschland kann darauf keine pauschale Antwort gegeben werden. Ob „es etwas bringt“, wie Sie fragen, hängt maßgeblich davon ab, ob man „es“ – also Social Media – richtig einsetzt. Daher möchte ich lieber von Chancen sprechen. Social Media bietet selbst für den kleinen Einzelhändler um die Ecke die Chance, die eigenen Kunden (besser) kennenzulernen und mit ihnen zu interagieren. Dieser Dialog ist ein Baustein für die Kundenbindung. Seine Kunden gut zu kennen, ihnen nah zu sein hat noch keinem Unternehmen geschadet. Aber: Chancen müssen erkannt und ergriffen werden.

Für welche Bereiche ist der Einsatz von Social Media sinnvoll?

Social Media kann eingesetzt werden, wenn es um den Informationsaustausch, die Kommunikation, die Zusammenarbeit oder auch die Interaktion in oder zwischen Gruppen geht. Beispiele dafür sind die Interaktion von Unternehmen und Mitarbeitern (interner Einsatz) oder von Unternehmen und Kunden bzw. Partnern (externer Einsatz). Im internen Bereich könnte ein Wiki die Arbeit unterstützen. Im externen Bereich kann Social Media zum Beispiel als Service-Kanal genutzt werden. Aber: Es muss erkannt werden, ob Social Media zum eigenen Unternehmen passt. Social Media nur einzusetzen, weil es alle machen und blinder Aktionismus sind sicher nicht die probaten Mittel.

Editor's recommendation

2016 | Book

Social Media für KMU

Der Leitfaden mit allen Grundlagen, Strategien und Instrumenten

Dieses Buch zeigt kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), wo der Mehrwert von Social-Media-Maßnahmen liegt, wie sie diese systematisch planen und dadurch erfolgreich Kunden binden sowie neue Kunden erreichen können. 


Welche Ziele können KMU mit Social Media erreichen?

Auch das ist mir zu pauschal gefragt, denn ein pauschales Vorgehen funktioniert bei KMU nicht. Wir suchen deshalb gemeinsam mit unseren Unternehmenspartnern nach individuell passenden Lösungen.  Ausgehend von den generellen Zielen wie zum Beispiel die Steigerung des Bekanntheitsgrads erarbeiten wir einen passenden Social-Media-Zielkanon. Im genannten Beispiel könnte dieser Folgendes beinhalten: Erhöhung Anzahl Website-Besucher, Anzahl Unique User auf Website, Anzahl Fans/Followers oder Verbesserung Page Rank in Suchmaschinen, Erhöhung Anzahl Weiterempfehlungen, Anzahl geteilter Inhalte, Anzahl kommentierter Inhalte, usw.

Wie können KMU ihren eigenen Social-Media-Fit finden?

In dem sie sich an uns wenden. Mit dem Social-Media-Navigator finden wir den Fit. Prêt-à-Porter-Social-Media gibt es für KMU nicht. Ein Automobilzulieferer im B2B-Umfeld muss anders agieren als eine kleine Boutique in einer Fußgängerzone. Unternehmen sollten darum wissen, was Social Media ist und was man damit konkret für das eigene Unternehmen erreichen kann. Wichtig ist aber auch zu erkennen, wo die Grenzen liegen, wo das eigene Unternehmen steht, ob und wenn ja, welcher Social-Media-Anzug unter diesen individuellen Bedingungen passt. Genau diese Vielfalt begeistert uns: Wir leben Begeisterung, Faszination, Motivation für IT-relevante Mittelstandsthemen.

Was leistet dieses Instrument genau und wie funktioniert es?

Wir ermitteln erstens, wie reif das Unternehmen für Social Media ist. Zweitens erheben wir, über welche Ressourcen es verfügt. Man kann sich ja tolle Social-Media-Strategien überlegen, die sich aber als absurd erweisen, weil die dazu notwendigen Ressourcen nicht vorhanden sind. Stellen Sie sich vor, eine Boutique hat statt 20 Kunden durch einen Konversions-Boost 2.000 Kunden pro Tag. Geht das? Drittens bestimmen wir auf Basis des Reifegrads, der Ressourcen, der verfolgten Ziele die passende Social-Media-Ausbaustufe.

Was muss beim Thema Erfolgsmessung beachtet werden?

Das Wichtigste bei der Erfolgsmessung ist, das Richtige zu messen, zu interpretieren und daraus gegebenenfalls Maßnahmen abzuleiten. Dies setzt voraus, dass eine Vorstellung davon existiert, was Erfolg ausmacht, was die Ziele sind und welche Zielwerte erreicht werden sollen. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel eine Vielzahl Fans hat, diese aber nicht aktiv sind, also keine Beiträge oder Kommentare hinterlassen, dann muss man sich die Frage stellen, ob ein mögliches Ziel „Reichweitenerhöhung“ wirklich erreicht wurde und was zu tun wäre wenn nicht. 

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