Entgegen der sehr vielfältigen Definition von sozialer Nachhaltigkeit geht es nachfolgend vor allem um die Frage, wie sich das Wohnungsangebot an vielfältige Ansprüche von Mietenden anpassen lässt. Da sich gesellschaftliche Veränderungen und exogene Einflüsse zeitlich und örtlich nicht genau prognostizieren lassen, entstehen temporäre Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage. Die zielgenaue Produktentwicklung wird aufgrund der Veränderungen, aber auch aufgrund der bestehenden gesellschaftlichen Vielschichtigkeit im kompetitiven Wohnungsmarkt zur immer grösseren Herausforderung. Aus Investitionsperspektive ist entscheidend, dass neue oder bestehende Angebote eine möglichst hohe Nachfrage generieren. Mieter entscheiden sich bei der Wohnungswahl dabei entlang der drei grossen Dimensionen Ort, Produkt, und Preis. Mieten und Preise sollten sich langfristig im Einklang mit der Entwicklung und Verteilung der Haushaltseinkommen entwickeln. Ist dies gegeben, ist die finanzielle Tragbarkeit von Wohnraum für den grössten Teil der Bevölkerung gewährleistet. Von 2000 bis 2020 ist die Preis-Einkommensrelation in der Schweiz um rund 50 % angestiegen. Sie liegt jedoch deutlich unter den Werten von früheren Übertreibungen, insbesondere in den 1980er Jahren. Die Entwicklung ist zudem stabil und schlägt weit weniger Kapriolen als jene in europäischen Vergleichsländern (vgl. Abb. 5.1). Im Vergleich zu den Eigentumspreisen haben sich die Mieten zudem unterdurchschnittlich entwickelt. Auch hier ist der Schweizer Markt trotz hoher Niveaus in der Entwicklung nachhaltig. Zudem verdeutlicht die moderate Entwicklung der Preis-Miet-Relation, wie ausgewogen sich die Preise von Wohneigentum gegenüber den Mieten entwickelt haben. Dies unterstützt erneut die solide und wenig volatile Schweizer Marktentwicklung der letzten 20 Jahre (vgl. Abb. 5.1 und 5.2).