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Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO)
Published in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) 4/2014

01-12-2014 | Hauptbeiträge

Strategien des Change Management. Eine Systematisierung unter Rückgriff auf T. Parsons

Author: Dr. Paul Reinbacher

Published in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) | Issue 4/2014

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Zusammenfassung

Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass auch in Organisationen – einst Symbol für Stabilität – nichts so beständig ist wie der Wandel. Diese Einsicht, die sich daraus ergebenden Handlungsnotwendigkeiten für Führungskräfte sowie die entsprechenden Geschäftspotentiale für die Beratungsbranche haben neben der empirischen Forschung vor allem die Konzeption normativer Strategien für „Change Management“ befördert. Diese Strategien fokussieren in der Regel entweder auf die Makroebene (Struktur, Kultur) oder auf die Mikroebene (Einstellungen, Verhalten) organisierten Handelns, wenngleich sich diese Aspekte in der Praxis kaum so sauber trennen lassen wie zum Beispiel in populären systemtheoretischen Analysen. Angesichts dieser Situation schlagen wir hier einen integrativen Systematisierungsversuch unter Rückgriff auf die Parsons’sche Grundlagentheorie, die (trotz Kritik) nachwievor nützlich ist, vor, wodurch sich letztlich für Theorie und Praxis des Change Management ein Orientierungsrahmen herauskristallisiert.
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Footnotes
1
Bewusst werden „Strategien“ als Hervorbringungen von Organisationen ausgeklammert da es hier um die Veränderung von Organisationen selbst, nicht um deren veränderte inhaltliche Outputs gehen soll. Ansonsten wären auch neu entwickelte Produkte, adaptierte Marketingkampagnen oder ähnliches unter „Organizational Change“ zu subsumieren – was zu weit führen würde.
 
2
Diese Begriffsverwendung bzw. diese Kontrastierung von „Theorie“ und „Praxis“ ist gemeinhin üblich, wenngleich problematisch (vgl. eloquent: Luhmann 2000, Schlusskapitel S. 473 ff.); dessen sind wir uns bewusst wenn wir die Gegenüberstellung an dieser Stelle zu Zwecken der Illustration so stehen lassen. Selbstverständlich ließe sich noch weiter unterscheiden: Beispielsweise Theorieabstinenz der Handlungspraxis (Stichwort: Normative Managementlehre) versus Theorieabstinenz der Forschungspraxis (Stichwort: Empirismus bzw. empirischer Fetischismus) oder Praxisferne wissenschaftlicher Theorien (Stichwort: Elfenbeinturm) versus Praxisferne alltäglicher Theorien (Stichwort: normative „Vergötterung des Wandels“ und andere kontrafaktische Ideale).
 
3
Eine Entwicklung, die sich auf der nächsthöheren Ebene wiederum anhand der Parsons’schen Systemdynamik analysieren ließe – also entlang des AGIL-Flusses von dominierender Sach- und Personorientierung hin zu Organisations- und Systemorientierung.
 
4
Dies ließe sich mit T. Parsons weiter ausdifferenzieren (vgl. z. B. Macht, Geld, Einfluss und moralische „Commitments“ als Medien in der Sozialdimension).
 
5
Die Anregung, diesen Punkt hier deutlicher hervorzuheben, ist einem anonymen Gutachten zu verdanken. Problematisch ist aus unserer von T. Parsons geprägten Perspektive dabei nicht so sehr das Insistieren auf „Autopoiesis“ bzw. „operationaler Geschlossenheit“ (auch im Handlungssystem sind ja die Subsysteme strukturell unabhängig) als vielmehr die damit einhergehende Engführung, mit der beispielsweise Organisationen auf ihre Sozialdimension reduziert werden (vgl. z. B. Luhmann 1964, 2000; Baecker 1999, Wimmer 1992, 2004a, b).
 
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Metadata
Title
Strategien des Change Management. Eine Systematisierung unter Rückgriff auf T. Parsons
Author
Dr. Paul Reinbacher
Publication date
01-12-2014
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/s11612-014-0262-2

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