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2023 | OriginalPaper | Chapter

6. Subjektive Bewertungen befristeter Beschäftigung

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel steht nun die Modellierung und Überprüfung von Zusammenhängen zwischen den Deregulierungs- und Flexibilisierungsprozessen auf der Makroebene und der subjektiven Verarbeitung befristeter Beschäftigungsformen als Indikator für die Deregulierungsprozesse auf dem deutschen und europäischen Arbeitsmärkten an.

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Footnotes
1
In explorativen Vorabuntersuchungen wurden weitere Items zu subjektiven Planungsunsicherheiten sowie zu subjektiven Anerkennungswahrnehmungen entwickelt und empirisch überprüft. Dazu sei auf die Ausführungen bei Baron et al. (2013) verwiesen.
 
2
Angesichts nichtnormalverteilter manifester Variablen in den jeweiligen Modellen sollten nach dem Satorra-Bentler-korrigierte Chi-Quadratwerte verwendet werden, um robuste Standardfehler zu erhalten (Yuan & Bentler, 2006). Bislang ist deren Berechnung im Rahmen von FIML-Schätzungen in Stata (Version 17) nicht implementiert, so dass nicht korrigierte Chi-Quadratwerte und entsprechende Differenztests berichtet werden. Zusätzlich werden die weiteren Fitstatistiken (RMSEA, CFI, TLI) berücksichtigt.
 
3
Darin waren auch die Faktorkovarianzen unrestringiert, diese werden im Anschluss an die Diskussion der Ergebnisse der Tests auf Messinvarianzen inhaltlich diskutiert (vgl. auch Abb. 6.2).
 
4
Tests auf Messinvarianzen sollten sich nicht ausschließlich auf Chi-Quadrat-Differenztests stützen, wenngleich diese für diese und alle weiteren Modelle signifikant schlechtere Passungen anzeigen.
 
5
In diesen Abschnitt sind Überlegungen aus einem früheren Aufsatz eingeflossen (Baron, 2021). Die Fragestellungen, Analysen und theoretischen Ausführungen wurden für den vorliegenden Abschnitt von Grundauf überarbeitet und erweitert.
 
6
Zudem sind dafür im Sozialisationsprozess erlernte Normerwartungen und individuelle Kontrollüberzeugungen relevant (Fishbein & Ajzen, 2010; Hill, 2002, S. 29), die im empirischen Teil dieser Studie jedoch nicht im Detail untersucht werden.
 
7
Mitunter wäre ein Mediationseffekt subjektiver Erwerbs- und Einkommensunsicherheiten zu vermuten, der Zusammenhänge zwischen der Befristungssituation und partnerschaftsbezogenen Zukunftsplanungen vermittelt. Da hier keine Kausalanalysen möglich sind, kann dieser Aspekt nicht weiter vertieft werden.
 
8
Aus einer paarsoziologischen Perspektive (Bauer & Kneip, 2014) liegt zudem die Vermutung nahe, dass Zukunftsplanungen umso pessimistischer eingeschätzt werden, wenn beide Partner befristet beschäftigt sind. Dies setzt eine Paarbefragung voraus, die hier aus Kostengründen leider nicht durgeführt werden konnte. Allerdings wurden Proxydaten über die Beschäftigungssituation der Partner_innen der Befragten erhoben. Auf deren Basis zeigte sich zwar in explorativen Auswertungen ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen Befristung des Partners bzw. der Partnerin und pessimistischer Einschätzung der Zukunftsplanung (siehe Tab. 5.4 im Anhang). Ein Interaktionsterm aus Befristungssituation des Befragten und der Partnerin bzw. des Partners erwies sich hingegen als nicht signifikant. Da die Proxy-Erhebung der Partnerdaten mit erheblicher Item-Nonresponse einhergeht, wurde diese Variable in den später diskutierten Modellen nicht weiter berücksichtigt.
 
9
In einer früheren Version dieser Studien wurden zudem die relativen Anteile befristeter Beschäftigungsepisoden an den abgefragten Erwerbsverläufen junger Erwachsener kontrolliert (Baron, 2021). Darauf wird an dieser Stelle jedoch verzichtet, um einen möglichen Overcontrol-Bias zu vermeiden (Elwert & Winship, 2014). Beim Vergleich zwischen den hier berichteten Koeffizienten (vgl. Abschn. 6.2.3) und den früher erzielten Befunden zeigen sich keine nennenswerten Unterschiede hinsichtlich der Effektstärken und -richtungen sowie der jeweiligen Irrtumswahrscheinlichkeiten.
 
10
Ein Screeningkriterium bestand ja darin, dass Befragte zum Interviewzeitpunkt sowohl entweder befristet oder unbefristet beschäftigt als auch in einer Partnerschaft waren (Eickemeier et al., 2016).
 
11
Streng genommen handelt es sich hier um Theoretisierungen über Nicht-Ereignisse (Elster, 1986), die mithilfe kontrafaktischer Konzepte in empirisch überprüfbare Annahmen überführbar sind (Morgan & Winship, 2015). Dies bleibt zukünftigen Studien überlassen, um den Rahmen hier nicht zu sprengen.
 
12
Gemäß einer Konvention in der empirischen Sozialforschung wird diese ordinal skalierte Variable als „metrisch definierte“ abhängige Variable verwendet (Urban & Mayerl, 2018, S. 14). In der späteren Ergebnisdarstellung wird darüber hinaus von optimistischen, negativen usw. Einschätzungen von Zukunftsplanungen gesprochen, um die sprachliche Konsistenz zu gewährleisten.
 
13
Hierzu sei exemplarisch an kontrovers diskutierte Äußerungen des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Schulz zum Ausmaß befristeter Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland während des Bundestagswahlkamps 2017 erinnert (Gammelin, 2017).
 
14
Die Itemformulierung lautet Ich schätze meinen Arbeitsplatz als sicher ein und entstammt einem einschlägigen Messinstrument von Borg (1992). Wird diese sogenannte Borg-Skala statt des genannten Einzelitems als unabhängige Variable in den späteren Modellen verwendet, ergeben sich keine nennenswert abweichenden Koeffizienten (hier nicht berichtet). Die Skalenlabels lauten: 1 = trifft überhaupt nicht zu, 2 = trifft nicht zu, 3 = teils teils, 4 = trifft zu, 5 = trifft voll und ganz zu.
 
15
Das Item wurde wie folgt formuliert: Wie beurteilen Sie die finanzielle und wirtschaftliche Situation Ihres Haushalts? Die Skalenlabels lauten: 1 = sehr schlecht, 2 = schlecht, 3 = teils teils, 4 = gut, 5 = sehr gut.
 
16
Dies bedeutet nicht, dass diese Befragten ausschließlich unbefristete Beschäftigungsepisoden in ihren Erwerbsverläufen aufwiesen, da auch Ausbildungsphasen sowie Weiterbildungs-, Arbeitslosigkeits- oder sonstiger Erwerbsepisoden abgefragt wurden. Aufgrund geringer Anzahlen dieser Episodentypen wurden diese nicht explizit kontrolliert.
 
17
Einschränkend gilt, dass anhand der verfügbaren Vergleichsdaten aus dem Mikrozensus die Grundgesamtheit der abhängig Beschäftigten unter Nicht-Berücksichtigung des Partnerschaftsstatus betrachtet werden muss.
 
18
Dies geschieht auf der inferenzstatistischen Annahme, dass Beurteilungen von Schätzern auf Basis von Konfidenzintervallen konservativer ausfallen als auf Basis von Punktschätzern wie in Tab. 6.10 (Schenker & Gentleman, 2001).
 
19
Korrigierte R-Quadratstatistiken sind Vergleiche Modellen nicht sinnvoll vergleichbar (Urban & Mayerl, 2018).
 
20
In diesem Kontext liegt die Vermutung nahe, dass Zusammenhänge zwischen Einschätzungen der partnerschaftlichen Zukunftsplanung und einer Interaktion aus Befristungssituation und subjektiver Erwerbssicherheit bzw. aus monatlichem Nettoerwerbseinkommen und subjektiver Erwerbssicherheit bestehen. In explorativen, hier nicht näher berichteten Regressionsanalysen wurde hierauf überprüft. Es fanden sich jedoch für keine der beiden genannten Interaktionsterme signifikante Zusammenhänge mit der Einschätzung der partnerschaftlichen Zukunftsplanung unter jungen Erwachsenen.
 
21
In diesem zusätzlichen Modell reduzierte sich die Fallzahl auf 696 Personen, da bei den stellvertretend durch die Befragten erhobenen Partner_innendaten zu deren Befristungssituation eine vergleichsweise hohe Item-Nonresponse auftrat (n = 224). Auch hier konnte die Full Information Maximum Likelihood-Methode jedoch unter Berücksichtigung aller vorhandenen Datenpunkte konsistente Schätzer liefern.
 
22
Im Rahmen dieser Studie werden im späteren Verlauf subjektive Faktoren zur Erklärung des Übergangs in Elternschaft im Kontext befristeter Beschäftigung aus einer Lebenslaufperspektive heraus untersucht. Dabei wird jedoch, u. a. methodisch bedingt, auf eine zeitkonstante Einstellungsmessung zurückgegriffen (vgl. Abschn. 7.​2).
 
23
Die Formulierung des Items lautet: Manchmal habe ich das Gefühl durch mein befristetes Arbeitsverhältnis gesellschaftlich nicht angekommen zu sein. Die Messungen wurden hier so kodiert, dass hohe Codes (bis 5) eine starke Ablehnung, niedrige Werte (ab 1) eine starke Zustimmung widergeben (Eickemeier et al., 2016, S. 41).
 
Metadata
Title
Subjektive Bewertungen befristeter Beschäftigung
Author
Daniel Baron
Copyright Year
2023
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-40436-9_6