Zusammenfassung
Prüfplanung wird anhand unterschiedlicher Prüfzwecke eingeteilt. Eine Möglichkeit besteht dabei nach Keferstein (Keferstein CP, Marxer M, Bach C. Fertigungsmesstechnik – Alles zu Messunsicherheit, konventioneller Messtechnik und Multisensorik. Springer Verlag, Wiesbaden, 2018) in Funktions- und Produktionsprozessorientierung. Eine weitere Variante hat Pfeifer (Pfeifer T, Schmitt R. Fertigungsmesstechnik. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2010) erarbeitet und dabei in kurzfristige und langfristige Prüfplanung unterschieden. Bernards (Bernards M. Modulare Prüfplanung. Dissertation, RWTH Aachen, 2005) wiederum betrachtet die Produktabhängigkeit. Die Grundlage aller Unterscheidungen ist die Funktionsabsicherung des Produktes, die auch das Ziel der Spezifikation geometrischer Eigenschaften im System der Geometrischen Produktspezifikation (GPS) ist. Wie auch schon im Anwenderleitfaden (Schmitt RH, Kukulies J. Leitfaden zur Gestaltung einer ganzheitlichen Prüfplanung. FQS-DGQ-Band 84–10, Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS), Frankfurt am main, 2016) ausgeführt, ist für eine ganzheitliche Prüfplanung der gesamte Produktlebenszyklus zu betrachten und die Vielzahl an Prüfprozessen, die in allen Phasen relevant sind, zu identifizieren. Darüber hinaus muss auch die monetäre Bedeutung einer vollständigen Prüfmerkmalsaufstellung einbezogen werden.
Mit dem Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung der Prüfplanung zu leisten, wird eine Systematik aufgezeigt, in den Produktlebenszyklus punktuell einzuwirken, um Prüfmerkmale anhand wissensbasierter Entscheidungen zu generieren. Die Zerlegung der geometrischen Merkmale nach den Regeln des Systems der Geometrischen Produktspezifikation (GPS) ist für die im Beitrag vorgestellte Betrachtungsweise Voraussetzung für die Generierung von Wissen zu Prüfprozessen im Produktlebenszyklus. Anhand monetärer Aspekte soll der Einfluss unterschiedlicher Parameter der Prüfplanung, bspw. Prüfart, -zeitpunkt und -häufigkeit, auf den Prüfplan betrachtet werden.