Skip to main content
Top

02-03-2014 | Telekommunikationstechnik | Interview | Article

"CEOs sollten ihre CIOs verstärkt als Partner sehen"

Author: Peter Pagel

3 min reading time

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
print
PRINT
insite
SEARCH
loading …

Es wird immer wichtiger, dass wirtschaftliche Ziele möglichst optimal von der IT unterstützt werden. Wir sprachen mit Norbert Kettner, Vorsitzender der Geschäftsführung von Infosys Lodestone Deutschland über die Rolle des CIO.

Ist die Lücke zwischen Geschäftszielen und IT in den letzten Jahren weiter auseinandergeklafft?

Einerseits sind die verschiedenen Abteilungen und Geschäftsbereiche eines Unternehmens immer mehr miteinander verzahnt. Andererseits sind viele Unternehmenslenker nicht damit zufrieden, wie die IT ihre Geschäftsziele umsetzt. Sie fühlen sich zu wenig in ihren Interessen unterstützt. Die europäische Studie „Improving Business Operations“ kommt beispielsweise zu dem Ergebnis, dass 67 Prozent der befragten Business- und IT-Entscheider nicht glauben, dass die von ihnen bereitgestellten IT-Systeme vom Business als hilfreich angesehen werden. Hier muss ein Umdenken stattfinden – sowohl was die Kommunikation und Zusammenarbeit als auch was die effizientere Nutzung vorhandener IT-Ressourcen angeht. Informationstechnologie wird immer mehr zu einer geschäftskritischen Komponente im Unternehmen und dementsprechend verändern sich auch die Anforderungen an den Chief Information Officer (CIO). Die IT muss künftig nicht nur technische Anforderungen, sondern vermehrt auch Geschäftsprozesse und -ziele berücksichtigen und abdecken. Social Media, Cloud Computing, Mobility, Big Data, Outsourcing: Bei derart verschiedenen wichtigen und herausfordernden Trends müssen alle Bereiche eines Unternehmens an einem Strang ziehen.

Werden CIOs von CEOs auf der gleichen Stufe betrachtet?

Da, wo dies noch nicht der Fall ist, wird es Zeit zum Umdenken, denn die Rolle des CIOs ist derzeit von radikalen Veränderungen und Herausforderungen bestimmt. CIOs sehen sich nicht länger nur als Dienstleister für die reibungslose Bereitstellung von IT-Services. Sie sind verstärkt Geschäftspartner der Unternehmensführung. Hier lässt sich ein Wandel in der persönlichen Wahrnehmung, dem Aufgabenbereich, aber auch in der Stellung innerhalb des Unternehmens feststellen. Der CIO wird künftig endlich die Verantwortung bekommen, die er braucht, um den Wert, den die IT zum Erfolg eines Unternehmens beisteuert, zu erhöhen. Heutige Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-Systeme) werden zu Global-Resource-Planning-Systemen. Die gesamte Wertschöpfungskette nebst externen Partnern wird für den Wertbeitrag der IT verantwortlich sein. Und die IT wird immer komplexer. Eine isolierte Denkweise oder Einzellösungen sind kontraproduktiv und falsch. Daher ist Chief Executive Officers (CEOs) zu raten, ihre CIOs verstärkt als Partner zu sehen – auch wenn dies vielleicht noch nicht überall der Fall ist. CIOs werden immer mehr zur Optimierung der Geschäftsprozesse beitragen – dies setzt eine gute Zusammenarbeit aller Mitglieder der Geschäftsleitung voraus. Gleichzeitig müssen CIOs ihre Qualifikationen und Kompetenzen ausbauen. Es geht um den Umbau und die Integration von IT-Landschaften. Funktionen werden zentralisiert und ERP-Systeme in das Netzwerkzeitalter überführt. Eine große Aufgabe für CIOs. Die Unterstützung durch den CEO ist hierbei essenziell.

Ist die Welt flach?

Bereits die griechischen Philosophen beschrieben die Welt als eine Kugel. Rein äußerlich steht außer Frage, wie wir uns unseren Planeten vorzustellen haben. Im übertragenden Sinne aber und unter Einbeziehung zahlreicher Veränderungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte können wir aber sagen: Ja, die Erde ist flach. Die Kräfte der Globalisierung, veränderte Demografien, Liberalisierung, Deregulierung und technische Entwicklungen wie Computer und Internet haben dazu beigetragen, dass Grenzen verschwinden und sich Hierarchien verringern. Um sich in diesem rapide verändernden Geschäftsumfeld behaupten zu können, müssen Unternehmen umdenken, schneller werden, sich auf das Wesentliche konzentrieren, besser vernetzen. Sie müssen ihre Kostenstrukturen reformieren, neue Märkte erschließen und Innovationen vorantreiben. Sie müssen aber auch Informationen effizienter nutzen, neue Umsatzkanäle ermitteln, IT-Arbeiten, die nicht zu ihrem Kerngeschäft zählen, auslagern und Marktveränderungen für ihre Belange nutzen.

print
PRINT

Related topics

Background information for this content

Premium Partner