Zusammenfassung
Ziel der theoretischen Ausführungen ist die Beantwortung zweier Fragen: Erstens, warum ist anzunehmen, dass interpersonale Kommunikation das Potenzial hat, Medienwirkungen zu beeinflussen? Zweitens, anhand welcher Faktoren lassen sich Stärke, Richtung und Art etwaiger Einflüsse interpersonaler Kommunikation im Medienwirkungsprozess prognostizieren? Den Ausgangspunkt für die Beantwortung der ersten Frage bilden die Überlegungen von Katz und Lazarsfeld (1955) zur Wirkmacht sozialer Normen und zur Schlüsselrolle von Meinungsführern im Kommunikationsprozess. Erweitert wird die theoretische Perspektive durch die Theorie der sozialen Realitätsbildung von Hardin und Higgins (1996). In der vorliegenden Arbeit wird die aus der Sozialpsychologie stammende Theorie erstmals herangezogen, um zu erklären, welche Bedeutung interpersonaler Kommunikation für die Validierung von Vorstellungen zukommt, die Massenmedien Individuen vermitteln. Zentrale Ausgangspunkte für die Beantwortung der zweiten Frage bilden empirische Befunde der Forschung zum sozialen Einfluss, zu Meinungsführern, zur Anschlusskommunikation und zur Medienrezeption.