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2018 | OriginalPaper | Chapter

Third Places. Orte sozialer Inklusion im Kontext digitaler Kommunikation und Kommerzialisierung öffentlicher Räume

Author : Sabine Meier

Published in: Die kompakte Stadt der Zukunft

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Sabine Meier diskutiert in ihrem Beitrag, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um soziale Inklusion in öffentlichen Stadträumen zu fördern. These des Aufsatzes ist, dass strukturelle Rahmenbedingungen wie Kommerzialisierung, Privatisierung und digitale Kommunikation nicht nur die öffentlichen Stadträume selbst verändern, sondern auch die sozialen Situationen, die dort entstehen (können). In Anlehnung an Goffman, wird soziale Situation als eine Handlungseinheit begriffen, die räumlich und zeitlich begrenzt ist, einen bestimmten Ablauf kennt und an der mindestens zwei Akteure beteiligt sind, die zentriert oder nicht-zentriert miteinander interagieren. Die Autorin illustriert den Zusammenhang zwischen Rahmenbedingungen und sozialen Situationen in öffentlichen Räumen durch einen gut funktionierenden Third Place in Rotterdam. Der Rotterdamer Lesesaal ist ein zentral gelegener, multifunktioneller Ort, an dem Bücher kostenlos ausgeliehen, hingestellt oder gelesen werden können. Daneben fungiert er als außerschulischer Bildungsort und niedrigschwelliger Treffpunkt, an dem bedingungsloser Aufenthalt möglich ist. Der Lesesaal ist ein Third Place, also ein dritter Ort, der neben der eigenen Wohnung (erster Ort) und des Arbeitsplatzes (zweiter Ort) regelmäßig durch diverse Stadtbewohner und Stadtbewohnerinnen angeeignet wird. Er wirkt vor allem sozial inklusiv, weil dort zweckfreie Kommunikation und eine anerkannte Gleichzeitigkeit von diversen sozialen Atmosphären dauerhaft realisiert wird. Außerdem wird dort Raum für urbane Erfahrungen geschaffen, ohne die Erfahrung von Diversität und Komplexität im urbanen Alltag reduzieren oder ausschließen zu wollen.

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Footnotes
1
Die nicht-zentrierte Interaktion „betrifft hauptsächlich die Handhabung bloßer gemeinsamer Anwesenheit.“ Während die nicht-zentrierte Interaktion die „Art von Interaktionen“ umfasst, „die statthat, wenn Personen eng zusammenrücken und offensichtlich kooperieren, die Aufmerksamkeit also ganz bewußt auf einen einzigen Brennpunkt gelenkt ist“ (Goffman 1971, S. 35).
 
2
Auf mögliche Auswirkungen dieser Bedingungen auf soziale Inklusion bzw. Exklusion kann hier nicht vertieft eingegangen werden. Ebenso wenig auf die methodologische Frage, inwieweit sich strukturelle Bedingungen sozialer Ungleichheit im Mikrobereich der Situation abbilden (vgl. dazu: Friedrichs und Lüdtke 1971).
 
3
Der Ausdruck ‚thematisiert‘ ist vom englischen Wort theming (Bryman 2004) abgeleitet und beinhaltet eine gebaute Umgebung, deren Gestaltung auf etwas außerhalb der alltäglichen Wirklichkeit verweist (z. B. auf die vergangene Zeit, ein Märchen, usw.).
 
4
Dies haben teilnehmende Beobachtungen von mehr als 80 Studierenden an der Universität Siegen gezeigt, die ich im Rahmen meiner Lehrveranstaltungen Sozialraumanalyse von öffentlichen Räumen begleitet habe.
 
Literature
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Metadata
Title
Third Places. Orte sozialer Inklusion im Kontext digitaler Kommunikation und Kommerzialisierung öffentlicher Räume
Author
Sabine Meier
Copyright Year
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-18734-7_6