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1999 | Book

Tiere ohne Rechte?

Editors: Professor Dr. jur. Jan C. Joerden, Dr. med. vet. habil. Bodo Busch

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

Book Series : Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für Ethik an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

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About this book

Der Band umfaßt in seinem ersten Teil Beiträge zu den historischen, philosophischen und religiösen Grundlagen der Tierethik. Im zweiten Teil des Bandes wird in verschiedenen Einzeldarstellungen auf die praktischen Probleme der Tierethik eingegangen, und zwar insbesondere auf die Schwierigkeiten, die sich bei der Tierhaltung, den Tiertransporten, den Tierversuchen und der Realisierung eines angemessenen Tierschutzes ergeben. Die Beiträge zu dem interdisziplinär konzipierten Band sind verfaßt von Philosophen, Historikern, Theologen, Juristen, Tiermedizinern, Naturwissenschaftlern, Verwaltungsexperten und Vertretern von Tierschutzorganisationen.

Table of Contents

Frontmatter

Theoretische Grundlagen Der Tierethik

Frontmatter
Vom rechtlosen Geschöpf zum Träger von Rechten? Die historischen Wurzeln unserer Tierethik im Denken der Aufklärung
Zusammenfassung
Die philosophische Debatte über einen ethischen Umgang mit Tieren und die Existenz sogenannter Tierrechte wird gewöhnlich als ein rezentes Phänomen unserer westlichen Industriegesellschaften aufgefaßt. Peter Singers Buch, Animal Liberation’ (1975) und Tom Regans,The Case for Animal Rights’ (1983) werden oft als markante Ausgangspunkte der Diskussion zitiert.1 Der vorliegende Beitrag soll zeigen, daß diese Auffassung so nicht richtig ist — daß vielmehr bereits im 18. Jahrhundert eine differenzierte Auseinandersetzung darüber stattfand, welchen Gebrauch der Mensch von der Tierwelt machen dürfe. Es sollen hier allerdings nicht ideengeschichtliche Prioritätszuweisungen abgeklärt werden. Stattdessen geht es darum, die wesentlichen Perspektiven und Argumente im tierethischen Diskurs der Aufklärung herauszuarbeiten, mit der These, daß wir heute weiterhin über dieselben Grundfragen streiten, wenn auch in einem anderen historischen Kontext und mit einer gewandelten Begrifflichkeit. Insofern kann die geistesgeschichtliche Analyse zur analytischen Klarheit in der gegenwärtigen Tierethikdebatte2 beitragen.
Andreas-Holger Maehle
Sind Tiere Personen?
Zusammenfassung
Das Verhalten des Menschen gegenüber Tieren ist widersprüchlich. Der Mensch spricht mit ihnen, als wären sie seinesgleichen, wendet sich ihnen zu, sorgt für sie und zeigt Mitleid, wenn sie leiden und zum Tierarzt gebracht werden müssen. Er geht mit Tieren um wie mit Personen, traut ihnen Gefühlsempfindungen zu, sucht ihre Aufmerksamkeit und erwartet von ihnen Lernfähigkeit. Dabei setzt er voraus, daß Tiere sich erinnern können. Wem aber Gedächtnisleistungen und gezielte Reaktionen auf Wahrnehmungen zuerkannt werden, von dem muß auch angenommen werden, daß er ein Zeitempfinden hat.
Josef N. Neumann
Gerechtigkeit für Tiere
Zusammenfassung
Kann es zwischen Mensch und Ameise Gerechtigkeit geben? Zwischen Mensch und Wiesenschaumkraut, zwischen Mensch und Ostseestrand? Man soll sich alle denkbaren Beziehungen zwischen ihnen ausmalen — dann dürfte die Frage verneint werden, Bloße Koexistenz reicht nicht.
Guntolf Herzberg
Gründe und Motive, Tiere (Nicht) Zu Töten
Zusammenfassung
Im Folgenden soll untersucht werden, was wir von einer Moraltheorie in bezug auf Gründe und Motive, Tiere nicht zu töten, erwarten dürfen. Eine Moraltheorie, die sich nicht auf die bloße Bestandsaufnahme der Alltagsmoral beschränken will, entfernt sich bis zu einem gewissen Grade von tief verwurzelten moralischen Selbstverständlichkeiten. So wird die Annahme, Menschen seien mehr wert oder hätten automatisch einen höheren moralischen Status als Tiere, als Vorurteil zugunsten der eigenen Spezies entlarvt. Nicht alle Menschen sind allen Tieren geistig überlegen — man denke nur an Neugeborene oder geistig schwer Behinderte; und die moralische Relevanz höherer geistiger Fähigkeiten für die Begründung des Tötungsverbotes läßt sich bezweifeln.
Jean-Claude Wolf
Haben wir das Recht, Tiere zu töten? Moralische Aspekte der Tötung von Tieren
Zusammenfassung
Seit dem Beginn unserer Zivilisation, das heißt seit etwa zehntausend Jahren, geht die Tötung von Tieren durch Menschen im Umfang erheblich über biologische Notwendigkeiten hinaus, wie sie etwa von der Gewinnung von Nahrungsmitteln, Kleidungsmaterialien oder auch der Verteidigung gegen Raubtiere vorgegeben werden. Nehmen wir zur Kenntnis, daß die moderne Landwirtschaft schon heute in der Lage ist, praktisch alles zu produzieren, was der Mensch zum Überleben braucht. Sachkenner rechnen vor, daß es erstens zur Beseitigung des Hungers auf der Weltkugel beitragen würde und zweitens zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Essenden, wenn wir weniger Fleisch von gezüchteten Tieren äßen. Diese Fachleute argumentieren nämlich damit, daß zur Produktion von einer Tonne zur Ernährung bestimmten Fleisches vier bis zehn Tonnen Getreide notwendig sind. Es ist auch bekannt, wie viele verschiedene Krankheiten die Menschen infolge ständigen und übermäßigen Verzehrs von Fleischgerichten heimsuchen. Und trotzdem halten die Menschen massenhaft Tiere, bringen sie zu Tode und essen sie.
Michael Hempolinski
Die Moralische Abwägung Menschlicher und Tierlicher Interessen
Zusammenfassung
Die philosophische Diskussion tierethischer Fragestellungen ist seit ihrem Anbeginn auch von konkreten Fällen von Tierrechtsverletzungen motiviert. D.h., daß das eigentlich philosophische Unternehmen der Normenbegründung immer begleitet war (und ist) von Fallbetrachtungen und Stellungnahmen zu beispielsweise Massentierhaltung, Tierversuchen etc. Diesem Aspekt der Tierethik soll an dieser Stelle jedoch weniger Aufmerksamkeit zukommen. Stattdessen wird versucht, eine genuin philosophische Auseinandersetzung mit tierethischen Fragestellungen zu fundieren, die noch vor aller Normenbegründung steht. Denn es gilt nicht nur, daß man zu tierethischen Fragen Stellung nehmen kann, ohne sich auf eine bestimmte ethische Theorie zu beziehen. Sondern darüber hinaus gilt es, grundsätzlichere Fragen zu klären, was als Basis einer jeden Theoriebildung dienen kann. Eine dieser Grundsatzfragen betrifft den vielbemühten Begriff des Interesses. Im Folgenden wird also versucht werden, diesen Begriff hinsichtlich seiner Relevanz für eine Tierethik zu betrachten und ihm eine klarere Bedeutung zu verleihen, als er in weiten Teilen der aktuellen Diskussion aufweist.
Elif Özmen, Julian Nida-Rümelin
Mehr Menschlichkeit mit Tieren Ein Plädoyer
Zusammenfassung
Daß der Kosmos räumlich eine sphärische Gestalt besitze, bewies im 13. Jh. Roger Bacon mit einem recht bemerkenswerten Argument: die Rotation der Körper würde sonst ein Vakuum erzeugen.
Eugen Drewermann
Tiere Ohne Rechte und Menschen Mit Pflichten
Zusammenfassung
1. Nicht selten begegnet man in neueren Studien zum Verhältnis von Natur und Moral der Auffassung, die ‚traditionelle ‘Ethik und Rechtsphilosophie habe es nur mit dem richtigen Umgang des Menschen mit dem Menschen zu tun, während die ökologischen Probleme der modernen Welt eine sog. Naturethik erfordern, die sich auf die Frage nach dem richtigen Umgang des Menschen mit der Natur konzentriere.1
Christian Krijnen

Praktische Probleme der Tierethik

Frontmatter
Das Tier im Spannungsfeld zwischen Leistung, Anpassung und Bedürfnis
Zusammenfassung
Indem er ausgewählte Gattungen wildlebender Tiere zähmte, hat sich der Mensch eine relativ stabile Quelle von Lebensmitteln sowie Rohstoffen zur Herstellung von Kleidungsstücken, Schuhen und anderen Gebrauchsgegenständen erschlossen. In dem Maße, wie er sich im Zuge der Domestizierung von der Möglichkeit überzeugte, die Eigenschaften der gezähmten Tiere zu verändern, begann der Mensch die Tiere nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Vorrangiges Ziel der Haustierzucht war es im Laufe der Jahrhunderte, Tiere zu bekommen, die mehr und bessere nützliche Produkte zur Verfügung stellten. Dieses Vorgehen führte dazu, daß verschiedene Rassen und Schläge von Haustieren mit immer größerer Leistung herausgezüchtet wurden; diese unterscheiden sich von ihren Vorfahren in einer erheblichen Zahl von Eigenschaften.
Wojciech Empel
Ethische Aspekte bei der Zucht von Nutztieren
Zusammenfassung
Die Beziehung des Menschen zu seinen Haustieren war immer von einer gewissen Zweideutigkeit geprägt: Schutz, Sorge und entsprechende Fütterung entsprangen nicht dem eigenen Empfinden des Menschen, sondern sie waren eher Investitionen in künftigen Gewinn, der durch ihren Einsatz angestrebt wurde.
Jolanta Janiszewska
Die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere
Zusammenfassung
Landwirtschaftliche Nutztiere werden überwiegend zur Erzeugung von Nahrungsmitteln gehalten. Dabei sind die menschlichen Interessen darauf gerichtet, hochwertige Produkte in konstanter Qualität bei niedrigen Investirons- und Betriebskosten zu erzeugen, wobei der Tierhalter eine ausreichende Rendite anstrebt. Das führte zur Entwickhing hochmechanisierter, ja teilweise automatisierter Stallausrüstungen, deren Einsatz wiederum nur bei entsprechend hoher Bestandskonzentration effektiv ist. So kam es, daß immer weniger Halter zunehmend größere Bestände haben. In der BRD verringerte sich die Zahl der Schweinehalter in den letzten vier Jahren um ca. 25%, die mittlere Bestandsgröße stieg im gleichen Zeitraum um rund 28%. In der Geflügelhaltung zeigte sich, daß 1996 in der BRD über 80% der Broiler und 60% der Legehennen in rund 700 Beständen mit mehr als 25.000 bzw. 30.000 Tieren gehalten wurden. In vielen Betrieben, besonders in der Geflügel- und Schweinehaltung, ist die Bindung an die landwirtschaftliche Nutzfläche verlorengegangen (industriemäßige Produktion).
Bodo Busch
Probleme des Schutzes von Nutztieren in Polen
Zusammenfassung
Der Grad des Tierschutzes ist ein Indikator für das Gleichgewicht der natürlichen Umwelt des Menschen. Tausende von Jahren hat der Mensch in Harmonie mit der Natur gelebt, verstand sich mit den Tieren und Pflanzen, die er nie als untergeordnete, sondern immer nur als andersartige Wesen als sich selbst auffaßte. Der prähistorische Mensch lernte, bestimmte Tierarten zu unterscheiden, die ihm als Quelle für Nahrung und Kleidung dienten. Besondere Eigenarten von Tieren, wie Muskelkraft oder hervorragend ausgebildete Sinnesorgane, machten diese Tiere zu unzertrennlichen Gefährten des Menschen, die er mit Fürsorge und rechtlichem Schutz umgab.
Remigiusz Wegrzynowicz
Tiergerechte Nutztierhaltung
Zusammenfassung
Eine Auseinandersetzung mit Nutztierhaltung unter dem Aspekt des Tierschutzes muß sich mit Rechtswissenschaft, mit Biologie, insbesondere mit Ethologie und mit Tierhaltungspraxis, beschäftigen. Dabei stößt man häufig auf den Begriff „artgemäß“. Eine Kritik der Vokabel „artgemäß“ setzt eine Beschäftigung mit dem Leben von Tieren unter natürlichen oder naturnahen Bedingungen voraus.
Thomas Richter
Die Haltung von Haus- und Hobbytieren
Zusammenfassung
Haus- und Hobbytiere werden im Regelfall im unmittelbaren menschlichen Umfeld (Wohnung u.a.) gehalten und unterliegen somit anderen Bedingungen als landwirtschaftliche Nutztiere. Zwar fällt bei der Haltung von Hobbytieren der ökonomische Druck weg; durch die Haltung in Käfigen und anderen Behältnissen und die Tatsache, daß die Tiere sich stets den Wohnbedürfnissen des Menschen unterordnen müssen, entstehen jedoch andere Zwänge. Die Motive, Hobbytiere zu halten, sind vielfältig und nicht nur von dem Interesse an den Tieren selber geprägt. Vielfach sind die Tiere Prestigeobjekt, Spielzeug oder mit ihren Behältnissen nur ein harmonisch passendes Einrichtungsobjekt, so daß eine tiergerechte Haltung nicht immer erwartet werden kann.
Damian Nowak
Grenzüberschreitende Schlachttiertransporte
Zusammenfassung
Wenn ein Tierschützer diese Themenstellung hört, dann denkt er nicht zu Unrecht an Langzeittransporte von Tieren zur Schlachtung, die nach unseren Erkenntnissen nicht nötig wären. Nicht umsonst sind entsprechend der neuen Tierschutztransportverordnung1 Schlachttiertransporte im Inland auf maximal 8 Stunden beschränkt.
Helmut Thiele
Der Tierschutz im Lichte der Kontrolle von Tiertransporten — Aus der Arbeit der Obersten Kontrollkammer
Zusammenfassung
Das wachsende Bewußtsein der Gesellschaft über die Rechte der Tiere und die Pflichten des Menschen ihnen gegenüber hat zur Verabschiedung des Tierschutzgesetzes durch das polnische Parlament am 25. August 1997 geführt. An der Ausarbeitung des Gesetzes durch den zuständigen Parlamentsausschuß hat die Oberste Kontrollkammer durch ihre Vertreter aktiv teilgenommen.
Jacek Jezierski
AKUT und TTT
Zusammenfassung
Tiere ohne Rechte? Eine Antwort auf diese Frage wurde auf der Tagung bisher vor allem philosophisch und juristisch gesucht. Außerdem wurden die gesetzlichen Regelungen zu Tierrechten in Theorie und Praxis dargestellt. Ich möchte nun aus christlicher, und zwar aus evangelischer Sicht, diese Thematik ansprechen.
Ingrid Kuhlmann, Christa Blanke
Möglichkeiten zur einschränkung von tierversuchen aus der Sicht der ZEBET
Zusammenfassung
Die 1989 gegründete „Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz-und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET)“ im BgW hat die behördliche Aufgabe, Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen zu erfassen, zu bewerten und ihre Anerkennung zu erreichen. Darüber hinaus ist ZEBET im Rahmen des Vollzuges des Tierschutzgesetzes (TSchG) als Auskunftsstelle für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen tätig. Eine weitere Aufgabe ist die wissenschaftliche Validierung tierversuchsfreier Methoden, um ihre Aufnahme in internationale sicherheitstoxikologische Prüfrichtlinien zu erreichen. ZEBET nimmt als staatliche Einrichtung international eine Sonderstellung ein, da ähnliche Institutionen im Ausland nur über Spenden der Industrie oder von Tierschutzorganisationen finanziert werden.
Horst Spielmann
Versuchstiere als Stellvertreter des Menschen in der Medizinischen Forschung am Beispiel der Borrelien-Infektion
Zusammenfassung
In diesem Beitrag soll kein geschlossenes Weltbild angeboten werden, sondern an einem ganz konkreten, genau zu beschreibenden Beispiel soll aufgezeigt werden, was für oder gegen Tiere als Stellvertreter des Menschen in der Medizinischen Forschung spricht. In diesem Zusammenhang ist es nur fair, nicht ein Beispiel zu wählen, in dem Tierversuche bereits zu bahnbrechenden Erfolgen z.B. für die Therapie bestimmter Erkrankungen geführt haben, sondern vielmehr ein Beispiel zu nehmen, in dem die Forschung noch im Fluß ist. Das gewählte Beispiel paßt, wie mir scheint, sehr gut zu dem vorangegangenen Beitrag, in dem ja behauptet wurde, daß insbesondere in dem so wichtigen Gebiet der Immunologie überhaupt keine Rückschlüsse von Tierversuchen auf menschliche Erkrankungen möglich sind. Diese Behauptung ist, wie sich an vielen Beispielen belegen läßt, vollkommen falsch, und vielleicht können wir ja in der Diskussion näher auf diese Tatsache eingehen.
Thomas Kamradt
Versuchstiere als Stellvertreter des Menschen in der Medizinischen Forschung — Wissenschaftlich Begründbar, Ethisch Vertretbar?
Zusammenfassung
Die Tierversuchsgegnerschaft ist ein Teilbereich des allgemeinen Tierschutzes. Allerdings berücksichtigt sie nicht nur die Interessen der Tiere als Mitgeschöpfe, sondern auch die menschlichen Belange. Dabei bewertet sie notabene die Effizienz der Tierversuchs-Forschung wie die Aussagefähigkeit ihrer naturwissenschaftlichen Beurteilungskriterien über die biomedizinischen Funktionen und Lebensprozesse eines Organismus.
Werner Hartinger
Tiergerechte Haltung von kleinen Versuchstieren
Zusammenfassung
Der Umgang mit Versuchstieren wird durch die Direktive 86/609/EWG der Europäischen Gemeinschaft (Richtlinie, 1986) und ein — fast gleich lautendes — Übereinkommen des Europarates (European Convention, 1986), beide von 1986, geregelt. Während die EU-Direktive Gesetzeskraft besitzt, haben die Anhänge zu diesen Vertragswerken, in denen die Haltung der Labortiere beschrieben ist, keinen rechtsverbindlichen Charakter. In den Anhängen sind Hinweise auf Raumklima, Ernährung, Einstreu u.a. enthalten, aber auch detaillierte Angaben über Mindestabmessungen und Belegdichten der Käfige für jede Versuchstierart.
Wolfgang Scharmann
Die Funktion der Landestierschutzbeauftragten in Hessen
Zusammenfassung
In den letzten Tagen wurde mehrfach deutlich, wie groß die Diskrepanz zwischen ethischem Anspruch und Realität im Tierschutz ist. Wenn wir den Grundgedanken eines ethisch motivierten Tierschutzes tatsächlich ernst nehmen, müssen wir vorhandenen und kommenden tierschutzrechtlichen Vorgaben zu einer effizienteren Durchsetzung verhelfen.
Madeleine Martin
Einflussmöglichkeiten des Tierschutzbeauftragten
Zusammenfassung
Seit der Ne0075fassung des Tierschutzgesetzes 19861 müssen alle Institutionen, in denen Tierversuche gemäß § 7 Tierschutzgesetz (TierSchG) an Wirbeltieren durchgeführt werden, Tierschutzbeauftragte (TierSchB) bestellen.
Ingo C. Reetz
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz E.V.
Zusammenfassung
Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) ist der Tierschutzverein der Tierärzte mit der Aufgabe, kompetenten, wirksamen und zielgerichteten Tierschutz zu praktizieren.
Karl Fikuart
Das Blut ist der Sitz der Lebensseele Von einem Ethos des Schlachtens und Schächtens der Tiere
Zusammenfassung
Der Konflikt zwischen einem an der Leidensvermeidung orientierten Tierschutz und der in einer multikulturellen Gesellschaft erst recht indispensablen verfassungsrechtlich verankerten Freiheit der Religionsausübung (Grundgesetz Art. 4 Abs. 2) legt nahe, das religiös begründete Ethos der Tierschlachtung näher zu befragen. Werthaltungen fallen nicht vom Himmel, sondern resultieren aus einer durch Einübung verinnerlichten Praxis, die sich unter veränderten historischen Bedingungen immer wieder neu auf ihren Geltungsanspruch befragen lassen muß. Die hochsensible und emotional geführte Auseinandersetzung über den Konflikt zwischen dem Leid der Schlachttiere einerseits und unbedingten religiösen Verpflichtungen andererseits verlangt nach einer ideen- und kulturgeschichtlichen Untersuchung über Herkunft und Sinn von Werthaltungen nicht nur zum Zweck der Selbstaufklärung. Ein solcher problemgeschichtlicher Rechenschaftsbericht spannt den hermeneutischen Rahmen auf, innerhalb dessen ein systematischer Wertediskurs sinnvoll überhaupt erst geführt werden kann.
Heike Baranzke
Tierrechte als Ausdruck menschlicher Wertordnung
Zusammenfassung
Im August 1987 haben in Stuttgart Juristinnen und Juristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Vereinigung „Juristen für Tierrechte“ gegründet.
Eisenhart von Loeper
Backmatter
Metadata
Title
Tiere ohne Rechte?
Editors
Professor Dr. jur. Jan C. Joerden
Dr. med. vet. habil. Bodo Busch
Copyright Year
1999
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-58533-3
Print ISBN
978-3-540-66186-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-58533-3